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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 30 | 14:45 Uhr – 15:25 Uhr | Raum T2 220<br />

Jana-Elisa Rüth, Nantje Otterpohl, Elke Wild<br />

„Wer prägt hier eigentlich wen?“ -- Eine Untersuchung der<br />

Wechselwirkung elterlicher Autonomieunterstützung und Kontrolle und<br />

der kindlichen Regulation von Wut<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

jrueth@uni-bielefeld.de<br />

Emotionsregulation (ER) gilt als eine wichtige Entwicklungsaufgabe im Kindes- und Jugendalter,<br />

die mit bedeutsamen Auswirkungen auf die psychosoziale Anpassung assoziiert wird. Die<br />

Einflüsse familialer Kontextfaktoren auf die kindliche ER wurden von Morris, Silk, Steinberg,<br />

Myers und Robinson (2007) im Tripartite Model of the Impact of the Family on Children’s<br />

Emotion Regulation and Adjustment, welches sich als konzeptuelles Rahmenmodell versteht,<br />

zusammengefasst. Während die kausale Wirkrichtung zwischen der kindlichen ER und<br />

psychosozialen Anpassung, sowie dem elterlichen Erziehungsverhalten und der kindlichen<br />

Anpassung bereits in längsschnittlichen Studien untersucht wurde, mangelt es vor allem an<br />

prospektiven Studien zum Zusammenhang elterlichen Erziehungsverhaltens mit der ER von<br />

Kindern und Jugendlichen.<br />

Zur Analyse dieser Wirkrichtung wurden N = 738 Eltern zu zwei Messzeitpunkten (Ende der 5.<br />

Klasse und Ende der 6. Klasse) gebeten, ihr eigenes negativ kontrollierendes und<br />

autonomieunterstützendes Erziehungsverhalten, sowie die Häufigkeit der bei Wut eingesetzten<br />

adaptiven und maladaptiven ER-Strategien ihrer Kinder einzuschätzen. Die Berechnungen von<br />

unterschiedlich restringierten Cross-lagged-Panel Modellen und deren Vergleiche zeigten<br />

zunächst einen größeren Einfluss elterlicher Autonomieunterstützung und Kontrolle auf<br />

maladaptive als auf adaptive ER-Strategien. Für Autonomieunterstützung und die Häufigkeit des<br />

Einsatzes maladaptiver ER-Strategien scheint eine reziprok negative Beziehung vorzuliegen. Der<br />

Einfluss elterlicher Kontrolle auf kindliche maladaptive ER-Strategien scheint dagegen eher<br />

unidirektional zu sein und von den Eltern auszugehen. Die Wirkrichtung zwischen spezifischen<br />

Dimensionen elterlichen Erziehungsverhaltens und der kindlichen ER sollte im Rahmen von<br />

Präventions- und Interventionsprogrammen berücksichtigt werden.<br />

Morris, A. S., Silk, J. S., Steinberg, L., Myers, S. S. & Robinson, L. R. (2007). The Role of the Family Context in the<br />

Development of Emotion Regulation. Social Development, 16 (2), 361-388.<br />

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