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Mi. 12.09.| Symposium 24 | 11:15 Uhr – 11:55 Uhr | Raum T2 121<br />

Belinda Vogt, Elena Makarova, Walter Herzog<br />

Die Bedeutung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts auf<br />

der Sekundarstufe I für die geschlechtsuntypische Berufswahl von jungen<br />

Frauen<br />

<strong>Universität</strong> Bern<br />

Ein wiederkehrendes Ergebnis gleichstellungs- und bildungspolitischer Analysen der vergangenen<br />

Jahre ist die beharrende Geschlechtersegregation bei der Berufs- und Studienwahl (vgl.<br />

Arnold & Borkowsky, 1998; OECD, 2009). Zwar holen die Frauen bei anspruchsvolleren Berufen<br />

im Sozial- und Gesundheitsbereich deutlich auf, Berufe im Bereich MINT werden von Frauen<br />

jedoch weiterhin weitgehend gemieden (vgl. Leemann & Keck, 2005). Die Geschlechtersegregation<br />

führt nicht nur zu Engpässen bei der Rekrutierung von Arbeitskräften in naturwissenschaftlich-technischen<br />

Branchen, sondern auch zu einer fortlaufenden Reproduktion von Frauen- und<br />

Männerberufen (ebd., p. 73).<br />

Im Beitrag werden Ergebnisse aus dem laufenden Forschungsprojekt „Geschlechtsuntypische<br />

Berufs- und Studienwahlen bei jungen Frauen“ (www.gbsf.unibe.ch), das im Rahmen des Nationalen<br />

Forschungsprogramms der Schweiz «Gleichstellung der Geschlechter» (NFP 60) angesiedelt<br />

ist, vorgestellt. Basierend auf den Daten einer standardisierten Befragung von 1445 Berufsmaturitätsschülerinnen<br />

und -schülern aus 12 Kantonen der deutschen Schweiz zu ihrem Mathematik-<br />

oder Naturwissenschaftsunterricht auf der Sekundarstufe I, steht im Mittelpunkt der<br />

Auseinandersetzung die Frage: Welchen Beitrag zur Klärung der anhaltenden Geschlechtersegregation<br />

in der Berufswahl leistet der didaktisch-methodische Unterricht auf der Sekundarstufe?<br />

Zunächst wird dargelegt, wie gendergerecht der mathematisch-naturwissenschaftliche Unterricht<br />

auf der Sekundarstufe I ist. In einem weiteren Analyseschritt wird überprüft, inwiefern die<br />

untersuchten Aspekte des Unterrichts die individuellen Schülerinnen- und Schülermerkmale<br />

(Selbsteinschätzung im Fach, Interesse, Leistung) zu beeinflussen vermögen. Darüber hinaus<br />

wird der Einfluss des gendergerechten mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts auf<br />

die geschlechtsuntypische Berufswahl von jungen Frauen analysiert.<br />

Die Überprüfung der Hypothese, wonach die geschlechtsuntypische Berufswahl durch eine geschlechtergerechte<br />

Unterrichtsgestaltung positiv beeinflusst werden kann, leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur bisher schmalen Erkenntnisbasis in diesem Forschungsfeld.<br />

Arnold, B., & Borkowsky, A. (1998). Tendenzen in der Berufswahl von Frauen und Männern. Frauenfrage, 21 (2),<br />

41-44.<br />

Leemann, R. J., & Keck, A. (2005). Der Übergang von der Ausbildung in den Beruf. Die Bedeutung von Qualifikation,<br />

Generation und Geschlecht. Neuchâtel: Bundesamt für Statistik.<br />

OECD (2009). Equally Prepared for Life? How 15-Years-Old Boys and Girls Perform in School. Verfügbar unter:<br />

[25.11.2010].<br />

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