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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 14 | 14:15 – 14:55 Uhr | Raum T2 234<br />

Christian Gerhards<br />

Externalisierung betrieblicher Ausbildung und Kompetenzen von<br />

Auszubildenden<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn<br />

gerhards@bibb.de<br />

Der Beitrag untersucht, ob Betriebe mit geringen Ressourcen durch externe Ausbildungsanteile<br />

mehr Übernahmen erzielen. Insbesondere kleinere Betriebe sind angesichts sinkender Ausbildungsbewerberzahlen<br />

auf geeignete Lernortkooperationen mit anderen Betrieben und überbetrieblichen<br />

Ausbildungseinrichtungen angewiesen, um attraktive Ausbildungsbedingungen zu<br />

bieten. Es wird daher erwartet, dass Betriebe mit Defiziten bei den Kompetenzen von Ausbildungsanfängern<br />

geringere Übernahmequoten aufweisen und gleichzeitig zur Kompensation<br />

verstärkt auf externe Ausbildungsformen zurückgreifen.<br />

Im Rahmen der kompetenzorientierten Wende der Betriebspädagogik (vgl. Arnold 2002) steht<br />

zunehmend eine dezentralisierte Kompetenzvermittlung im Vordergrund (Lernortpluralität). Es<br />

bleibt allerdings bislang unklar, ob externe Ausbildungsformen tatsächlich dazu geeignet sind,<br />

die Kompetenzvermittlung nachhaltig zu ergänzen (vgl. u.a. Diettrich 2010: S. 81ff.).<br />

Basierend auf Daten des BIBB-Qualifizierungspanels wird entsprechend in einem Regressionsmodell<br />

überprüft, ob sich Defizite bei Ausbildungsanfängern in zuvor bestimmten Kompetenzdimensionen<br />

positiv auf die Nutzung externer Ausbildungsformen auswirken (als Kompensationsinstrument).<br />

Darauf ausbauend wird geprüft, ob solche externen Ausbildungsabschnitte mit<br />

einem höheren Ausbildungserfolg (Übernahmequote etc.) zusammenhängen. Insbesondere<br />

werden dabei Interaktionen mit der Betriebsgröße berücksichtigt.<br />

Es wird gezeigt, dass neueingestellte Auszubildende insbesondere entlang von „Hard-“ und<br />

„Softskills“ bewertet werden. Gibt es Defizite bei Hardskills, wird vermehrt auf externe Ausbildungsformen<br />

zurückgegriffen. In solchen Betrieben ist der Ausbildungserfolg geringer; allerdings<br />

sind insbesondere kleinere Betriebe in der Lage, einen Teil ihrer Ressourcenschwächen durch<br />

externe Ausbildungsangebote auszugleichen.<br />

Die Lernortkooperation bei der Kompetenzvermittlung zwischen betrieblichen, vernetzten und<br />

überbetrieblichen Formen der Ausbildung scheint damit geeignet, auch kleinere Betriebe als<br />

Ausbildungsorte attraktiver zu machen. Aus betriebspädagogischer Sicht bedeutet das, in Zukunft<br />

verstärkt solche externen Ausbildungsformen weiterzuentwickeln und dies als Chance für<br />

kleinere und mittlere Unternehmen anzusehen, wenn diese in der Qualität der Ausbildung wettbewerbsfähig<br />

bleiben sollen.<br />

Arnold, R. (2002). Von der Bildung zur Kompetenzentwicklung: Anmerkungen zu einem erwachsenenpädagogischen<br />

Perspektivwechsel. In E. Nuissl, C. Schiersmann, & H. Siebert (Eds.), Literatur- und Forschungsreport<br />

Weiterbildung, REPORT 49/2002. Kompetenzentwicklung statt Bildungsziele? (pp. 26–38).<br />

Diettrich, A. (2010). Netzwerke in der beruflichen Bildung und im lebenslangen Lernen – Systematisierung und<br />

Perspektiven von Netzwerkkonzepten. In M. H. Breitner, C. Voigtländer, & K. Sohns (Eds.), Perspektiven des<br />

Lebenslangen Lernens – Dynamische Bildungsnetzwerke, Geschäftsmodelle, Trends. (pp. 81–93). Berlin: Gito.<br />

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