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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 13 | 17:45 – 18:25 Uhr | Raum T2 233<br />

Gerti Wißing, Antje Ehlert, Annemarie Fritz<br />

Entwicklung mathematischer Leistungen von Grundschulkindern im Längsschnitt<br />

und Replizierung eines kompetenzorientierten Stufenmodells<br />

<strong>Universität</strong> Duisburg-Essen<br />

gerti.wissing@uni-due.de<br />

Mathematisches Wissen baut aufeinander auf (z.B. Fusion, 1988; Resnick, 1983). Bereits im<br />

Kindergarten werden wichtige mathematische Konzepte und Strategien ausgebildet, die in der<br />

Grundschule zu tragenden Konzepten weiterentwickelt werden und die schulischen Mathematikleistungen<br />

der Sekundarstufe bestimmen. Der Frage, ob sich der sukzessive mathematische<br />

Konzepterwerb als eine hierarchisch aufeinander aufbauende Entwicklungssequenz interpretieren<br />

lässt und sich Niveaus unterschiedlicher qualitativer Mengen- und Zahlenverarbeitung unterscheiden<br />

lassen, gingen Fritz, Ricken & Balzer (in press) in mehreren Untersuchungen nach.<br />

Als Ergebnis dieser Untersuchungen legten sie ein theoretisch begründetes Kompetenzstufenmodell<br />

mit fünf unterscheidbaren Niveaus vor, welches eine Zuordnung gestattet, wann und in<br />

welcher Reihenfolge die einzelnen Konzepte erworben werden und in welcher Abhängigkeit sie<br />

zueinander stehen. Die fünf Niveaustufen betreffen den Altersbereich von vier bis acht Jahren,<br />

wobei für den Altersbereich ab acht Jahren entsprechende Modellerweiterungen bestehen. Das<br />

fünfstufige Modell beinhaltet folgende Niveaus:<br />

• I: Fähigkeit, kleine Mengen gleichmäßig aufzuteilen (Eins–zu-Eins–Zuordnung) sowie aus- und<br />

abzuzählen<br />

• II: Aufbau eines mentalen Zahlenstrahls, anhand dessen Additions- und Subtraktionsaufgaben<br />

zählend gelöst werden können<br />

• III: Erwerb des Kardinalen Zahlbegriffs<br />

• IV: Teil-Teil-Ganzes-Verständnis, dass das Wissen über das Zerlegen und Zusammenfügen von<br />

Mengen organisiert<br />

• V: Erwerb des Relationalen Zahlbegriff, das Verständnis kongruenter Intervalle zwischen den<br />

Zahlen der Zahlwortreihe<br />

Ob sich das Modell im Längsschnitt replizieren lässt, wurde an einer Stichprobe bestehend aus<br />

ca. 250 Kindern überprüft, die im Rahmen des Studiendesigns der mathematisch schwachen<br />

bzw. durchschnittlichen Leistungsgruppe zugeordnet wurden. Die Daten werden raschanalytisch<br />

ausgewertet, wobei die eingesetzten Testverfahren den mathematischen Konzepterwerb der<br />

Klassenstufen 1 - 3 (MARKO-D Testreihe) erfassen.<br />

Fuson, C. K. (1988). Children’s Counting and Concepts of Number. Berlin: Springer.<br />

Resnick, L. B. (1983). A Developmental Theory of Number Understanding. In: Ginsburg, H. P. (Ed.): The Development<br />

of Mathematical Thinking. New York: Academic Press, 109–151.<br />

Ricken, A., Fritz, A. & Balzer, L. (in press). MARKO – D: Mathematik und Rechnen - Test zur Erfassung von Konzepten<br />

im Vorschulalter. Göttingen: Hogrefe.<br />

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