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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 30 | 14:00 Uhr – 14:40 Uhr | Raum T2 220<br />

Nantje Otterpohl, Jelena Hollmann, Elke Wild<br />

„Weil auf einem Schulfest können wir Spenden sammeln für uns selbst.“<br />

Argumentationskompetenz von Kindern in der Sekundarstufe I<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

nantje.otterpohl@uni-bielefeld.de<br />

Die Fähigkeit zu argumentieren gilt als zentrale Voraussetzung gesellschaftlicher Partizipation<br />

und spielt eine große Rolle für die kindliche schulische Entwicklung. Während bei anderen<br />

schulischen Schlüsselkompetenzen (z.B. Lesekompetenz) der Einfluss des Elternhauses bereits<br />

häufig untersucht wurde, fehlen bislang empirische Studien zum familiären Einfluss auf die<br />

Argumentationskompetenz. Wie wirken sich distale (z. B. SES) und proximale (z.B. Erziehungsstil,<br />

Kommunikation) familiäre Charakteristika auf die kindliche Argumentationsfähigkeit aus und wie<br />

greifen die beteiligten Faktoren ineinander? Dieser Frage wird im vom BMBF geförderten Projekt<br />

„Die Rolle familialer Unterstützung beim Erwerb von Diskurs- und Schreibfähigkeiten in der<br />

Sekundarstufe I“ (FUnDuS) nachgegangen, in dem SchülerInnen und ihre Eltern von der fünften<br />

bis zur siebten Jahrgangsstufe begleitet werden. Im vorliegenden Beitrag sollen erste Ergebnisse<br />

aus dem laufenden Projekt vorgestellt werden.<br />

N = 1465 Schülerinnen und Schüler (60 % Gymnasiasten, 40 % Hauptschüler, 54 % männlich)<br />

wurden zu drei Messzeitpunkten (5. bis 7. Klasse) im Jahresabstand gebeten, verschiedene, im<br />

Projekt neu konzipierte Argumentationsaufgaben im offenen und geschlossenen Antwortformat<br />

zu bearbeiten und verschiedene Merkmale ihres Elternhauses (z.B. Erziehungsverhalten,<br />

Kommunikation in der Familie) einzuschätzen. Diese Einschätzungen wurden zusätzlich aus<br />

Elternsicht erhoben und um Angaben zum sozio-ökonomischen Status ergänzt. Bezüglich der<br />

Struktur von Argumentations-kompetenz zeigte sich in Faktorenanalysen ein guter Modellfit für<br />

das theoretisch angenommene Dreifaktorenmodell aus Vorläuferfähigkeiten, rezeptiven und<br />

produktiven Kompetenzen (χ² [6, N = 1465] = 12.9, p = .07; CFI = .99; RMSEA = .02). Erste<br />

Analysen zeigen querschnittliche Zusammenhänge der Argumentationskompetenz mit den<br />

Deutsch- und Mathematiknoten sowie distalen (soziale Herkunft) und proximalen Merkmalen<br />

des Elternhauses. Insbesondere zeigten sich Zusammenhänge zu elterlicher bedingter<br />

Zuneigung, kontrollierenden Instruktionen im Umgang mit schulischen Belangen sowie Toleranz<br />

von Dissenz in Eltern-Kind-Kommunikationen.<br />

Die Ergebnisse sprechen für die Möglichkeit eines Ansetzens an proximalen Merkmalen des<br />

Elternhauses in Form von Elterntrainings, um den Einfluss der sozialen Herkunft auf die<br />

Argumentationskompetenz abzumildern.<br />

Wild, E., Quasthoff, U., Hollmann, J., Otterpohl, N., Krah, A. & Ohlhus, S. (2012). Die Rolle familialer Unterstützung<br />

beim Erwerb von Argumentationskompetenz in der Sekundarstufe I. Diskurs Kindheits- und Jugendforschung,<br />

1, 101-112.<br />

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