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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 18 | 14:00 Uhr – 14:40 Uhr | Raum S2 147<br />

Ulrike Hanke<br />

Die Rolle der Lehraufträge in der Unterrichtsplanung<br />

Albert-Ludwigs-<strong>Universität</strong> Freiburg<br />

ulrike.hanke@ezw.uni-freiburg.de<br />

Den Anstoß für das Planen von Unterricht bilden Lehraufträge (Hanke, in Press), die die<br />

Lehrenden erhalten. Diese umfassen unterschiedliche externe Bedingungen und möglicherweise<br />

Ziele, die durch den Unterricht erreicht werden sollen. Um handlungswirksam zu werden,<br />

müssen sie jedoch von den Lehrenden repräsentiert werden. Da dieser Repräsentationsprozess<br />

ein Wahrnehmungsprozess ist, entfalten hier Wahrnehmungsschemata eine Wirkung, so dass<br />

sich die Frage stellt, wie Lehraufträge repräsentiert werden, genauer welche Aspekte wie<br />

wahrgenommen und repräsentiert werden.<br />

In einem quasi-experimentellen Drei-Gruppen-Design haben wir Lehrende, Lehramtsstudierende<br />

und Instructional Design-Studierende verschiedener Fachsemester untersucht (N bis jetzt<br />

insgesamt: 231). Die Probanden erhielten jeweils den Auftrag eine Unterrichtseinheit von 90 min<br />

unter Berücksichtigung eines bestimmten Lehrauftrags, entsprechend ihres Faches, zu planen.<br />

Dabei wurden die Lehrauftragsformulierungen variiert: eine Gruppe erhielt einen schemakonformen,<br />

d.h. typischen Lehrauftrag, eine Gruppe einen nicht-schemakonformen, die dritte<br />

erhielt einen Lehrauftrag mit Handlungszielen für den Lehrenden statt Lernzielen.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass alle Probanden vorwiegend das Thema (79,7 %), die Zielgruppe (59,9<br />

%) und die zur Verfügung stehende Zeit (63,4 %) erinnerten. Außerdem konnte festgestellt<br />

werden, dass die Studierenden des 4. Fachsemesters im Instructional-Design-Studiengang<br />

signifikant mehr Aspekte des Auftrages erinnerten als die Studierenden des 2. Fachsemesters (T<br />

= -2,71, df = 39, p < .05). Dies weist auf eine Veränderung der Schemata der Studierenden hin,<br />

wie sie auch Berliner (1987 u.a.) und Mitarbeiter in ihren umfangreichen Studien zu den<br />

Wahrnehmungen von Experten und Novizen im Bereich des Lehrens feststellen konnten.<br />

Dagegen konnte kein Zusammenhang zwischen der Auftragsformulierung und den<br />

erinnerten/reproduzierten Aspekten gefunden werden (F = 2,99, df = 2, p>.05).<br />

Eine weitere Erhebungen mit Lehrenden im Schuldienst erfolgt im Juli.<br />

Berliner, D. C. (1987). Der Experte im Lehrerberuf: Forschungsstrategien und Ergebnisse. Unterrichtswissenschaft,<br />

15(3), 295&#8211;305.<br />

Berliner, D. C., & Carter, K. J. (1989). Differences in processing classroom information by expert and novice<br />

teachers. In C. M. Clark & J. Lowyck (Hrsg.), Teacher thinking and professional action (S. 55-74). Leuven<br />

University Press.<br />

Hanke, U. (2012). Bedingungen und Prozesse des Lehrens &#8211; Warum Lehrende unterrichten, wie sie<br />

unterrichten. Saarbrücken: SVH.<br />

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