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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 27 | 13:15 Uhr – 13:55 Uhr | Raum T2 226<br />

Sylvia Rahn, Sabine Gruehn<br />

Schülerfeedback – fachübergreifend valide? Schülerinteressen als<br />

Verzerrungsfaktoren der Unterrichtsevaluation<br />

Westfälische Wilhelms-<strong>Universität</strong> Münster<br />

Sylvia.Rahn@uni-muenster.de<br />

Schülerratings werden nicht nur in der Unterrichtsforschung, sondern auch zu schulpraktischen<br />

Zwecken als Datenquelle der Unterrichtsbeschreibung und zur Lehrevaluation genutzt. In<br />

gängigen Verfahren der Schul- und Unterrichtsevaluation ist es üblich, den Lehrkräften das<br />

Feedback der Klasse im Vergleich mit dem „aggregierten Bewertungsprofil“ der eigenen Schule<br />

oder auch einer schulübergreifenden Stichprobe zurückzumelden. Es wird also ein<br />

fächerübergreifender sozialer Vergleich vorgenommen, obwohl angesichts des Forschungsstandes<br />

zu den Determinanten der Unterrichtsbeurteilung durch Schüler fachspezifische<br />

Verzerrungen durchaus wahrscheinlich sind.<br />

Insbesondere das Sach- und Fachinteresse, das die Schüler dem Unterrichtsinhalt mehr oder<br />

weniger entgegenbringen, ist ein empirisch gut belegter und relativ stark wirksamer<br />

Einflussfaktor des Schülerfeedbacks (vgl. u. a. Greimel-Fuhrmann 2003). Schülerinteressen<br />

differenzieren sich mit steigender Schulbesuchsdauer zunehmend domänenspezifisch aus und<br />

insbesondere im Vergleich zwischen beruflichen Gymnasien verschiedenen Typs ist von Unterschieden<br />

in der „dominanten Interessenorientierung der Schülerschaft“ auszugehen (vgl.<br />

Lüdtke/Trautwein 2004).<br />

Folglich ist zu erwarten, dass das durchschnittliche Sach- und Fachinteresse der Schüler sich in<br />

beruflichen Gymnasien<br />

1. innerhalb eines Gymnasialtyps zwischen den Unterrichtsfächern und<br />

2. innerhalb eines Fachs zwischen den Gymnasialtypen<br />

signifikant unterscheidet.<br />

In der Konsequenz ist<br />

3. damit zu rechnen, dass das Schülerfeedback in Abhängigkeit vom Unterrichtsfach und<br />

Schultyp je spezifischen Verzerrungsmustern unterliegt, d. h. fach- und schultypübergreifend<br />

nicht gleichförmig durch das Sachinteresse der Schüler beeinflusst wird (vgl. Wagner 2008).<br />

Diese drei Hypothesen werden im Vortrag zunächst varianz-, dann regressionsanalytisch geprüft.<br />

Als Datenbasis dient eine Ende 2010 in 32 Lerngruppen der Jahrgangsstufe 11 und 13 in den<br />

gymnasialen Bildungsgängen zweier nordrhein-westfälischer Bildungsgänge durchgeführte<br />

Schülerbefragung zur wahrgenommenen Unterrichtsqualität des Deutsch- und Mathematikunterrichts<br />

sowie des Unterrichts im profilbildenden Fach.<br />

Der Vortrag mündet in eine Einschätzung, ob - wie in den fach- und schulformübergreifend<br />

vergleichenden Rückmeldeverfahren implizit unterstellt - das Schülerfeedback als fachübergreifend<br />

valide gelten kann.<br />

Greimel-Fuhrmann, B (2003). Evaluation von Lehrerinnen und Lehrern. Einflussgrößen auf das Gesamturteil von<br />

Lernenden. Innsbruck/Wien/München: Studienverlag.<br />

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