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Mo. 10.09.| Symposium 7 | 13:30 Uhr – 18:25 Uhr | Raum T2 107<br />

Julian Roelle<br />

Wie Lernende auf das Lernen aus direkter Instruktion vorbereitet werden<br />

können<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong><br />

julian.roelle@uni-bielefeld.de<br />

Zur Einführung neuer Inhalte (z.B. neue Konzepte oder Prinzipien) greifen Lehrende häufig zu<br />

direkter Instruktion und geben den Lernenden Informationen, welche die zu lernenden Inhalte<br />

vollständig beschreiben und erklären. Obwohl direkte Instruktion in frühen Phasen des Wissenserwerbs<br />

empfohlen wird (Kirschner, Sweller, & Clark, 2006), haben Lernende dabei oft Probleme,<br />

die Inhalte tief zu verstehen. Mögliche Ursachen hierfür sind, (a) dass die Lernenden sich<br />

fehlenden Wissens nicht bewusst sind, (b) dass die Wissenskonstruktion zu wenig gefördert<br />

wird, (c) dass den Lernenden Vorwissen fehlt, (d) dass das Vorwissen der Lernenden nicht hinreichend<br />

aufgegriffen wird, oder (e) dass relevantes Vorwissen vorab nicht aktiviert wird und Lernende<br />

die gegebenen Informationen daher oberflächlich verarbeiten. Vor diesem Hintergrund<br />

ist es das Ziel dieses Symposiums zu erkunden, wie Lernende effektiv auf das Lernen aus direkter<br />

Instruktion vorbereitet werden können. Die Beiträge nähern sich diesem Ziel mittels (quasi-<br />

)experimenteller Studien und testen verschiedene Interventionen, wie Lernende auf zukünftiges<br />

Lernen vorbereitet werden können. In Beitrag 1 bearbeiteten die Lernenden zur Vorbereitung<br />

auf direkte Instruktion entweder eine Inventing-Aufgabe oder ein Lösungsbeispiel. In Beitrag 2<br />

bestand die Vorbereitung darin, dass Lernende entweder ausgearbeitete kontrastierende Beispiele<br />

selbsterklärten oder eine Inventing-Aufgabe zu den Beispielen bearbeiteten. In Beitrag 3<br />

erhielten die Lernenden kontrastierte Fälle entweder mit Inventing-Aufgaben oder mit ausgearbeiteten<br />

Lösungen vor dem Lernen aus Erklärungen. In Beitrag 4 wurde eine Inventing-Phase<br />

genutzt, um typische Fehlvorstellungen zu identifizieren und diese in einer anschließenden Phase<br />

direkter Instruktion aufzugreifen. In Beitrag 5 wird die Frage untersucht, ob die Effekte kooperativer<br />

Inventing-Aktivitäten abhängig von der Gruppenzusammensetzung sind. Als zentrale<br />

Befunde weisen die Autoren aller Beiträge positive Effekte der Vorbereitungs-Interventionen auf<br />

das Lernen aus direkter Instruktion nach. Diese Befunde sind von hoher wissenschaftlicher und<br />

pädagogischer Relevanz, denn sie zeigen welche Wirkmechanismen hinter Interventionen zur<br />

Vorbereitung auf zukünftiges Lernen stehen und wie diese Mechanismen genutzt werden können,<br />

um Lernende effektiv auf das Lernen aus direkter Instruktion vorzubereiten.<br />

Kirschner, P. A., Sweller, J., & Clark, R. E. (2006). Why minimal guidance during instruction does not work: An<br />

analysis of the failure of constructivist, discovery, problem-based, experiential, and inquiry-based teaching.<br />

Educational Psychologist, 41, 75–86.<br />

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