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Mo. 10.09.| Symposium 1 | 17:00 Uhr – 17:40 Uhr | H 1<br />

Rebecca Baumanns 1 , Carola Grunschel 1 , Julia Gorges 1 , Malte Schwinger 2<br />

Wer bin ich? Erfassung selbstbezogener Konstrukte bei Kindern mit<br />

sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen<br />

1 <strong>Universität</strong> <strong>Bielefeld</strong>, 2 Justus-Liebig-<strong>Universität</strong> Gießen<br />

In der psychologischen Forschung werden verschiedene selbstbezogene Konstrukte wie das<br />

domänenspezifische Fähigkeitsselbstkonzept, die Höhe, Stabilität und Kontingenz des Selbstwerts<br />

unterschieden. Bislang existieren weder Studien noch Instrumente zur Erfassung dieser<br />

Konstrukte bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen.<br />

Ziel der vorliegenden Studie war daher die Entwicklung und empirische Erprobung von Selbstberichtskalen<br />

für Förderschülerinnen und Förderschüler im Grundschulalter.<br />

Die Erprobung der Skalen erfolgte in einer Stichprobe von 39 Dritt- und Viertklässlern (11 Mädchen;<br />

Alter: M = 9.87, SD = 1.06), die an drei Förderschulen beschult wurden. Auf Basis etablierter<br />

Instrumente (z.B. Skalen zur Erfassung des schulischen Selbstkonzepts [Schöne, Dickhäuser,<br />

Spinath & Stiensmeier-Pelster, 2002], Skala zum Selbstwertgefühl von Rosenberg [Ferring &<br />

Filipp, 1996]) wurden Items zur Erfassung der Konstrukte entwickelt. Dabei wurde darauf geachtet,<br />

die sprachliche Komplexität möglichst gering zu halten, ohne sich vom dahinter stehenden<br />

theoretischen Konzept zu entfernen. Jedes Kind wurde einzeln in einer standardisierten Interviewsituation<br />

befragt. Zur Beantwortung der Items stand den Kindern ein vierstufiges Antwortformat<br />

zur Verfügung.<br />

Wie erwartet erwiesen sich die Skalen zur Erfassung des Selbstkonzepts in den Domänen Mathe,<br />

Lesen und Schreiben sowie zur Erfassung der Höhe des Selbstwerts als eindimensional, während<br />

für die Skala zur Erfassung der Kontingenz des Selbstwerts zwei Faktoren extrahiert wurden. Die<br />

Skalen hatten akzeptable bis sehr gute interne Konsistenzen (.68 ≤ α ≤ .86) und korrelierten<br />

gering untereinander (.07 ≤ r ≤ .26). Die Items zur Erfassung der Stabilität des Selbstwerts wiesen<br />

hingegen keine zufriedenstellende psychometrische Qualität auf. Möglicherweise lag dies an der<br />

sprachlichen Komplexität der Items (z.B. Nutzung von Nebensätzen), die für die Kinder schwer<br />

verständlich waren.<br />

Zukünftige Studien sollten daher weitere Formen zur Erfassung der Stabilität des Selbstwerts<br />

explorieren. Im Unterschied dazu stehen die anderen Skalen bereits für die Untersuchung<br />

selbstbezogener Konstrukte bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt<br />

Lernen zur Verfügung.<br />

Ferring, D. & Filipp, S.-H. (1996). Messung des Selbstwertgefühls: Befunde zu Reliabilitat, Validitat und Stabilität<br />

der Rosenberg-Skala. Diagnostica, 42, 284-292.<br />

Schöne, C., Dickhäuser, O., Spinath, B. & Stiensmeier-Pelster, J. (2002). Skalen zur Erfassung des schulischen<br />

Selbstkonzepts (SESSKO). Göttingen: Hogrefe.<br />

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