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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 40 | 10:30 Uhr – 11:10 Uhr | Raum T2 238<br />

Wassilis Kassis<br />

Inner- und außerschulische Missachtungserfahrungen Jugendlicher<br />

und die Effekte auf die emotionale und soziale Entwicklung<br />

<strong>Universität</strong> Osnabrück<br />

wkassis@uos.de<br />

Wenn in Bezug auf weibliche oder männliche Jugendliche von internalisierter<br />

(Depressionsneigung) oder externalisierter (physische Gewalt gegen gleichaltrige) Gewalt die<br />

Rede ist, fokussiert sich das Interesse allzu häufig auf die zugegebenermaßen erschreckende<br />

Verbreitung wie auch auf Gewaltexzesse, die als Phänomene eine problematische Qualität<br />

aufweisen. Gewalt wird demnach erst dann zum Thema, wenn die Effekte der<br />

Gewaltsozialisation, also der individuellen wie auch sozialen Prozesse hin zu Gewalt, deutlich<br />

sichtbar werden. Dabei vermag die Gewaltsozialisationsforschung sowohl schlüssig wie auch<br />

dezidiert aufzuzeigen, dass Jugendliche nicht gewalttätig sind, sondern über lange Prozesse<br />

gewalttätig werden.<br />

Im Rahmen des vorliegenden Beitrags fragen wir insbesondere nach dem Beitrag der<br />

Sozialisationsfelder Familie und Schule hin zur Gewalttätigkeit von Jugendlichen. Im Konkreten<br />

fragen wir dabei nach belastenden Interaktionsmustern zwischen Eltern bzw. Lehrpersonen und<br />

den Jugendlichen. Sozial-emotionale Desintegrationserfahrungen in Elternhaus und Schule als<br />

die zwei relevantesten pädagogischen Sozialisationsfelder Heranwachsender haben demnach, so<br />

die dahinterliegende Hypothese, massive negative Auswirkungen auf die<br />

Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen.<br />

Die Ergebnisse stützen sich auf eine von der <strong>Universität</strong> Osnabrück koordinierten Querschnitt-<br />

Fragebogenstudie des EU-Daphne-Forschungsprojektes „Formation of non-violent behaviour in<br />

school and leisure time among youths from violent families“ (Laufdauer, 2009–2011), die in<br />

Deutschland, Slowenien, Spanien und Österreich im Frühjahr 2009 durchgeführt wurde. Die<br />

repräsentative Stichprobe aus den vier teilnehmenden Ländern setzt sich aus insgesamt 5.149<br />

Jugendlichen der achten Jahrgangsstufe zusammen.<br />

Dem Querschnittdesign der noch vorzustellenden Studie folgend geht es bei den Analysen nicht<br />

um Kausalität, sondern um die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes internalisierter oder<br />

externalisierter Gewalt durch Jugendliche. Da die Analysen auch bezüglich vier unterschiedlicher<br />

EU-Ländern vorgenommen wurden, wird ebenfalls die Möglichkeit erarbeitet, sowohl die<br />

rechnerische Stabilität wie auch die sozialpolitische Relevanz der eingeführten<br />

Erklärungsmodelle zu überprüfen.<br />

Kassis, W., Artz, S., Scambor, E., Scambor, Ch., Moldenhauer, S. (2012, accepted paper). A dynamic understanding<br />

of adolescent violence resilience: A non-dichotomous approach for working with the social and personal<br />

characteristics of youth who are expose<br />

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