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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 4 | 17:45 Uhr – 18:25 Uhr | Raum T2 204<br />

Elisabeth Reichersdorfer 1 , Kristina Reiss 1 , Stefan Ufer 2 , Freydis Vogel 1 , Frank Fischer 2 , Ingo<br />

Kollar 2<br />

Problembasierte Lernumgebungen mit unterschiedlichem Grad<br />

instruktionaler Unterstützung zur Förderung mathematischer Argumentationskompetenz<br />

1 Technische <strong>Universität</strong> München, 2 Ludwig-Maximilians-<strong>Universität</strong> München<br />

elisabeth.reichersdorfer@tum.de<br />

Der Einstieg in die akademische Mathematik stellt für Studienanfänger eine Hürde dar, die vor allem<br />

durch neue Arbeitsweisen an der <strong>Universität</strong> bedingt ist. Ein Aspekt ist die Art der mathematischen<br />

Argumentation. Hier geht es darum, individuell und kooperativ eine mathematische Aussage zu generieren<br />

und evaluieren, nach adäquaten Argumenten zu suchen und sie zu einer deduktiven Beweiskette<br />

zusammenzuführen.<br />

Zur Förderung derartig komplexer Fähigkeiten erwiesen sich problembasierte Lernumgebungen,<br />

charakterisiert durch kooperative, selbstgesteuerte Arbeit an einem authentischen Problem, als geeignet.<br />

Meist sollen Lernende in diesen Lernumgebungen ohne instruktionale Unterstützung Probleme<br />

lösen. Aber auch Maßnahmen mit viel Unterstützung zeigen Potenzial. So haben sich heuristische<br />

Lösungsbeispiele, in denen auch der Problemlöseprozess präsentiert wird (Reiss & Renkl, 2002), als<br />

effektiv erwiesen. Einen weiteren Ansatz stellen prozessgestützte Lösungsbeispiele mit zusätzlichen<br />

prozessbezogenen Informationen dar, deren Wirksamkeit z.B. in Kombination mit Leitfragen bestätigt<br />

werden konnte (Nadolski et al., 2006). Diese Unterstützungsmaßnahmen wurden bisher jedoch meist<br />

in Einzellernumgebungen evaluiert. So bleibt die Frage offen, welcher Grad an instruktionaler Unterstützung<br />

in problembasierten Lernumgebungen für die Förderung verschiedener Facetten mathematischer<br />

Argumentationskompetenz geeignet ist.<br />

Zwei dieser Bedingungen wurden in einer ersten Studie in problembasierten Lernumgebungen realisiert:<br />

Speziell für die Aneignung mathematischer Argumentationskompetenz auf einem niedrigen<br />

Niveau waren heuristische Lösungsbeispiele effektiver als Problemlösen, wohingegen für Fähigkeiten<br />

auf einem höheren Niveau die eingesetzten heuristischen Lösungsbeispiele bei leistungsschwachen<br />

Lernern am wenigsten geeignet waren (Reichersdorfer et al., 2012). Der Einsatz von Leitfragen scheint<br />

für eine Maßnahme mit mittlerem Grad an Unterstützung hilfreich, wurde aber hier noch nicht untersucht.<br />

Basierend auf diesen Vorarbeiten wurden in einer zweiten Studie (N=107) die eingesetzten Lernumgebungen<br />

durch konzeptuell einfacher gestaltete heuristische Lösungsbeispiele angepasst und es<br />

wurde eine zusätzliche Bedingung eingeführt, in der die Lerner, ähnlich zur den Leitfragen, prozessgestützte<br />

Hinweise erhielten. Im Vortrag werden das Design der Studie und erste Ergebnisse berichtet.<br />

Nadolski, R. J., Kirschner, P. A., & van Merriënboer, J. (2006). Process support in learning tasks for acquiring complex<br />

cognitive skills in the domain of law. Learning and Instruction, 16, 266–278.<br />

Reichersdorfer, E., Vogel, F., Fischer, F., Kollar, I., Reiss, K. & Ufer, S. (2012). Different Collaborative Learning Settings<br />

to Foster Mathematical Argumentation Skills. In: Tso, T. Y. (Hrsg), Proceedings of the 36th Conference of<br />

the International Group for the Psychology of Mathematics Education, Vol 3 (S. 345-352), Taipei, Taiwan: PME.<br />

Reiss, K., & Renkl, A. (2002). Learning to prove: The idea of heuristic examples. Zentralblatt für Didaktik der Mathematik,<br />

34(1), 29–35.<br />

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