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Mi. 12.09.| Symposium 22 | 13:30 Uhr – 14:10 Uhr | H 14<br />

Fritz Oser, Sarah Heinzer<br />

Modelle der Erfassung pädagogischer Professionalität<br />

Université de Fribourg<br />

In den letzten Jahren hat sich pädagogische Professionalität vorwiegend auf das Problem der<br />

Genese, Modellierung und Messung von Kompetenzen gerichtet. Zwei Elemente sind dabei<br />

ausgeblendet worden: a) die Unterscheidung zwischen Kompetenzen von Auszubildenden und<br />

b) Kompetenzen von Lehrpersonen/Trainern/Ausbildnern. Beim ersteren geht es darum, ob eine<br />

bestimmte Leistung innerhalb einer Leistungsstufe erreicht wird, beim zweiten, ob die Kompetenz<br />

mit einer bestimmten Qualität in konkreten Situationen zum Ausdruck gebracht werden<br />

kann (vgl. Oser & Bauder, 2012).<br />

In dieser Präsentation möchten wir uns mit der zweiten Frage beschäftigen und zeigen, wie<br />

Entscheidungsprozesse in welcher Weise zu welchen Typen von Merkmalen von Kompetenzen<br />

führen. Dabei gehen wir in zwei Schritten vor.<br />

(1) Ein gängiger Weg zur Erfassung pädagogischer Professionalität spiegelt sich in der Erhebung<br />

von beruflichen und/oder erzieherischen Kompetenzen über einen ethnographischen Prozess,<br />

ein bottom-up Approach, ab. Über Delphi-Verfahren, Videobeobachtung oder Nachzeichnung<br />

nicht-funktioneller Handlungsweisen wurden 45 zentrale Könnensleistungen erfasst, modelliert<br />

und auf Wichtigkeit, Anschlussfähigkeit, Brauchbarkeit, Schwierigkeit etc. eingeschätzt. Die Stärken<br />

im bottom-up Weg liegen darin, dass die Wirklichkeit mehr an Handlungsreichtum verlangt,<br />

als die Theorie es leisten könnte; der Nachteil besteht in der Randomisierung der auszuwählenden<br />

Situationen, die nach einer besseren Systematisierung ruft.<br />

(2) Im Rahmen der Arbeiten zur Qualität der beruflichen Bildung an der <strong>Universität</strong> Fribourg<br />

(Projekt „Leading Houses“) wurde der so genannte Advokatorische Ansatz entwickelt. Dieser ist<br />

überall dort sinnvoll, wo es möglich ist, Handlungsformen und Könnenspotentialitäten filmisch<br />

sichtbar zu machen. Hier beurteilen Fachleute - im Film über on-line Erhebungs- und Auswertungsprogramme<br />

- andere Fachleute, die im Kontext handeln, und ihre Beurteilung wird verglichen<br />

mit der Beurteilung von Experten oder mit den Mittelwerten einer repräsentativen Stichprobe<br />

anderer Fachleute (benchmark Setzung). Erste Untersuchungen zeigen, dass „nur“ Kompetenz,<br />

aber keine Performanz aufscheint. Deshalb soll das Perfomance Testing Konzept mit<br />

seinen Grenzen aufgezeigt werden (Shavelson, 2012).<br />

Beide Modelle sollen auf den Professionsgehalt hin eruiert werden.<br />

Oser, F. & Bauder, T. (Hrsg.) (2012, in Druck). Ohne Kompetenzen keine Qualität. München: Klinkhardt.<br />

Shavelson, R. (2012, in press). Perfomance testing. In S. Bloemecke & O. Troitschanskaia (eds.), Competence measurement.<br />

Amsterdam: Sense.<br />

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