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Mo. 10.09.| Symposium 9 | 14:15 Uhr – 14:55 Uhr | Raum T2 205
Sabine Reuker
Ein Vergleich von Gruppen unterschiedlicher Expertise bei der Wahrnehmung
und Deutung von Unterricht
Universität Paderborn
Die Auseinandersetzung um die Professionalisierung von Lehrkräften wird derzeit sehr kontrovers
geführt (vgl. Baumert & Kunter, 2006). Aufschlussreiche Erkenntnisse liefern Untersuchungsergebnisse
im Rahmen der Expertiseforschung, in denen Unterschiede zwischen Experten
und Novizen beim Erkennen von bedeutsamen Ereignissen („noticing“) und bei der wissensbasierten
Begründung der Auswahl („knowledge based reasoning“) nachgewiesen wurden (z.B.
Sherin & van Es, 2009). Dabei werden verschiedenen Wissen- und Könnensbereiche als bedeutsam
angenommen (z.B. Bromme, 1992).
Um der Bedeutung verschiedener Wissensbereiche für die Wahrnehmung und Deutung von
Unterricht nachzugehen wurden im Rahmen eines DFG Projektes Gruppen unter-schiedlicher
sportpädagogischer und sportpraktischer Expertise beim Deuten von Unterricht im 4-Felder-
Design miteinander verglichen. Als Beobachtungsmaterial dienten Sportunterrichtssequenzen, in
denen neben motorischen auch soziale Lernprozesse im Fokus stehen. 60 Versuchspersonen
wurden per Leitfaden-Interview zu den Sequenzen befragt. Die Interviews wurden mittels qualitativer
Inhaltsanalyse und anschließend statistisch ausgewertet.
Die Ergebnisse zu den Unterschieden in den Beobachtungsschwerpunkten und ihrer wissensbasierten
Begründung werden im Hinblick auf mögliche Konsequenzen für die Ausbildung der
Lehrkräfte diskutiert.
Baumert, J., & Kunter, M. (2006). Stichwort: Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft,
9, 469-520.
Bromme, R. (1992). Der Lehrer als Experte. Bern: Hans Huber.
Sherin, M. & van Es, E. (2009). Effects of video club participation on teachers' professional vision. Journal of
Teacher Education, 60, 20-37.
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