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Mo. 10.09.| Symposium 6 | 13:30 Uhr – 14:10 Uhr | Raum S2 107<br />

Henry Puhe 1 , Monika Schröttle 2<br />

Repräsentative und nicht-repräsentative Befragung von Frauen mit<br />

Behinderungen in Haushalten und Einrichtungen der Behindertenhilfe:<br />

Feldzugänge und Erhebungsmethoden<br />

1 Institut Sozialforschung und Kommunikation <strong>Bielefeld</strong>, 2 Justus-Liebig-<strong>Universität</strong> Gießen<br />

und <strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

Im Forschungsprojekt „Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Behinderungen in<br />

Deutschland“ wurde erstmalig eine große repräsentative Studie zu verschiedenen Gewaltformen<br />

und –kontexten in Kindheit/Jugend und Erwachsenenleben realisiert.<br />

In diesem Forschungsprojekt mussten besondere Schwierigkeiten überwunden werden, so z.B.<br />

die Gewährleistung der Repräsentativität bei fehlenden repräsentativen Grunddaten zur Untersuchungsgruppe<br />

(ein großer Teil der behinderten Mädchen und Frauen hat keinen Behindertenausweis<br />

(beantragt)) oder die Erreichbarkeit und der Zugang zu den unterschiedlichen Zielgruppen<br />

der Untersuchung, insbesondere zu den Dunkelfeldern bzw. den aufgrund ihrer Behinderung<br />

oder Lebenssituation besonders vulnerablen Frauen.<br />

Nach einer Voruntersuchung wurden Standorte mit zugehörigen Samplepoints deutschlandweit<br />

per Zufallsverfahren ausgewählt und mit Hilfe des Random Route Verfahrens Haushalte sowie<br />

auf der Basis einer Gesamtrecherche zufällig ausgewählte Einrichtungen kontaktiert. In den<br />

Haushalten wurden in einem aufwändigen Screeningverfahren mit einer studienspezifischen<br />

Definition von Behinderung Frauen mit Behinderungen im Alter von 16-65 Jahren ermittelt und<br />

800 Frauen in einem mehrstündigen standardisierten Interview befragt. Auch hinsichtlich der<br />

Einrichtungen fand eine Zufallsauswahl der 420 befragten Frauen statt, ein großer Teil dieser<br />

Interviews wurde in vereinfachter Sprache geführt, um Frauen mit sogenannten geistigen Behinderungen<br />

zu erreichen. Darüber hinaus wurden über verschiedene Zugänge (z.B. Medien<br />

oder Organisationen) 341 zusätzliche nicht-repräsentative Interviews mit blinden, schwerstkörper-<br />

oder mehrfachbehinderten Frauen und mit gehörlosen Frauen (durch gehörlose Interviewerinnen<br />

in Deutscher Gebärdensprache) durchgeführt. Aber auch die Gewährleistung einer qualitativ<br />

hochwertigen und sensiblen standardisierten Befragungsweise, stellte eine zu überwindende<br />

Herausforderung dar, der bspw. mit einer studienspezifischen Auswahl und intensiven Schulung<br />

der Interviewerinnen begegnet wurde. Die angesichts der Herausforderungen gefundenen<br />

Lösungswege sollen im Vortrag vorgestellt und mit dem Plenum diskutiert werden.<br />

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