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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 37 | 10:30 Uhr – 11:10 Uhr | Raum T2 213<br />

Denise Klinge, Kai Maaz, Hanna Dumont<br />

Milieuspezifische Einflüsse auf die Übergangsentscheidung von der<br />

Grundschule auf die weiterführende Schule<br />

<strong>Universität</strong> Potsdam<br />

denise.klinge@uni-potsdam.de<br />

Bildungsbiographien sind maßgeblich von Übergängen innerhalb des Bildungssystems geprägt<br />

(vgl. Maaz et al., 2010). Gerade in Deutschland werden schon früh, im Übergang von der<br />

Grundschule auf weiterführende Schulen, Weichen für den späteren beruflichen Lebensweg<br />

gestellt.<br />

Die Wahl der Schule hängt dabei nicht nur von der Leistung sondern auch vom Entscheidungsverhalten<br />

der Eltern ab (vgl. Maaz et al., 2010). Ein Modell, das besonders in quantitativen<br />

Studien zur Modellierung des elterlichen Entscheidungsverhaltens genutzt wird, ist das Rational-<br />

Choice-Modell, in welchem unterschiedliche Kosten-Nutzen-Bilanzen der Bildungsbeteiligung vor<br />

dem Hintergrund der eigenen sozialen Position gezogen werden (vgl. Esser, 1999). Weitestgehend<br />

unerforscht sind jedoch die vorgelagerten elterlichen Annahmen und milieuspezifischen<br />

Überzeugungen zu den verschiedenen Bildungsinstitutionen, welche maßgeblich die<br />

Entscheidung beeinflussen. Der vorliegende Beitrag geht daher der Frage nach, welche<br />

Orientierungsrahmen der elterlichen Bildungsentscheidung sich bei dem Übergang von der<br />

Grundschule auf weiterführende Schulen finden lassen. Dabei wird untersucht, inwiefern sich<br />

das Rational-Choice-Modell um die Habitustheorie (vgl. Helsper et al., 2009) erweitern lässt.<br />

Vorliegend wird angenommen, dass habituelle handlungsleitende Orientierungen als<br />

vorgelagerter Rahmen in das Rational-Choice-Modell integriert werden können.<br />

Dazu werden leitfadengestützte narrative Interviews mit Eltern nach der Entscheidungssituation<br />

durchgeführt und mithilfe der dokumentarischen Methode ausgewertet, um die handlungsleitenden<br />

Orientierungen der Eltern zu rekonstruieren. Die Interviews wurden mit Berliner Eltern<br />

durchgeführt, welchen zwar im Berliner System eine Übergangsempfehlung gegeben wird, diese<br />

jedoch keinen bindenden Charakter hat. Kontrastiert werden dabei Eltern, die sich im neuen<br />

Schulsystem für das Gymnasium, oder für die in Berlin neu eingerichtete integrierte Sekundarschule<br />

(ISS) entschieden haben. Im Beitrag sollen das Design des Forschungsvorhabens, sowie<br />

erste Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt werden.<br />

Esser, H. (1999). Soziologie. Spezielle Grundlagen. (Vol. 1). Frankfurt / New York: Campus Verlag.<br />

Helsper, W., Kramer, Thiersch, S., Ziems, C. (2009). Bildungshabitus und Übergangserfahrungen bei Kindern.<br />

Zeitschrift für Erziehungswissenschaft Sonderheft 12-2009 (Bildungsentscheidungen),126-152. Wiesbaden: VS<br />

Verlag für Sozialwissenschaften.<br />

Maaz, K, Baumert, J., Gresch, C. & McElvany, M. [Hrsg.]. (2010): Der Übergang von der Grundschule in die<br />

weiterführende Schule – Leistungsgerechtigkeit und regionale, soziale und ethnisch-kulturelle Disparitäten.<br />

Bonn & Berlin: BMBF.<br />

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