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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 32 | 10:30 Uhr – 11:10 Uhr | Raum S2 121<br />

Maike Wäckerle<br />

Konstruktionen kultureller Differenz und Gemeinsamkeit – Eine<br />

rekonstruktive Studie zu Orientierungen von Fremdsprachenlernern im<br />

Fach Französisch der gymnasialen Oberstufe<br />

Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen<br />

maike.waeckerle@iqb.hu-berlin.de<br />

Die Ausbildung interkultureller Kompetenz wird heute in fast allen bildungspolitischen<br />

Dokumenten als eine zentrale Aufgabe des schulischen Unterrichts genannt und deren<br />

systematische Entwicklung im Unterricht eingefordert. Dem Fremdsprachenunterricht wird<br />

dabei eine tragende Rolle zugeschrieben. Die unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen haben<br />

eine kaum überschaubare Anzahl an Modellen zur Beschreibung und Entwicklung<br />

interkultureller Kompetenz hervorgebracht. Gemein ist den meisten Konzepten, dass sich<br />

interkulturelle Kompetenz im Umgang mit kultureller Differenz und Fremdheit zeigt. Allerdings<br />

fehlt es bislang noch an empirischer Fundierung inter-kultureller Lernprozesse von<br />

Fremdsprachenlernern (Hu & Byram 2009).<br />

Im Zentrum der rekonstruktiven Studie zu Orientierungen von Fremdsprachenlernern der<br />

gymnasialen Oberstufe steht die Frage, wie sich Jugendliche, die Französisch in der Schule lernen<br />

und kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit stehen, sich mit Frankreich und seinen Bewohnern<br />

auseinander-setzen. Jedem Fremdsprachenlerner sind bestimmte Konstrukte zu eigen, die sich<br />

aus dem Schnitt-punkt jener Diskurse ergeben, in denen er sich bewegt. In der Dynamik einer<br />

Gruppendiskussion kommt durch wechselseitige Stimulation das wesentlich Gemeinte zur<br />

Sprache und wird durch die Realitätsnähe der Situation und die Spontaneität der Äußerung<br />

unterstützt (Dreher & Dreher 1991). Die Auswertung der durchgeführten Gruppendiskussionen<br />

mithilfe der Dokumentarischen Methode nach Bohnsack (Bohnsack 2010) soll zeigen, wie<br />

Fremdsprachenlerner kulturelle Differenz und Gemeinsamkeit konstruieren. Der Fokus liegt<br />

dabei auf den Fragen, welche Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen diesen<br />

Konstruktionen zugrunde liegen und welche Bedeutung in diesem Zusammenhang der<br />

Französischunterricht gewinnt. Anschließend soll untersucht werden, in welchem Verhältnis die<br />

ermittelten Ergebnisse zu den in den künftigen KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine<br />

Hochschulreife (KMK-Veröffentlichung voraus. Herbst 2012) formulierten Lernzielanforderungen<br />

im Bereich der interkulturellen Kompetenz stehen. In diesem Beitrag werden<br />

erste empirische Ergebnisse der rekonstruktiven Studie vorgestellt und diskutiert.<br />

Bohnsack, R. (2010): Rekonstruktive Sozialforschung – Einführung in qualitative Methoden (8. Aufl.). Opladen &<br />

Farmington Hills: Barbara Budrich/UTB.<br />

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