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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 5 | 14:15 Uhr – 14:55 Uhr | Raum T2 208<br />

Tobias Rausch 1 , Constance Karing 2 , Tobias Dörfler 3 , Cordula Artelt 1<br />

Überschätzung von Schülerleistungen durch Lehrkräfte. Ein Effekt der<br />

Persönlichkeitsähnlichkeit?<br />

1 Otto-Friedrich-<strong>Universität</strong> Bamberg, 2 Friedrich-Schiller-<strong>Universität</strong> Jena, 3 Pädagogische<br />

Hochschule Heidelberg<br />

tobias.rausch@uni-bamberg.de<br />

Bei der Beurteilung von Schülerleistungen durch Lehrkräfte spielen häufig nicht nur leistungsrelevante<br />

Schülermerkmale eine Rolle. Im Hinblick auf das Attraction-Paradigma (Byrne, 1971)<br />

kann erwartet werden, dass Schüler, die ihren Lehrern ähnlich sind, umso positiver eingeschätzt<br />

werden. Hierzu wurde die Persönlichkeitsähnlichkeit von Schülern und deren Lehrkräften auf<br />

ihre Relevanz für Urteilsgüte und Urteilsspezifität untersucht. Bei 198 Dyaden von Deutschlehrkräften<br />

der Sekundarstufe und ihren Schülern wurden Persönlichkeitseigenschaften erhoben<br />

und mittels Intraklassenkorrelationen Ähnlichkeitsmaße berechnet. Außerdem liegen globale<br />

sowie aufgabenspezifische Einschätzungen zu Schülerleistungen im Textverstehen vor.<br />

Auf der Ebene des globalen Urteils kann gezeigt werden, dass Ähnlichkeit zwischen Lehrkraft<br />

und Schüler auch unter Kontrolle der tatsächlichen Schülerleistung das Lehrerurteil beeinflusst.<br />

Eine größere Ähnlichkeit zwischen Schüler und Lehrkraft geht mit größerer Überschätzung der<br />

Leistungen einher. Diese Befunde zeigen sich für aufgabenspezifische Einschätzungen hingegen<br />

nicht in dieser Deutlichkeit. Insgesamt legen die Ergebnisse den Schluss nahe, dass mit der Persönlichkeitsähnlichkeit<br />

ein potentieller Moderator der Urteilsgüte gefunden wurde, der darüber<br />

hinaus auch hinsichtlich der Spezifität der Urteile unterschiedliche Relevanz besitzt. Der gefundene<br />

Einfluss von fachfremden Aspekten auf die Einschätzung von Schülerleistungen spricht für<br />

eine Verstärkung der pädagogisch-psychologischen Diagnostik in der Aus- und Weiterbildung<br />

von Lehrkräften.<br />

Byrne, D. (1971). The attraction paradigm. New York: Academic Press.<br />

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