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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 18 | 16:00 Uhr – 16:40 Uhr | Raum S2 147<br />

Dirk Richter, Maria Engelbert, Hans Anand Pant<br />

Wenn Lehrkräfte zu Lernern werden: Eine Untersuchung zu<br />

Nutzungsprofilen in der Lehrerfortbildung<br />

Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen<br />

dirk.richter@iqb.hu-berlin.de<br />

Dieser Beitrag untersucht, in welcher Form sich Lehrkräfte anhand der von ihnen besuchten<br />

Fortbildungsveranstaltungen statistisch distinkten Gruppen zuordnen lassen, die inhaltliche<br />

Fortbildungsschwerpunkte abbilden. Die dabei identifizierten Nutzungsgruppen werden<br />

anschließend anhand ausgewählter Merkmale miteinander verglichen. Zum einen wird der<br />

Zusammenhang zwischen dem Nutzungsverhalten und der Berufserfahrung sowie<br />

institutionellen Merkmalen der Schule, an der die Lehrkraft arbeitet, in den Blick genommen.<br />

Zum anderen werden Zusammenhänge zwischen dem Nutzungsverhalten und<br />

professionsbezogenen Merkmalen wie der Lehrer-Selbstwirksamkeit, der beruflichen Belastung,<br />

der Berufszufriedenheit und der Kooperation im Fachkollegium untersucht. Grundlage dieser<br />

Untersuchung bildete eine Lehrkräftebefragung, die im Rahmen des IQB-Ländervergleichs<br />

Sprachen im Jahr 2009 durchgeführt wurde und an der N=2 076 Lehrkräfte der Fächer Deutsch<br />

und Englisch in der Sekundarstufe I teilnahmen (Köller et al. 2010).<br />

Mit dem Verfahren der Latenten Klassenanalyse konnten vier Gruppen ermittelt werden, die<br />

sich in den inhaltlichen Schwerpunkten der besuchten Fortbildungen und der Teilnahmeaktivität<br />

der Lehr-kräfte unterscheiden. Etwa ein Drittel der Lehrkräfte macht die Gruppe der global<br />

Aktiven aus, die Veranstaltungen zu allen abgefragten Themen besuchen. Eine Gruppe in<br />

vergleichbarer Größe besucht fachspezifische Veranstaltungen sowie Veranstaltungen zu<br />

ausgewählten pädagogischen Themen (fachlich Aktive). Weitaus weniger Lehrkräfte nehmen<br />

ausschließlich an pädagogischen Veranstaltungen teil (pädagogisch Aktive) und etwa ein Fünftel<br />

der Lehrkräfte besucht keine Fortbildungen (Inaktive). Besonders bedeutsam sind unter diesen<br />

Gruppen diejenigen mit der höchsten und geringsten Fortbildungsbeteiligung (global Aktive und<br />

Inaktive) hinsichtlich der untersuchten Merkmale. Die global Aktiven sind selbstwirksamer und<br />

mit ihrem Beruf zufriedener, nehmen weniger Belastungen wahr und kooperieren stärker in<br />

ihrem Fachkollegium. Im Gegensatz dazu zeigen die Inaktiven ein entsprechend reziprokes<br />

Muster. Die Befunde dieser Arbeit liefern erste Hinweise darauf, dass die Nutzung formalisierter<br />

Lerngelegenheiten systematisch mit berufs-bezogenem Erleben und Verhalten zusammenhängt.<br />

Köller, O., Knigge, M. & Tesch, B. (2010). Sprachliche Kompetenzen im Ländervergleich. Münster: Waxmann.<br />

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