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Mi. 12.09.| Symposium 24 | 12:00 Uhr – 12:40 Uhr | Raum T2 121<br />

Nicola Schindler<br />

Soziale Unterstützung im Kontext der beruflichen Entwicklung von Jugendlichen<br />

unterschiedlicher Schularten<br />

<strong>Universität</strong> Erfurt<br />

Die Entscheidung für einen Beruf oder ein Studium ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe im<br />

Jugendalter und stellt in der heutigen Zeit besonders komplexe Anforderungen an die jungen<br />

Berufswähler. Dabei spielen nicht nur eine schier unübersichtliche Anzahl verschiedener Ausbildungsberufe<br />

und Studienfächer eine Rolle, sondern auch die von der Gesellschaft vermittelte<br />

normative Erwartung, möglichst rasch die richtige Entscheidung zu treffen. Vor dem Hintergrund<br />

dieser Anforderungen überrascht es nicht, dass der Prozess der Berufswahl von vielen Jugendlichen<br />

als belastend empfunden wird (Seiffge-Krenke, 1995). Soziale Unterstützung kann auf zwei<br />

Wegen dazu beitragen, die Vorbereitung auf diesen wichtigen Übergang zu optimieren. Soziale<br />

Unterstützung kann dazu beitragen, dass eine Situation im Sinne der primären bzw. sekundären<br />

Bewertung nach Lazarus als weniger belastend erlebt wird. Insbesondere bei Schülern, die über<br />

Probleme im Elternhaus berichten bzw. deren Eltern sie nicht angemessen unterstützen können,<br />

können Lehrkräfte eine kompensatorische Unterstützungsfunktion übernehmen (Helsper &<br />

Hummrich, 2009). Zurzeit gibt es lediglich einige wenige empirische Hinweise, die die Relevanz<br />

von sozialer Unterstützung durch Lehrkräfte im Kontext der Berufswahl belegen. Die vor allem<br />

aus dem angloamerikanischen Raum vorliegenden Befunde, die einen positiven Zusammenhang<br />

zwischen Lehrerunterstützung und verschiedenen berufswahlrelevanten Variablen, wie bspw.<br />

der berufsbezogenen Selbstwirksamkeit oder der Sicherheit in Bezug auf die Berufswahl (Metheny,<br />

McWhirter, & O’Neil, 2008), finden berücksichtigen naturgemäß nicht die Besonderheiten<br />

des deutschen Bildungssystems, wie bspw. die Mehrgliedrigkeit des Schulsystems.<br />

In einer Studie mit 432 Jugendlichen wurden schulartspezifische Unterschiede des Zusammenhangs<br />

von Lehrerunterstützung und den berufswahlrelevanten Variablen mehrebenenanalytisch<br />

untersucht. Ziel dieser Studie ist zu klären, ob der im angloamerikanischen Raum gefundene<br />

positive Zusammenhang zwischen Lehrerunterstützung und berufswahlrelevanten Variablen<br />

auch auf Deutschland übertragbar ist und ob es schulartspezifische Unterschiede zwischen<br />

Gymnasium und Regelschule gibt. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede zwischen<br />

Regelschülern und Gymnasiasten hinsichtlich a) der Höhe der Lehrerunterstützung und b) des<br />

Zusammenhangs zwischen Lehrerunterstützung und den berufswahlbezogenen Planungsaktivitäten<br />

der jungen Berufswähler. Die Studie untermauert die Bedeutung von Lehrkräften im Kontext<br />

der beruflichen Entwicklung von Jugendlichen.<br />

Helsper, W., & Hummrich, M. (2009). Lehrer-Schüler-Beziehung. In K. Lenz & F. Nestmann (Eds.), Handbuch persönliche<br />

Beziehungen. Juventa: Weinheim.<br />

Metheny, J., McWhirter, E. H., & O’Neil, M. E. (2008). Measuring Perceived Teacher Support and Its Influence on<br />

Adolescent Career Development. Journal of Carer Assessment, 16(2), 218-237.<br />

Seiffge-Krenke, I. (1995). Stress, coping and relationships in adolescence. Mahwah, NJ: Lawrence-Erlbaum Associates.<br />

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