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Mo. 10.09.| Symposium 3 | 17:45 Uhr – 18:25 Uhr | H 12
Rainer Wackermann, Julia Hater
Der Einfluss von 60 Minuten-Stunden auf ausgewählte Aspekte der
Unterrichtsqualität am Beispiel des Physikunterrichts
Ruhr-Universität Bochum
Zur Zeit verlängern einige Schulen in Deutschland die Schulstundenlänge auf 60 (auch 65 o.ä.)
Minuten. Damit wird unter anderem das Ziel verfolgt, die Unterrichtsqualität zu verbessern.
Diese empirische Studie überprüft die unterstellte Wirksamkeit der Stundenverlängerung exemplarisch
im Physikunterricht. Dazu wurde der 60-Minuten-Unterricht von zwei Physiklehrkräften
aufgezeichnet und ausgewertet und mit dem 45-Minuten-Unterricht der gleichen Lehrkräfte aus
einer früheren Studie verglichen (n=16 Videos). Die Analyse und Bewertung erfolgt unter dem
Blickwinkel der Basismodelle nach Oser mit ergänzenden Sichtweisen aus einer Schülerbefragung,
einem Expertenrating und einem Lehrerinterview. Zentrales Ergebnis ist, dass die zusätzliche
Zeit im Mittel für eine erste Sicherung verwendet wird, die unter der Bedingung 45 Minuten
praktisch nicht stattfindet. Die Frage des Lernprozessabschlusses bleibt aber offen. Außerdem
gibt es Hinweise auf Zeitverschwendung bei den längeren Stunden. Möglicherweise sind deshalb
zusätzliche Maßnahmen wie Schulungen der Lehrkräfte zur gezielten Nutzung der Zeit im Unterricht
notwendig. Vollständige Ergebnisse dieser DFG-geförderten Studie liegen vor und können
auf der AEPF-Tagung in Bielefeld präsentiert werden.
Wackermann, R. , Trendel, G. & Fischer, H. E.(2010). Evaluation of a Theory of Instructional Sequences for Physics
Instruction. International Journal of Science Education, 32(7), 963 - 985.
Borowski, A., Fischer, H. E., Trendel, G., & Wackermann, R. (2010). Guter Fachunterricht braucht seine Zeit. Pädagogik,
62 (3), 26-29.
Trendel, G., Wackermann, R. & Fischer, H.E. (2008). Lernprozessorientierte Fortbildung von Physiklehrern. Zeitschrift
für Pädagogik, 54(3), 322-340.
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