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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 6 | 17:45 – 18:25 Uhr | Raum S2 137<br />

Sabine Thormann<br />

Politische Konflikte - im Unterricht<br />

Staatliches Studienseminar Halle-Magdeburg<br />

sabine.thormann@zsb.uni-halle.de<br />

Die Arbeit zielt auf die Entwicklung der Konfliktfähigkeit als spezifischste Kompetenz für die Domäne<br />

der Demokratie. Der Kompetenzerwerb scheint hier besonders problematisch, weil soziales Lernen<br />

nicht zugleich politisches Lernen darstellt.<br />

Forschungsfragen:<br />

1. Ermöglichen unterrichtsmethodische Zugänge, deren Inhalte politische Konflikte repräsentieren,<br />

die Herstellung einer Brücke zwischen alltäglichen Mikrobezügen und der politischen Makrowelt?<br />

2. Lassen sich aus den Interaktionen und den sich darin konstituierenden Mustern Rückschlüsse auf<br />

Beziehungen zwischen der Entwicklung einer Konfliktkompetenz und unterschiedlichen Zugängen<br />

herstellen?<br />

Forschungsdesign:<br />

Das Design spannt in zwei Gymnasialklassen in der Einführungsphase der Oberstufe drei Formate auf<br />

(lehrer-gesteuerten fragend-entwickelnden und handlungsorientierten Unterricht, Diskussion kleiner<br />

Schülergruppen). Die drei Formate sind in zwei Klassen erhoben worden, jedes Format behandelte<br />

einen anderen aktuellen – kontroversen – politischen Konflikt.<br />

Methodisches Vorgehen:<br />

Die im Fokus der Untersuchung stehenden Gruppendiskussionen wurden als Tonband- und Video-<br />

Dokumentationen aufgezeichnet. Alle Diskussionen sind vollständig transkribiert worden.<br />

Ergebnisse:<br />

1. Es konnte die soziale Konstitutionstheorie, der mit der Theorie des kommunikativen Handelns von<br />

Habermas ein interaktionistischer Ansatz zugrunde liegt, für die Modellierung eines theoretischen<br />

Stufenmodells von Formen politischer Kommunikation genutzt werden.<br />

2. Es ist für die empirische Analyse mit der dokumentarischen Methode nach Bohnsack erstmals eine<br />

sozialwissenschaftliche Methode auf politisch-kontroverse Unterrichtsinteraktionen in unterschiedlichen<br />

methodischen Zugängen angewendet worden.<br />

3. Das thematisch-orientierte Gruppendiskussionsverfahren konnte kollektive (unterrichtsspezifische)<br />

Phänomene aufdecken und die rekonstruierten Muster stellen ein zentrales Ergebnis dar.<br />

4. Erläutert wird, dass ein Format eher für eine Distanz der Schüler zur fremd bleibenden Welt der<br />

Politik steht, während andere Unterrichtsformate in reflexiven Prozessen eine Brückenbildung zwischen<br />

der Mikro- und der Makroperspektive generieren.<br />

Bohnsack, Ralf (2003): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in qualitative Methoden. 5. Auflage. Leske +<br />

Budrich. Opladen.<br />

Reinhardt, Sibylle (2010): Die domänenspezifische Kompetenz „Konfliktfähigkeit“ Begründungen und Operationalisierungen.<br />

In: Juchler, Ingo (Hrsg.):Kompetenzen in der politischen Bildung. GPJE Band 9. Wochenschau Verlag.<br />

Schwalbach/Ts. S. 128 141.<br />

Thormann, Sabine (2012a): Gelingt der politische Diskurs? Eine empirisch-qualitative Untersuchung im Oberstufenunterricht.<br />

In: Gesellschaft – Wirtschaft – Politik 1/2012, S.109-121.<br />

Thormann, Sabine (2012b): Politische Konflikte im Unterricht. Eine mikrosoziologisch-empirische Studie zur Rekonstruktion<br />

der Interaktionsprozesse von SchülerInnen mit makropolitischen Konflikten innerhalb unterschiedlicher<br />

Unterrichtsarrangements am Gymnasium. (erscheint im VS-Verlag).<br />

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