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Di. 11.09.| Symposium 14 | 14:00 Uhr – 14:40 Uhr | H 13
Karin Lossen 1 , Wolfram Rollett 2 , Ariane S. Willems 1 , Heinz Günter Holtappels 1
Zur Bedeutung organisationskultureller Bedingungen für die
Weiterentwicklung von Innovationsbereitschaft und Belastungserleben in
Lehrerkollegien an Ganztagsgrundschulen
1 Institut für Schulentwicklungsforschung, Technische Universität Dortmund, 2 Pädagogische
Hochschule Freiburg
Die „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG, www.projekt-steg.de, Holtappels et al.
2007; Fischer et al. 2011) hat über 300 Schulen mit Ganztagsbetrieb über vier Jahre hinweg
empirisch begleitet. Ein wichtiges Ziel der Studie war bzw. ist dabei die Identifikation von Gelingensbedingungen
für einen erfolgreichen Schulentwicklungsprozess. In dem vorliegenden Beitrag
wird in diesem Zusammenhang die Binnenstruktur des Bedingungsfeldes „Organisationskultur
und Schulklima“ (Holtappels & Rollett 2007) in den Blick genommen. Dabei wird der Frage
nachgegangen, unter welchen organisationskulturellen Bedingungen sich zwei als bedeutsame
Indikatoren für die Qualität von Schulbetrieben geltende (s. dazu z.B. Holtappels 2003) Variablen
längsschnittlich günstiger entwickeln: die Innovationsbereitschaft (IB) und das berufsbezogene
Belastungserleben (BE) der an den Schulen tätigen Lehrkräfte. Angenommen wurde dabei, dass
Bedingungsvariablen, die typischerweise als günstige Merkmale der Organisationskultur betrachtet
werden (wie z.B. eine bessere gelingende innerschulische Kooperation), mit einer nachfolgend
günstigeren Entwicklung der Schulen einhergehen und dass dies auch für die beiden hier
in den Mittelpunkt gerückten Aspekte IB und BE gilt. Zur Überprüfung dieser allgemeinen Annahme
wurden die auf Schulebene aggregierten Daten von 87 Grundschulen der beiden Erhebungswellen
2005 und 2007 schrittweisen multiplen Regressionen zugeführt. Prädiktoren waren
die 2005 erfassten Indikatoren der Organisationskultur, abhängige Variablen die 2007 in den
Lehrerkollegien erhobene IB sowie das berufliche BE. Der bereits 2005 in den beiden abhängigen
Variablen erreichte Entwicklungsstand wurde in den Analysen kontrolliert. Zusätzlich fanden
auch Merkmale der Schulorganisation Eingang in die Modelle. Die Analysen ergeben neben
erwarteten Beziehungen (z.B. im Sinne einer besser gelingenden innerschulischen Kooperation)
auch unerwartete Befunde: So zeigt sich im multiplen Bedingungszusammenhang, dass eine
flexiblere Zeitorganisation günstige Entwicklungen in Bezug auf die IB nach sich zieht, aber einen
ungünstigen Effekt auf die Entwicklung der BE hat. Darüber hinaus deuten die Befunde an, dass
eine bessere Integration der Lehrkräfte in den Ganztagsbetrieb mit einer nachteiligen Entwicklung
in der IB der Lehrerkollegien einhergehen kann.
Holtappels, H. G & Rollett, E. (2007). Organisationskultur, Entwicklung und Ganztagsschulausbau. In H. G. Holtappels,
E. Klieme, T. Rauschenbach & L. Stecher (Hrsg.). Ganztagsschule in Deutschland. Ergebnisse der Ausgangserhebung
der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG). Weinheim: Juventa. S. 209-226.
Holtappels, H. G. (2003). Schulqualität durch Schulentwicklung und Evaluation. Konzepte, Forschungsbefunde,
Instrumente. Neuwied: Luchterhand.
Holtappels, H. G., Klieme, E., Rauschenbach T. & Stecher L. (2007) (Hrsg.). Ganztagsschule in Deutschland. Ergebnisse
der Ausgangserhebung der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG). Weinheim: Juventa.
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