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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 33 | 10:30 Uhr – 11:10 Uhr | Raum S2 147<br />

Barbara Heinemann, Lars Behrmann, Elmar Souvignier<br />

Professionalisierung durch Netzwerkarbeit – Kann Netzwerkarbeit das<br />

Lehrerhandeln beeinflussen und die Einstellung zur Wissensvermittlung<br />

verändern?<br />

Westfälische Wilhelms-<strong>Universität</strong> Münster<br />

barbara.heinemann@uni-muenster.de<br />

Obgleich Lesestrategien das Textverstehen fördern (Dole, Nokes & Drits, 2009), wird für das Unterrichten<br />

von Strategien nur ein sehr geringer Anteil der Unterrichtszeit veranschlagt (Hamman,<br />

Berthelot, Saia & Crowley, 2000). Um hier eine Veränderung zu bewirken, bietet sich zunächst der<br />

Einsatz ausgearbeiteter Unterrichtsprogramme an. Diese führen allerdings kaum zu nachhaltigen<br />

Effekten, was auf eine mangelnde Identifikation mit den Programmen zurückgeführt wird, die nicht zu<br />

handlungsrelevanten Veränderungen der Lehrereinstellungen führt. In Anlehnung an ein Modell der<br />

Lehrerbildung von Guskey (1986) wurde daher im Rahmen kollegialer Netzwerke angestrebt,<br />

Änderungen des Unterrichtshandelns und der fachdidaktischen Einstellungen längerfristig<br />

abzusichern.<br />

In 54 Schulklassen der Sekundarstufe I wurde ein strategieorientiertes Unterrichtsprogramm<br />

(„Textdetektive“) eingesetzt. Dabei erhielten die Lehrkräfte der KG (n=19) keine, der EG1 (n=25) drei<br />

und der EG2 (n=10) sechs Fortbildungsnachmittage in Form von Netzwerkarbeit. Die Fortbildungen<br />

unterschieden sich, neben dem zeitlichen Umfang, in ihrer inhaltlichen Ausrichtung. Während in der<br />

EG1 die Reflexion und Planung des strategieorientierten Unterrichtens fokussiert wurde, wurden die<br />

Lehrkräfte in der EG2 angeleitet, Unterrichtsmaterialien selbstständig zu entwickeln, um so eine<br />

höhere Identifikation mit den Prinzipien strategieorientierten Unterrichtens zu bewirken,. Als<br />

Kriterium für das Unterrichtshandeln wurden über einen Zeitraum von 14 Monaten vier Unterrichtsbeobachtungen<br />

durchgeführt, mittels derer die Veränderung des Leseunterrichts, speziell der<br />

unterrichteten Strategien, überprüft wurde. Da als Indikator für stabiles Lehrerhandeln fachdidaktische<br />

Überzeugungen gelten, wurden diese bezogen auf den Leseunterricht ebenfalls viermal<br />

erhoben.<br />

In allen teilnehmenden Schulklassen konnte ein signifikanter Anstieg der Strategienennungen im<br />

Unterricht beobachtet werden, der bis zum vierten Messzeitpunkt anhielt. Unterschiedliche Verläufe<br />

zwischen den Bedingungen konnten nicht nachgewiesen werden. Die Wirkung des Unterrichtsprogramms<br />

auf das Lehrerhandeln ist offenbar – unabhängig von der Art und Häufigkeit der wahrgenommenen<br />

Netzwerktreffen – in den einzelnen Bedingungen vergleichbar. Bezüglich der<br />

Lehrereinstellungen ließen sich weder über die Zeit noch zwischen den Bedingungen Veränderungen<br />

feststellen.<br />

Dole, J. A., Nokes, J. D., & Drits, D. (2009). Cognitive strategy instruction. In S.E: Israel & G.G. Duffy (Eds.),<br />

Handbook of research on reading comprehension (pp. 347–372). New York, NY: Routledge.<br />

Guskey, T.R. (1986). Staff development and the process of teacher change. Educational Researcher, 15, 5-12.<br />

Hamman, D., Berthelot, J., Saia, J., & Crowley, E. (2000) Teachers' coaching of learning and its relation to students'<br />

strategic learning. Journal of Educational psychology, 92, 342-348.<br />

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