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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 15 | 16:15 – 16:55 Uhr | Raum T2 238<br />

Doreen Prasse<br />

Innerschulische Akteursnetzwerke als Motor von Innovationsprozessen am<br />

Beispiel der IKT-Integration<br />

Freie <strong>Universität</strong> Berlin<br />

doreen.prasse@fu-berlin.de<br />

Eine nachhaltige, unterrichtliche Integration neuer Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(IKT) in Schulen sollte als komplexer Innovationsprozess betrachtet werden, in dem<br />

neues Wissen produziert und angewendet werden muss und der eine Veränderung existierender<br />

pädagogische Konzepte, Handlungsmuster und Wertehaltungen erfordert. In der Förderung<br />

solcher Innovationsprozesse durch organisationale Bedingungen liegt ein wesentlicher Grund für<br />

die großen Unterschiede bei der Implementation von Neuerungen, wie z.B. der IKT-Nutzung.<br />

Die Betrachtung intraorganisationaler, sozialer Netzwerke als Motor von Veränderungsprozessen<br />

hat in der Innovationsforschung eine lange Tradition. Allerdings existieren kaum Studien, die<br />

Gestaltung und Einfluss sozialer Netzwerkbeziehungen auf den unterrichtlichen IKT-Einsatz von<br />

Lehrkräften untersucht haben (s. Frank et al., 2004). Ziel dieser Untersuchung war es deshalb zu<br />

analysieren, wie zentrale Schulakteure und die durch sie konstituierten sozialen Netzwerke die<br />

IKT-Integration beeinflussen. Auf Grundlage des Promotorenmodells (Hauschildt, 1997) und<br />

Arbeiten zur Rolle sozialer Netzwerke (z.B. Tsai, 2001) wurde angenommen, dass sich die Wirksamkeit<br />

eng geknüpfter Akteursnetzwerken aus deren Potential für den beschleunigten Transport<br />

sozialer Ressourcen (Wissen, Unterstützungsleistungen, Normen) ergibt. Promotoren, insbesondere<br />

Prozesspromotoren, fungieren als Motoren dieses Ressourcenaustausches.<br />

Für die Untersuchung kam eine Kombination quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden<br />

zum Einsatz. An 21 Gymnasien fanden jeweils 3-4 leitfadengestützte Interviews und eine<br />

Fragebogenerhebung der Lehrkräfte (ca. 750) statt. Die verschiedenen Promotionsaktivitäten<br />

der Schlüssel-Akteure und die durch diese geformten Netzwerkbeziehungen wurden analysiert<br />

und typisiert.<br />

Auf Basis der Ähnlichkeit der Netzwerkarchitektur konnten verschiedene Typen identifiziert<br />

werden, die wichtige Problemlagen und Pathologien auf dem Weg zu einem idealen, vollständigen<br />

Netzwerk verdeutlichen. Die Ergebnisse zeigten eine sehr stark positive Beziehung zwischen<br />

der Qualität der Netzwerkbeziehungen und dem Umfang bzw. der Qualität der unterrichtlichen<br />

IKT-Integration an der Schule.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung verweisen auf das große praktische Potential der Analyse<br />

innerschulischer, sozialer Netzwerke für Schulentwicklungsprozesse.<br />

Frank, K.A., Zhao, Y. & Borman, K. (2004). Social capital and the diffusion of innovations within organizations:<br />

Application to the implementation of computer technology in schools. Sociology of Education, 77(2), 148-171.<br />

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