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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 37 | 12:00 Uhr – 12:40 Uhr | Raum T2 213
Michael Lichtblau, Rolf Werning
Kindliche Interessenentwicklung in der Transition vom Kindergarten zur
Schule
Leibniz Universität Hannover
michael.lichtblau@ifs.phil.uni-hannover.de
Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Längsschnittstudie zur Interessenentwicklung von
Kindern aus soziokulturell benachteiligten Familien im Übergang vom Kindergarten zur Schule.
Ziel war es, Erkenntnisse über Einflüsse belastender familiärer Lebensverhältnisse auf die
kindliche Interessenentwicklung zu gewinnen und kompensatorische Wirkmechanismen zu
analysieren. Empirische Untersuchungen zur Interessenentwicklung (Kasten, 1991; Leibham et
al., 2005) in dieser Entwicklungsphase haben Kinder, die unter familiär belasteten Verhältnissen
aufwachsen, bisher nicht gezielt fokussiert. Mehrfach belegt sind jedoch lernförderliche Effekte
einer Beachtung individueller Interessen in Bildungskontexten (Hattie, 2012). Unter dieser
Perspektive wurden folgende Frage-stellungen untersucht:
(1) Welche individuellen Interessen besitzen Kinder aus soziokulturell benachteiligten Familien in
der Transition vom Kindergarten in die Schule?
(2) Welche Interessenentwicklungsverläufe charakterisieren Kinder aus soziokulturell
benachteiligten Familien in der Transition vom Kindergarten in die Schule?
(3) Wie wirkt sich die Transition vom Kindergarten in die Schule auf die Interessenentwicklung
der Kinder aus?
Die theoretische Grundlage des Projekts bildete die Person-Gegenstands-Theorie des Interesses
(Prenzel, Krapp & Schiefele) und das Ecological and Dynamic Model of Transition (Rimm-
Kaufman & Pianta). Es wurde ein Mixed-Methods-Design angewandt und zu drei
Messzeitpunkten im Kinder-garten und in der Schule qualitative Interviews mit Kindern, Eltern,
Erzieherinnen und Lehrkräften erhoben. Zusätzlich sind Beobachtungen im Elternhaus und den
päd. Einrichtungen, sowie quanti-tative Datenerhebungen durchgeführt worden. Im Rahmen des
Forschungsreferates werden nach theoretischer Einführung und Darstellung des Designs, die
Ergebnisse zu (a) unterschiedlichen inhaltlichen Orientierungen der Interessen und deren
Anschlussfähigkeit an Familie, Kita und Schule, zu (b) unterschiedlich komplexen und
kontinuierlich entwickelten Interessen im Verhältnis zur familiären Unterstützungsqualität und
(c) zum Bruch der institutionell unterstützten Interessenent-wicklung in der Transition Kita-
Schule dargestellt. Die Ergebnisse der Untersuchung bilden die Basis zur Entwicklung eines
interessenbasierten Förderkonzeptes zum Start in die Schule innerhalb eines Anschlussprojektes.
Hattie, J. (2012). Visible learning for teachers. Maximizing impact on learning. New York: Routledge.
Kasten, H. (1991). Beiträge zu einer Theorie der Interessenentwicklung. Frankfurt am Main: Lang.
Leibham, M. E., Alexander, J. M., Johnson, K. E., & Neitzel, C. &. Reis-Henrie, F. (2005). Parenting behaviors
associated with the maintenance of preschoolers’ interests: A prospective longitudinal study. Journal of
Applied Developmental Psychology, 26, 397–414.
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