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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 29 | 16:00 Uhr – 16:40 Uhr | Raum T2 233<br />

Sara Leyener, Erin Gerlach, Christian Herrmann, Uwe Pühse<br />

Die Erfassung von motorischen Basisqualifikationen zur Analyse<br />

sportunterrichtlicher Maßnahmen - Querschnittliche Ergebnisse der Basler<br />

IMPEQT-Studie<br />

<strong>Universität</strong> Basel<br />

sara.leyener@unibas.ch<br />

Während in der empirischen Bildungsforschung speziell in den „harten“ Fächern Fragen der<br />

Wirkungen der Beschulung eine große Rolle spielen, laufen viele „weiche“ Fächer wie der<br />

Sportunterricht dieser Entwicklung hinterher. Dies liegt daran, dass (1) vor dem Hintergrund<br />

seiner bildungstheoretischen Begründung bislang kaum ein Konsens über die Indikatoren erzielt<br />

wurde, da diese sich keineswegs auf motorische Leistungen beschränken, und (2) ein<br />

Kompetenzmodell für das Fach Sport derzeit noch in der Konzeptualisierung ist (Gogoll, 2012).<br />

Zur Erfassung dieser Wirkungen sind konventionelle Tests aus der Trainingswissenschaft und<br />

Motorikforschung unzureichend, da sie kaum curriculare Validität aufweisen und nicht an die<br />

Diskussion um den Kompetenzansatz ansetzen. Der einzige derzeit geeignete Zugang ist der<br />

Ansatz zur Ermittlung so genannter motorischer Basisqualifikationen (MOBAQ; Kurz & Fritz,<br />

2007). MOBAQs werden dabei als komplexe kontextuale psychomotorische Dispositionen<br />

angesehen, die die zentrale Voraussetzung bilden, um am Unterricht überhaupt erst aktiv<br />

teilnehmen zu können, und können damit Bildungsoptionen in der Domäne eröffnen. Sie bilden<br />

zudem die Grundlage, einen Zugang zur hiesigen Bewegungskultur zu erlangen und können als<br />

Kulturwerkzeuge gelten (Baumert, 2008).<br />

Ziel der längsschnittlich angelegten Basler-Wirkungsstudie „IMPEQT“ ist es, Veränderungen in<br />

den MOBAQs im Längsschnitt zu untersuchen. Hierfür wurden bei ca. 1000 Siebtklässlern aus 42<br />

Klassen in den Schweizer Kantonen Basel-Land, Aargau und Zürich Merkmale guten Unterrichts<br />

(z.B. Klassenführung, lernförderliches Klima) mit validierten Instrumenten aus der<br />

Bildungsforschung (z.B. aus DESI, TIMSS, IGLU, Pythagoras) erfasst. Auf der Basis der<br />

querschnittlichen Datenerhebung des ersten Messzeitpunktes werden diese Merkmale zunächst<br />

ins Verhältnis zu den MOBAQs und anderen Ergebnismerkmalen des Unterrichts (motivationale<br />

und volitionale Dispositionen) gestellt. In Beitrag werden Korrelate und Determinanten der<br />

MOBAQs mit der Zielstellung analysiert, empirisches Hintergrundwissen zu Lernergebnissen im<br />

Sportunterricht zu gewinnen. Erste Ergebnisse zeigen, dass im Durchschnitt bei 75% der Schüler<br />

die motorischen Basisqualifikationen vorhanden sind. Etwa 10% aller Schüler weisen in mehr als<br />

einem Bereich solche Defizite auf, dass eine Teilnahme an der Bewegungskultur stark<br />

eingeschränkt ist.<br />

Baumert, J. (2008). Was soll man unter Bildung verstehen? Die Deutsche Schule, 11, 16-21.<br />

Gogoll, A. (2011). Sport- und bewegungskulturelle Kompetenz. Eine Voraussetzung für den Aufbau von Handlungskompetenz<br />

im Bereich Sport und Bewegung. Sportpädagogik, 35 (5), 46-51.<br />

Kurz, D. & Fritz, T. (2007). Motorische Basisqualifikationen von Kindern. Ergebnisse einer repräsentativen Untersuchung<br />

in Nordrhein-Westfalen. Abschlussbericht über das Forschungsprojekt MOBAQ I und II. <strong>Bielefeld</strong>: <strong>Universität</strong>.<br />

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