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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 10 | 14:15 – 14:55 Uhr | Raum T2 226<br />

Michael Schurig<br />

Response Bias und Messinvarianz in einem Urteil zu musikalischer<br />

Präferenz: Hinter der Messvarianz<br />

<strong>Universität</strong> Bremen<br />

schurig@uni-bremen.de<br />

Es gibt verschiedene evidente Hinweise, dass bevorzugten Musikstilen Funktionen von Musik<br />

zugeschrieben werden können. Junge Menschen verwenden Musik, um ihre Identitäten zu erkunden,<br />

auszudrücken, zu festigen und sich symbolisch gegenüber anderen Gruppen abzugrenzen<br />

(Schäfer & Sedlmeier, 2010). Die Entwicklung der Offenheit gegenüber verschiedenen Musikstilen<br />

stellt eine Erweiterung des ästhetischen und sozialen Ausdrucksspektrums und der<br />

kulturellen Integration, sowie der partikularen gesellschaftlichen Abhebung dar.<br />

Das Teilprojekt „Präferenz“ der Studie zum Instrumentalunterricht an Grundschulen (SIGrun) des<br />

BMBF-Förderschwerpunktes zum Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) untersucht die<br />

Entwicklung musikalischer Präferenz in der Grundschulzeit (Klasse 1-4) mittels einer quantitativen<br />

Längsschnittstudie. Komplementäre Interviews mit Kindern, Eltern und Lehrkräften wurden<br />

zusätzlich eingeholt.<br />

Beobachtete Mittelwertunterschiede zweier in einem Faktormodell extrahierter latenter Faktoren<br />

(„Klassik“ und „Ethnische/Avant-Garde Musik“) sind aber durch nur partielle skalare Invarianz<br />

zwischen Geschlechtsgruppen wenig belastbar, wenngleich theoretisch anschlussfähig. Bisherigen<br />

Ergebnisse der Prüfungen auf Invarianz über Gruppen deuten auf einen genderspezifischen<br />

additiven Bias auf der Individualebene gegenüber einem einzelnen der latenten Faktoren<br />

(„Klassik“) hin.<br />

Um diese Ablehnung der strengen Invarianz zu hinterfragen, wird geprüft, inwiefern sich dieser<br />

Bias als konkrete genderspezifische Antworttendenz identifizieren und vorhersagen lässt. Dazu<br />

werden Elterninformationen zur Kindespersönlichkeit nach dem Big-Five Modell und theoretisch<br />

bekannte, sowie vorliegende Zusammenhänge zwischen der Kindespersönlichkeit und Antworttendenzen<br />

interpretiert. Das Ziel ist es, einen adäquaten Umgang mit der partiellen Invarianz für<br />

Längsschnittanalysen zu generieren. Vor möglichen Interpretationen muss hier klar zwischen<br />

einer Antworttendenz gegenüber anderen als einem Ausdruck einer Persönlichkeitseigenschaft<br />

auf Individualniveau und einem gruppenspezifizierten Kommunikationssystem unterschieden<br />

werden.<br />

Im Hinblick auf die Analysen werden mögliche Umgangsformen mit der Problematik für die<br />

Modellierung latenter Wachstumskurven diskutiert.<br />

Brown, Timothy A. (2006). Confirmatory Factor Analysis for Applied Research. The Guilford Press: New York.<br />

Schäfer, T., & Sedlmeier, P. (2010). What makes us like music? Determinants of music preference. Psychology<br />

of Aesthetics, Creativity, and the Arts, 4, 223-234.<br />

Weijters, B., Geuens, M. & Schillewaert, N. (2010). The Individual Consistency of Acquiescence and Extreme Response<br />

Style in Self-Report Questionnaires. Applied Psychological Measurement, 34, 105-121.<br />

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