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Mo. 10.09.| Symposium 8 | 14:15 Uhr – 14:55 Uhr | Raum T2 121<br />

Jutta Ecarius, Alena Berg, Stefan E. Hößl<br />

Prekäre Bildungsbiographien und pädagogische Maßnahmen<br />

<strong>Universität</strong> zu Köln<br />

Jugendliche mit sozialen Problemen, Lernbeeinträchtigungen oder anderen biographischen<br />

Bruch- und Misserfolgserfahrungen erleben häufig schulische Zurückstellungen, Klassenwiederholungen<br />

und prekäre Schullaufbahnen. Bisherige Studien fokussieren v.a. die Folgen von Benachteiligungen<br />

und Risiken im schulischen Bereich. Der Einfluss biographischer Erfahrungen auf<br />

den Übergang Schule-Beruf wurde bisher häufig vernachlässigt. Das DFG-Forschungsprojekt<br />

Benachteiligte Jugendliche in pädagogischen Fördermaßnahmen am Übergang Schule-Beruf<br />

setzt hier an und fragt, auf welche Weise Erfahrungen (biographischer) Brüche und Gefährdungen<br />

mit Miss-/Erfolgen am Übergang Schule-Beruf sowie mit Bildungs- und Zukunftsentscheidungen<br />

in Zusammenhang stehen.<br />

Um die Verflechtung biographischer Vorerfahrungen mit dem individuellen Maßnahmenerfolg<br />

einschätzen zu können, wurde die Subjektperspektive gewählt, welche die Biographien der Jugendlichen<br />

in den Mittelpunkt rückt. Ansetzend an der Qualitativen Biographie- und Übergangsforschung<br />

wurden narrativ-biographische und ergänzende Leitfaden-Interviews mit 52 Jugendlichen<br />

im Alter von 17 bis 21 Jahren geführt, die an Fördermaßnahmen teilgenommen haben. Auf<br />

der Basis der Auswertung der Interviews konnten mit Hilfe der Dokumentarischen Methode und<br />

des narrationsstrukturellen Verfahrens zentrale Lern- und Bildungsprozesse in den Biographien<br />

der Jugendlichen rekonstruiert werden.<br />

Ergebnis der Analysen ist eine Typologie mit vier kontrastierenden Typen, die im Vortrag präsentiert<br />

werden sollen. Dabei zeigt sich deutlich: Ob und wie Jugendliche von förderpädagogischen<br />

Maßnahmen profitieren können, ist in starkem Maße von ihren biographischen Vorerfahrungen<br />

– in und mit den Sozialisationsinstanzen Familie, Peers und Schule – abhängig. Sie beeinflussen<br />

nachhaltig die Entwicklung von Handlungskompetenzen und damit auch die Lebens- und Berufswegplanung<br />

und -gestaltung der Jugendlichen.<br />

Die Ergebnisse werden im Vortrag vor dem Hintergrund des aktuellen empirischen und theoretischen<br />

Standes des Forschungsprojekts vorgestellt. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf den<br />

Möglichkeiten und Grenzen pädagogischer Einflussnahme und Unterstützung und ihrer Nachhaltigkeit<br />

hinsichtlich der bildungs- und berufsbiographischen Entwicklung der Jugendlichen.<br />

Berg, Alena/ Ecarius, Jutta/ Hößl, Stefan E. (2012): Reversion schulischer Erfahrungen in Biographien von Jugendlichen<br />

in berufsvorbereitenden Fördermaßnahmen – der Typus phasenweiser biographischer Gefährdungen. In:<br />

Ittel, Angela/ Merkens, Hans/ Stecher, Ludwig (Hrsg.): Jahrbuch Jugendforschung 2011. Wiesbaden: VS Verlag.<br />

(im Erscheinen)<br />

Ecarius, Jutta/ Berg, Alena/ Hößl, Stefan E. (2011): Die biographische Relevanz (schul-)pädagogischer Fördermaßnahmen<br />

am Übergang Schule-Beruf. In: bwp@ Spezial 5 – Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Workshop<br />

01. Quelle: http://www.bwpat.de/content/ht2011/ws01/ecarius-et-al/ Letzter Zugriff: 31.05.2012.<br />

Krüger, Heinz-Hermann/ Marotzki, Winfried (Hrsg.) (20062): Handbuch erziehungswissenschaftliche Biographieforschung.<br />

Wiesbaden: VS Verlag.<br />

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