02.12.2012 Aufrufe

Links - Universität Bielefeld

Links - Universität Bielefeld

Links - Universität Bielefeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 13 | 17:00 – 17:40 Uhr | Raum T2 233<br />

Jaana Björkman, Rüdiger Tiemann<br />

Erkenntnisgewinnung im Chemieunterricht im internationalen Vergleich:<br />

Ergebnisse einer Videostudie<br />

Humboldt-<strong>Universität</strong> zu Berlin<br />

jaana.bjoerkman@chemie.hu-berlin.de<br />

Ein vordergründiges Potential der naturwissenschaftlichen Fächer besteht unter anderem darin,<br />

„dass naturwissenschaftliche Arbeitsweisen in Ansätzen und in einfacher Form in den Unterricht<br />

integriert werden können“ (Baumert et al., 1997, S. 76). Die naturwissenschaftlichen Denk- und<br />

Arbeitsweisen werden auch unter dem Begriff der Erkenntnisgewinnung verstanden, dessen<br />

Kompetenzförderung explizit in den Bildungsstandards gefordert wird. Zentrale Elemente dieses<br />

Prozesses sind die Formulierung naturwissenschaftlicher Fragestellungen und Hypothesen, die<br />

Planung und Durchführung von Untersuchungen und deren Auswertung und Reflexion (u.a.<br />

Klahr, 2000). Ergebnisse einer Vorstudie weisen darauf hin, dass der Erkenntnisgewinnungsprozess<br />

in Schweden auf andere Weise unterrichtet wird als in Deutschland (Björkman & Tiemann,<br />

2010). So sollte ein Vergleich mit Schweden deutliche Unterschiede zeigen. Mit Hilfe einer niedrig-<br />

und hochinferenten Videoanalyse wird diesen Unterschieden näher nachgegangen.<br />

Bei den analysierten Videos handelt es sich um Unterrichtsstunden von 42 Klassen aus dem Fach<br />

Chemie. Dabei stammen 20 Unterrichtsvideos aus der 9. und 10. Klasse sowie 10 Unterrichtsvideos<br />

aus der Sekundarstufe II in Deutschland. Weitere 12 Unterrichtsvideos stammen aus<br />

Schweden aus der 9. Klasse. Einerseits werden Schülerfragebögen zur Erhebung demographischer<br />

Daten, kognitiver Fähigkeiten, des naturwissenschaftlichen Interesses und der Motivation<br />

und der Kompetenzen und Vorstellungen bezüglich der Erkenntnisgewinnung eingesetzt. Andererseits<br />

erfasst ein Lehrerfragebogen neben Fragen zur Unterrichtsgestaltung die subjektiven<br />

Theorien der Lehrkräfte in Bezug auf die Erkenntnisgewinnung.<br />

Vorstudienergebnisse zeigen signifikante Unterschiede bezüglich der Umsetzung des Erkenntnisgewinnungsprozesses<br />

in Deutschland und Schweden auf. So unterrichten schwedische Lehrkräfte<br />

eher prozessorientiert als deutsche Lehrpersonen. Darüber hinaus weisen Lehrkräfte in beiden<br />

Ländern geringe Anteile bezüglich der Formulierung von Fragestellungen und Hypothesen<br />

auf. Dies macht die nur teilweise realisierte Umsetzung des Erkenntnisgewinnungsprozesses im<br />

Chemieunterricht deutlich. Erste Ergebnisse der Hauptstudie werden vorgestellt.<br />

Björkman, J., Tiemann, R. (2010). Deutschland - Schweden: Chemieunterricht im internationalen Vergleich. In D.<br />

Höttecke (Ed.), Entwicklung naturwissenschaftlichen Denkens zwischen Phänomen und Systematik. Gesellschaft<br />

für Didaktik der Chemie und Physik, Jahrestagung in Dresden 2009 (pp. 425-427). Münster: LIT.<br />

Baumert, J., Lehmann, R., Lehrke, M., Schmitz, B., Clausen, M., Hosenfeld, I., et al. (1997). TIMSS - Mathematischnaturwissenschaftlicher<br />

Unterricht im internationalen Vergleich. Deskriptive Befunde. Opladen: Leske & Budrich.<br />

Klahr, D. (2000). Exploring Science. The Cognition and Development of Discovery Processes. Cambridge: MIT.<br />

175

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!