02.12.2012 Aufrufe

Links - Universität Bielefeld

Links - Universität Bielefeld

Links - Universität Bielefeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Di. 11.09.| Postersession | Poster 53 | 10:30 Uhr – 12:30 Uhr | Galerie 1.Stock Halle<br />

Rico Emmrich, Peter Harych, Wolfgang Wendt, Katharina Thoren<br />

Adjustierte Schulleistungsdaten aus Vergleichsarbeiten und Prüfungen in<br />

Berlin – Kritische Prüfung des Modells auf Robustheit<br />

Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg<br />

Rico.Emmrich@isq-bb.de<br />

Die Ergebnisse aus Vergleichs- und Prüfungsarbeiten hängen zu einem erheblichen Teil mit<br />

Faktoren zusammen, auf die die Schulen keinen oder kaum Einfluss haben. Daher wurden<br />

verschiedene Ansätze entwickelt, um die Zusammensetzung der Schülerschaft hinsichtlich<br />

leistungsrelevanter Kontextmerkmale zu berücksichtigen, also insbesondere bei den<br />

Rückmeldungen an die Schulen die tatsächlich erzielten Rohwerte zu adjustieren, sie also neben<br />

Erwartungswerte zu stellen, um die Ergebnisse angemessen interpretieren zu können.<br />

Ein wichtiges Gütekriterium derartiger Adjustierungsmodelle ergibt sich aus einer Kosten-<br />

Nutzen-Abwägung: Optimal ist danach ein Modell, bei dem der Aufwand der Datenerhebung<br />

möglichst gering und zugleich der Anteil aufgeklärter Leistungsvarianz möglichst groß ist (vgl.<br />

Kuhl u.a. 2011).<br />

Im Posterbeitrag wird ein Adjustierungsmodell von Schulleistungsdaten dargestellt, das in Berlin<br />

bei den Ergebnisrückmeldungen an die Schulen genutzt wird. Es orientiert sich am Hamburger<br />

Ansatz aus KESS (vgl. Pietsch u.a. 2007), ermittelt also "gleitende" Erwartungswerte, d.h. ggf. für<br />

jede Schule einen anderen, der sich als Mittelwert aus den Ergebnissen anderer Schulen ergibt,<br />

die eine ähnliche Zusammensetzung der Schülerschaft aufweisen. Dabei beschränkt sich das<br />

Berliner Adjustierungsmodell auf zwei routinemäßig erfasste Merkmale, um einen Sozialindex zu<br />

bilden: nichtdeutsche Herkunftssprache und Zuzahlungsbefreiung zu Lernmitteln.<br />

Aussagekraft und damit die Legitimität des Verfahrens hängen nicht zuletzt von seiner<br />

Robustheit ab, die u.a. unter folgenden Aspekten untersucht wurde:<br />

- Wie stabil sind die verwendeten Parameter über die Zeit? Wie stabil ist die Position der Schulen<br />

im Sozialranking?<br />

- Wie stark ist die Abhängigkeit des Vergleichswerts von der Anzahl der zu berücksichtigten<br />

Vergleichsschulen? Wie stark wird der Vergleichswert von einzelnen Schulen beeinflusst?<br />

- In welcher Weise verändert sich der Vergleichswert bei der Berücksichtigung der Schulgröße<br />

(Berechnung auf der Basis aller Schüler der Vergleichsschulen vs. Mittelung der Werte auf<br />

Schulebene)?<br />

Kuhl, P., Lenkeit, J., Wendt, W. & Pant, H. A. (2011). Die Kontextuierung von Leistungswerten bei Vergleichs- und<br />

Prüfungsarbeiten: Verschiedene Wege, die Zusammensetzung der Schülerschaft in den Rückmeldungen an<br />

Schulen und die Schulinspektion zu berücksichtigen. In S. Müller, M. Pietsch & W. Bos (Hrsg.). Schulinspektionen<br />

in Deutschland - eine erste empirische Zwischenbilanz (S. 237 – 259). Münster: Waxmann.<br />

Pietsch, M., Bonsen, M., Bos, W. (2007): Ein Index sozialer Belastung als Grundlage für die Rückmeldung 'faier<br />

Vergleiche' von Grundschulen in Hamburg. In: Pietsch, M., Bos, W. (Hrsg.): KESS 4 - Kompetenzen und Einstellungen<br />

von Schülerinnen und Schülern am Ende der Jahrgangsstufe 4 in Hamburger Grundschulen. Münster:<br />

Waxmann.<br />

240

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!