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Mo. 10.09.| Symposium 7 | 17:00 Uhr – 17:40 Uhr | Raum T2 107<br />

Michael Wiedmann 1 , Jennifer Wiley 2 , Nikol Rummel 3<br />

Wie beeinflussen mathematische Fähigkeiten und Gruppenzusammensetzung<br />

das Lernen durch Inventing?<br />

1 Albert-Ludwigs-<strong>Universität</strong> Freiburg, 2 University of Illinois at Chicago, 3 Ruhr-<strong>Universität</strong><br />

Bochum<br />

Im Inventing Ansatz erhalten Lernende ein komplexes Problem, das sie in Kleingruppen selbstständig<br />

lösen sollen, bevor ihnen das zugrundeliegende mathematische Konzept vermittelt wird.<br />

Die selbstständige Erarbeitung von multiplen Lösungen scheint dabei Vorwissen zu aktivieren,<br />

das im Anschluss das Verstehen des mathematischen Konzepts erleichtert. Studien zeigten (Kapur,<br />

2009; Schwartz & Martin, 2004), dass dieser instruktionale Ansatz einer traditionelleren<br />

Unterrichtsform überlegen ist, bei der zuerst das mathematische Konzept und die damit verbundene<br />

Lösungsprozedur vermittelt wird, ehe Lernende das komplexe Problem in Kleingruppen<br />

bearbeiten. Die beiden Studien wurden jedoch mit Lernenden durchgeführt, die überdurchschnittliche<br />

mathematische Fähigkeiten besitzen. Ob Inventing sich auch für weniger begabte<br />

Lernende und heterogene Lerngruppen eignet, war bisher unklar. Wir manipulierten daher die<br />

Zusammensetzung der Gruppen bezüglich der mathematischen Fähigkeiten ihrer Mitglieder<br />

während der kooperativen Problemlösephase. Das Fähigkeitsprofil der Triaden war entweder<br />

homogen niedrig (nur Studierende mit niedrigen mathematischen Fähigkeiten), heterogen (Studierende<br />

mit niedrigen und hohen mathematischen Fähigkeiten) oder homogen hoch (nur Studierende<br />

mit hohen mathematischen Fähigkeiten). Eine in vivo Studie (N = 68) und ein Laborexperiment<br />

(N = 59) zeigten, dass sowohl Gruppenzusammensetzung als auch mathematische<br />

Fähigkeiten der Studierenden einen Effekt auf die Qualität der Antworten in einem individuell<br />

bearbeiteten Verständnistest hatten. Die Gruppenzusammensetzung wirkte sich zudem auf die<br />

Anzahl und Qualität von Lösungsvorschlägen aus, die im Laufe der kooperativen Problemlösephase<br />

erarbeitet wurden.<br />

Kapur, M. (2009). Productive Failure in mathematical problem solving. Instructional Science, 38(6), 523–550.<br />

Schwartz, D. L., & Martin, T. (2004). Inventing to prepare for future learning: The hidden efficiency of encouraging<br />

original student production in statistics instruction. Cognition and Instruction, 22(2), 129–184.<br />

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