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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 14 | 17:00 – 17:40 Uhr | Raum T2 234<br />

Ursula Bylinski<br />

Neue Qualität von Professionalität am Übergang von der Schule in die<br />

Arbeitswelt<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn<br />

bylinski@bibb.de<br />

Vor dem Hintergrund der notwendigen Umgestaltung eines „Übergangssystems“ ist bildungspolitisch<br />

der Aufbau kohärenter Förderstrukturen im regionalen Kontext (BMBF 2007) in den Fokus gerückt,<br />

ebenso die Gestaltung des gesamten Übergangsbereichs mit dem Aufbau von „Bildungsketten“. Im<br />

Sinne einer inklusiven Bildung gilt es darüber hinaus den Übergang für alle jungen Menschen und<br />

besondere Zielgruppen auszugestalten (Bylinski/Rützel). Notwendige Veränderungen sind sowohl auf<br />

der Struktur- und Systemebene als auch auf der des pädagogischen Handelns erforderlich.<br />

Ziel des BIBB-Forschungsprojekt „Anforderungen an die Professionalität des Bildungspersonals im<br />

Übergang von der Schule in die Arbeitswelt“ (www.bibb.de/bildungspersonal-uebergang) ist es, die<br />

veränderten Anforderungen an die Professionalität der pädagogischen Fachkräfte zu ermitteln und<br />

Kompetenzprofile herauszuarbeiten. Exemplarisch werden vier Berufsgruppen in den Blick genommen:<br />

die Lehrkräfte in allgemein bildenden und an den beruflichen Schulen, die Sozialpädagogen und<br />

die Ausbilder.<br />

Die zentrale Forschungshypothese ist, dass die Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion eine bedeutende Dimension<br />

professionellen Handelns darstellt, um eine „benachteiligungssensible Betrachtungsweise“<br />

einzunehmen und eigene Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschemata zu hinterfragen, weil diese<br />

auch selektive Wirkung haben können (VESTER 2008).<br />

Im Zentrum der theoretischen Grundlegung steht das Konzept der reflexiven pädagogischen Professionalisierung<br />

(Arnold/Gomes Tutor 2007), das berufliche Handlungskompetenz von drei Dimensionen<br />

der Professionalität geleitet sieht: Wissen, Können und Reflektieren. Weiterführend werden diese in<br />

eine Strukturebene (regionales „Bedingungsgefüge“) gestellt.<br />

An acht Standorten wurden Gruppendiskussionen und Einzelinterviews durchgeführt und inhaltsanalytisch<br />

ausgewertet sowie regionale Fallstudien erstellt.<br />

Die empirischen Befunde zeigen, dass eine regionalen Vernetzung und Kooperation sowie eine individuelle<br />

Bildungsbegleitung junger Menschen zur neuen Qualität von Professionalität bei der Gestaltung<br />

von Übergangsprozessen wird. Professionalität ist eng mit der Entwicklung regionaler Handlungskonzepten<br />

verknüpft. Spezifische Fortildungssettings sollten Institutionen- und berufsgruppenübergreifend<br />

ausgerichtet, prozessbegleitend und regional ausgestaltet sein sollten.<br />

ARNOLD, ROLF; GÓMEZ TUTOR, CLAUDIA: Grundlinien einer Ermöglichungsdidaktik - Bildung ermöglichen, Vielfalt<br />

gestalten. Augsburg 2007<br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG: 10 Leitlinien zur Modernisierung der beruflichen Bildung -<br />

Ergebnisse des Innovationskreises berufliche Bildung. Bonn/Berlin 2007<br />

Bylinski, Ursula/Rützel, Josef: "Ausbildung für alle" braucht eine Pädagogik der Vielfalt. In: BWP Berufsbildung in<br />

Wissenschaft und Praxis, Heft 2/2011, S. 14-17<br />

VESTER, MICHAEL: Der Klassenkampf um die Bildungschancen. In: Neue Praxis. Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik<br />

und Sozialpolitik (2008) Heft 1, S. 80-86<br />

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