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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 36 | 11:15 Uhr – 11:55 Uhr | Raum T2 205
Regula Fankhauser
Ich mach' mir ein Bild. Bildnerische Lernformen im Sachunterricht.
Pädagogische Hochschule Bern
regula.fankhauser@phbern.ch
Der Beitrag fokussiert den Prozesscharakter von schulischem Lernen und orientiert sich
dabei an der interpretativen Unterrichtsforschung (Wiesemann, 2006). Das Forschungsprojekt,
das vorgestellt wird, untersucht den Zusammenhang zwischen unterschiedlichen symbolischen
Repräsentationsmodi, in denen Wissen erarbeitet wird, und dem Lernprozess.
Theoretisch wird dabei an den Ansatz der Forschergruppe von Project Zero in Harvard angeknüpft
(z.B. Tishman & Palmer, 2007). Dieser geht davon aus, dass bildnerische Repräsentationsformen
kognitive Dispositionen wie z.B. Beobachten und Beschreiben fördern können
und dass der Einsatz unterschiedlicher symbolischer Darstellungsformen der Vielfalt
individueller Lerntypen besser gerecht werden kann als monoperspektivische Lernsettings.
Die Fallstudie stellt zwei Unterrichtssequenzen im Sachunterricht der Mittelstufe einander
gegenüber; eine sprachlich dominierte Sequenz wird mit einer bildnerischen verglichen. In
einem Triangulationsverfahren werden 8 Fokuskinder während des Unterrichts videografiert,
die von ihnen hergestellten Dokumente analysiert und in fokussierten Interviews besprochen.
Erste Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass der Wert bildnerischer Lernformen
v.a. auch in ihrem diagnostischen Potential zu sehen ist: sie machen die individuellen
Konstruktionsprozesse und die verschiedenen Lerntypen sichtbar und dadurch empirisch
beobachtbar.
Tishman, S., & Palmer, P. (2007). Es lohnt sich, über Kunstwerke nachzudenken. In R. Niehoff & R. Wenrich (Eds.),
Denken und Lernen mit Bildern. Interdisziplinäre Zugänge zur Aesthetischen Bildung. (pp. 122-161). München:
kopaed.
Wiesemann, J. (2006). Die Sichtbarkeit des Lernens. Empirische Annäherung an einen pädagogischen Lernbegriff.
In P. Cloos & W. Thole (Eds.), Ethnografische Zugänge. Professions- und adressatInnenbezogene Forschung im
Kontext von Pädagogik. (pp. 171-183). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
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