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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 17 | 13:15 Uhr – 13:55 Uhr | Raum S2 121<br />

Saskia Körn, Claudia Schöne, Joachim Stiensmeier-Pelster<br />

Selbstwert und Motivation: Bedeutung der Selbstwertkontingenz für die<br />

motivationale Orientierung im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)<br />

Justus-Liebig-<strong>Universität</strong> Gießen<br />

saskia.koern@psychol.uni-giessen.de<br />

Selbstwertkontingenz bezeichnet die Abhängigkeit des Selbstwertes von einem Erfolg oder<br />

Misserfolg in einem selbstwert-relevanten Bereich, z.B. Kompetenz, Attraktivität, Moral (Crocker<br />

& Park, 2004). Um das aktuelle Selbstwertgefühl zu erhöhen oder es vor dem Absinken zu<br />

beschützen, tendieren kontingente Personen zum Verfolgen von Selbstvalidierungszielen. Die<br />

antizipierten Emotionen beim Bestreben, das aktuelle Selbstwertgefühl zu erhöhen (Stolz) bzw.<br />

es vor dem Absinken zu bewahren (Scham), wirken als bedeutsamer Anreiz für entsprechendes<br />

Verhalten. Das Ziel der Selbstvalidierung sollte sich auf die motivationale Orientierung, z.B.<br />

während der Tätigkeit im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), auswirken. Personen, die hoch<br />

kontingent sind in den Bereichen Sozialmoral und Kompetenz sollten daher das FSJ<br />

vergleichsweise stärker dazu nutzen, ihre sozialen Fähigkeiten und Einstellungen unter Beweis zu<br />

stellen. Es werden positive Korrelationen zwischen den Selbstwertkontingenzen für Sozialmoral<br />

und Kompetenz und der motivationalen Orientierung im FSJ erwartet. Je höher die<br />

Selbstwertkontingenz, desto stärker sollte aufgrund der inhaltlichen Nähe insbesondere die<br />

Leistungszielorientierung ausgeprägt sein.<br />

Die motivationale Orientierung wurde mit einer adaptierten Version der SELLMO (Spinath et al.,<br />

2012; Im FSJ geht es mir darum,...) erhoben. Die Selbstwertkontingenz wurde mit den SESKON<br />

(Schöne et al., in Vorb.) erfasst.<br />

Es zeigten sich erwartungsgemäß signifikante positive Zusammenhänge zwischen der<br />

Sozialmoral-Kontingenz und den Leistungszielorientierungen (Annäherung: r = .31 bzw.<br />

Vermeidung: r = .30), aber auch ein unerwarteter, signifikanter Zusammenhang mit der<br />

Lernzielorientierung (r = .23). Die Kompetenz-Kontingenz korreliert erwartungsgemäß signifikant<br />

positiv mit der Leistungsziel-orientierung (r = .27 bzw. r = .37) und nicht mit der<br />

Lernzielorientierung. Weitere Zusammenhänge zur motivationalen Orientierung zeigten sich für<br />

die Arbeitsmoral-, Prestige-, Status- und -in geringerem Maße- auch für die Attraktivitäts-<br />

Kontingenz. Die Korrelationen bei den männlichen Befragten fielen insgesamt höher aus als bei<br />

den weiblichen.<br />

Die bisherigen Befunde liefern wertvolle Hinweise, nicht nur für die Frage nach Determinanten<br />

der Zielorientierung, sondern auch für die Analyse der Motivation für Freiwilligenarbeit bei<br />

jungen Erwachsenen im sozialen Bereich.<br />

Crocker, J. & Park, L. E. (2004). The costly pursuit of self-esteem. Psychological Bulletin, 130, 392-414.<br />

Schöne, C., Herrmann, J., & Stiensmeier-Pelster, J. (2012). Entwicklung und Überprüfung einer Skala zur Erfassung<br />

der Selbstwertkontingenz bei Studierenden (SESKON-ST). Manuskript in Vorbereitung.<br />

Spinath, B., Stiensmeier-Pelster, J. , Schöne, C., & Dickhäuser, O. (2012). Skalen zur Erfassung der Lern und Leistungsmotivation<br />

(SELLMO). Göttingen: Hogrefe.<br />

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