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Mi. 12.09.| Symposium 20 | 10:30 Uhr – 11:10 Uhr | H 12
Michaela Artmann, Petra Herzmann, Johannes König
Kompetenzanforderungen in der neuen Lehrerbildung: Zum Vergleich von
geplantem und realisiertem Curriculum
Universität zu Köln
Aktuelle Reformdiskurse zur Lehrerbildung konzentrieren sich in verstärktem Maße auf den
Erwerb von Kompetenzen, die die angehenden Lehrpersonen für die Bewältigung ihrer späteren
beruflichen Aufgaben benötigen. Damit verbindet sich auch eine curriculare Umgestaltung der
Lehrerbildung einschließlich der Schaffung adäquater Lerngelegenheiten. Bei der Entwicklung
der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge im Lehramt orientieren sich die Hochschulen
inhaltlich vor allem an den von der KMK formulierten Kernkompetenzen, die in Form konkreter
Erwerbssituationen (z.B. ‚situiertes Lernen‘, Fallarbeit, interdisziplinäre Unterrichtsreflexionen
etc.) operationalisiert werden.
Gegenstand des Vortrags ist die evaluative Begleitung des Kölner Modellkollegs Bildungswissenschaften,
das zwischen 2009 und 2011 mit 56 Lehramtsstudierenden ein neu gestaltetes bildungswissenschaftliches
Begleitstudium als vorbereitendes Modell für die neue Lehrerausbildung
an der Universität zu Köln erprobte (Artmann et al. 2010, König & Herzmann 2011).
Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über das Modellkolleg, insbesondere über die dort
implementierten Lerngelegenheiten, und vergleicht dann das geplante mit dem realisierten
Curriculum bzw. dessen Beurteilung durch die Studierenden des Modellkollegs (Herzmann et al.
2012). Dabei wird anhand des in der Lehrerausbildung zentralen Moduls „Unterrichten“ im
quantitativen Teil der Untersuchung der Frage nachgegangen, inwieweit sich die inhaltlichen
Schwerpunkte und Kompetenzanforderungen des intendierten Curriculums in den Fragebogenangaben
der Studierenden zu drei Messzeitpunkten im Verlauf des Modellkollegs niederschlagen,
während der qualitative Teil der Untersuchung die von den Studierenden in Portfolio-
Dokumenten („Erste“ und „Zweite Arbeitstheorie“) formulierten Überzeugungen und Kompetenzeinschätzungen
zu Beginn und nach Ablauf des Moduls rekonstruiert. Während die Befunde
der quantitativen Untersuchung eine bedeutsame Schnittmenge zwischen intendiertem und
realisiertem Curriculum belegen, verweisen die qualitativen Analysen auf eine kritische Auseinandersetzung
der Studierenden mit den curricularen (Kompetenz-)Erwartungen im Sinne des
erfahrenen Machbaren nach dem Durchlaufen des (realisierten) Curriculums.
Artmann, M.; Herzmann, P.; Karduck, S. & König, J. (2010). Das Kölner Modellkolleg Bildungswissenschaften: Konzeption
und Evaluationsdesign einer kompetenzorientierten Lehrerbildung. In: Faulstich-Christ, K.; Lersch, R. &
Moegling, K. (Hrsg.): Kompetenzorientierung in Theorie, Forschung und Praxis. Sekundarstufen I und II, Immenhausen
bei Kassel, 256-274.
Herzmann, P., König, J. & Artmann, M. (2012). Das Modellkolleg Bildungswissenschaften: Zum geplanten und
realisierten Curriculum in der neuen Lehrerausbildung. Schulpädagogik-heute 5 (2012). Online unter:
http://www.schulpaedagogik-heute.de/conimg/33.pdf.
König, J. & Herzmann, P. (2011). Lernvoraussetzungen angehender Lehrkräfte am Anfang ihrer Ausbildung. Erste
Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung des Kölner Modellkollegs Bildungswissenschaften. Lehrerbildung
auf dem Prüfstand, 4 (2), 186-210.
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