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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 41 | 10:30 Uhr – 11:10 Uhr | Raum T2 214<br />

Jörn Sparfeldt<br />

„Schwere Aufgaben nach hinten?“ – Aufgabenreihenfolge und<br />

Mathematikleistung in schriftlichen Prüfungen<br />

<strong>Universität</strong> des Saarlandes<br />

j.sparfeldt@mx.uni-saarland.de<br />

Die Beurteilung von Schülerleistungen gehört zum Alltagsgeschäft von Lehrkräften. Im Zuge der<br />

Konzeption schriftlicher Leistungsüberprüfungen wie Klassenarbeiten sollten die Aufgaben in<br />

einer pädagogisch und psychologisch sinnvollen Reihenfolge angeordnet werden. Während die<br />

psychodiagnostische Literatur zur Leistungsmessung mit Aufgabenreihen, deren Aufgaben<br />

unterschiedliche Schwierigkeiten aufweisen und die in begrenzter Zeit zu bearbeiten sind (wie<br />

Klassenarbeiten; sog. speeded-power-Tests) eine schwierigkeitsgestaffelte Anordnung (leicht ʻ<br />

schwer) empfiehlt, wurde in der pädagogisch-diagnostischen Literatur wiederholt nahegelegt<br />

(z.B. Sacher, 2009), zunächst mit leichteren Aufgaben zu beginnen und die schwierigsten<br />

Aufgaben ungefähr in der Mitte der Klassenarbeit zu platzieren. Eventuelle Beeinträchtigungen<br />

durch Konzentrationsabfall und Ermüdung würden so nicht mit der Bearbeitung der<br />

schwierigsten Aufgaben zusammenfallen. Die bisherige Befundlage zu Effekten der<br />

Aufgabenreihenfolge ist recht inkonsistent (vgl. z.B. Leary & Dorans, 1985).<br />

In zwei aufeinander aufbauenden interindividuellen Feldexperimenten (Zufallszuweisung zu den<br />

Bedingungen innerhalb jeder Schulklasse) bearbeiteten Schüler der 8. Gymnasialklassenstufe (N<br />

= 181 bzw. N = 212) entsprechend pseudoparallele, aus VERA-Aufgaben mit bekannter<br />

Aufgaben-schwierigkeit zusammengestellte Rechentests: (a) ansteigende Aufgabenschwierigkeit<br />

gemäß den Empfehlungen der psychodiagnostischen Literatur, (b) ansteigende und dann<br />

abfallende Aufgabenschwierigkeit gemäß den Empfehlungen von Sacher (z.B. 2009), (c)<br />

erwürfelte Aufgabenanordnung (nur im zweiten Feldexperiment).<br />

Im Vortrag wird erstens die Gesamtleistung in den Experimentalbedingungen miteinander<br />

verglichen. Zweitens werden ergänzend die Leistungen einzelner Aufgaben, die in den<br />

Bedingungen an verschiedener Position standen, einander gegenübergestellt. Drittens werden<br />

die korrelativen Zusammenhänge der Gesamtrechenleistung mit der Mathematikzeugniszensur<br />

und dem mathematischen Selbstkonzept in den Bedingungen verglichen. Die Relevanz der<br />

Befunde für die Konzeption schulischer Leistungsüberprüfungen wird diskutiert.<br />

Leary, L. F. & Dorans, N. J. (1985). Implications for altering the context in which test items appear: A historical<br />

perspective on an immediate concern. Review of Educational Research, 55, 387–413.<br />

Sacher, W. (2009). Leistungen entwickeln, überprüfen und beurteilen (5. Aufl.). Bad Heibrunn: Klinkhardt<br />

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