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Di. 11.09.| Postersession | Poster 25 | 10:30 Uhr – 12:30 Uhr | Galerie 1.Stock Halle<br />

Carina Tillack 1 , Hans Peter Kuhn 1 , Natalie Fischer 2<br />

Motivationale Handlungskonflikte in der Ganztagsschule? – Wirkungen der<br />

Hausaufgabenbetreuung auf die Lernmotivation von Sekundarschülern<br />

1 <strong>Universität</strong> Kassel, 2 Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung<br />

tillack@uni-kassel.de<br />

Im Rahmen bisheriger Schulleistungsstudien konnte eine zunehmende Bildungsaspiration<br />

deutscher Schülerinnen und Schüler (SuS) beobachtet werden, jedoch ist deren Lernmotivation<br />

im internationalen Vergleich eher gering ausgeprägt. Eine mögliche Erklärung hierfür sieht die<br />

Arbeitsgruppe um Manfred Hofer in der Tatsache, dass die Handlungsvollzüge der SuS mit den<br />

Handlungsalternativen um Zeit und Engagement konkurrieren. Zur Begründung dieser Annahme<br />

wird die Theorie motivationaler Handlungskonflikte herangezogen (TMH; Hofer et al., 2005),<br />

nach der sich unterschiedliche Leistungs- und Wohlbefindenswerte auf die Lernmotivation<br />

auswirken. Demnach führen sowohl hohe Leistungs- als auch Wohlbefindenswerte von SuS zu<br />

Handlungskonflikten, da die Entscheidung für Freizeit oder Schule miteinander konkurrieren und<br />

letztlich zu motivationalen Interferenzen führen (Fries, Dietz & Schmid, 2008). Konkret bedeutet<br />

dies, dass die SuS – trotz der bewussten Entscheidung für Schule – gedanklich auf Alternativen<br />

(bspw. Freizeitgestaltung) fokussiert und folglich mit einem Handlungskonflikt konfrontiert sind.<br />

Hieraus ergibt sich die Frage, ob SuS, die eine Ganztagsschule besuchen, weniger motivationale<br />

Interferenzen aufweisen als SuS, die nach dem regulären Unterricht die Schule verlassen, da ein<br />

geregelter Tagesablauf für Schule und Freizeit vorgegeben wird. Demnach ist anzunehmen, dass<br />

die SuS einer Ganztagsschule somit seltener in einen Entscheidungskonflikt geraten.<br />

Um dieser Fragestellung nachzugehen, wird die in der Studie zur Entwicklung von<br />

Ganztagsschulen (StEG; Fischer et al., 2011) erhobene Stichprobe von über 20.000<br />

Sekundarschülern herangezogen.<br />

Erste Ergebnisse zeigen, dass Schüler, die an der Hausaufgabenbetreuung (HAB) im Rahmen<br />

einer Ganztagsschule teilnehmen, weniger motivationale Interferenzen aufweisen, als Schüler,<br />

die keine HAB in der Schule wahrnehmen. Jedoch zeigt sich im Verlauf der Sekundarstufe 1, dass<br />

die motivationalen Interferenzen bei allen Schülern zunehmen. Des Weiteren tendieren Schüler,<br />

die an der HAB teilnehmen eher zu Leistungswerten, während Schüler, die keine HAB<br />

wahrnehmen, ab der siebten Klassenstufe eher zu den Wohlbefindenswerten tendieren.<br />

Fischer, N., Holtappels, H.-G., Klieme, E., Rauschenbach, T., Stecher, L. & Züchner, I. (Hrsg.). (2011).<br />

Ganztagsschule: Entwicklung, Qualität, Wirkungen. Längsschnittliche Befunde der Studie zur Entwicklung von<br />

Ganztagsschulen (StEG).Weinheim und Basel:<br />

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