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Mo. 10.09.| Einzelbeiträge 11 | 17:45 – 18:25 Uhr | Raum T2 227<br />

Marcus Pietsch 1 , Nike Janke 2 , Ingola Mohr 3<br />

Schulinspektion als Intervention auf Schulebene: Kontrafaktische Befunde<br />

zu Effekten von Schulinspektion auf Schülerleistungen<br />

1 Institut für Bildungsmonitoring- und Qualitätsentwicklung Hamburg, 2 Landesinstitut für<br />

Schule Bremen, 3 Landesinstitut für Schulentwicklung Baden-Württemberg<br />

marcus.pietsch@ifbq.hamburg.de<br />

In der erziehungswissenschaftlichen Fachliteratur wird Schulinspektion als Intervention auf Ebene<br />

der Einzelschule verstanden, deren Wirksamkeit sich daran messen lassen muss, ob es ihr<br />

gelingt, zu einer Verbesserung von Schülerleistungen beizutragen. Diejenigen Studien, die sich<br />

mit der Frage auseinandersetzen, ob dies gelingt, weisen meist nach, dass Schulinspektionen<br />

diesbezüglich vergleichsweise wirkungslos sind (vgl. z.B. Rosenthal, 2004). Es wird jedoch kritisiert,<br />

dass die Forschungsdesigns sowie die Methoden, mittels derer die Wirksamkeit von Schulinspektionen<br />

aktuell erforscht werden, dem Anspruch an eine Wirkungsanalyse nicht genügen<br />

(vgl. Wolf & Janssens, 2007). Mit Blick auf die Schulinspektionen in Deutschland kommt hinzu,<br />

dass entsprechende Befunde hierzulande bislang nicht vorliegen (vgl. Gärtner & Pant, 2011).<br />

Dies ist umso problematischer, als sich die Ergebnisse der internationalen Forschung kaum auf<br />

deutsche Inspektorate übertragen lassen, da Schulinspektionen in Deutschland weniger als Kontroll-<br />

denn als Entwicklungsinstrument verstanden werden.<br />

Die vorliegende Studie untersucht daher anhand mehrerer Zufallsstichproben von Schulen mithilfe<br />

von Difference-in-Differences-Ansätzen, ob sich Effekte von Schulinspektion auf die Leistungsentwicklung<br />

von Schülern sowie auf Leistungstrends in Schulen nachweisen lassen. Einerseits<br />

wird die Kompetenzentwicklung von Schülern an Schulen, die durch die Schulinspektion<br />

Hamburg zum Messzeitpunkt der flächendeckenden Studie KESS 8 (t0) inspiziert wurden, verglichen<br />

mit der Kompetenzentwicklung von Schülern an bis zum Messzeitpunkt von KESS 10 (t1)<br />

nicht inspizierten Schulen. Andererseits wird der Trend im Zentralabitur der Jahre 2010 und<br />

2011 für Schulen, die im Kalenderjahr vor dem ersten Messzeitpunkt inspiziert wurden, verglichen<br />

mit dem Trend an Schulen, die im Kalenderjahr des zweiten Messzeitpunktes inspiziert<br />

wurden.<br />

In diesem Design lassen sich leichte Inspektionseffekte finden. Die schülerseitige Performanz an<br />

inspizierten Schulen liegt sowohl in der Lesekompetenzentwicklung als auch in Abiturtrends<br />

rund 10 Prozent einer Standardabweichung höher als erwartet. Die vorgelegten Analyseergebnisse<br />

werfen entsprechend die Frage auf, in wie weit differente Befunde zur Wirksamkeit von<br />

Schulinspektion Unterschieden in der Inspektionsfunktion oder den eingesetzten Forschungsmethoden<br />

geschuldet sind.<br />

Wolf, I. F. de & Janssens, F. J. G. (2007). Effects and side effects of inspection and accountability in education: on<br />

overview of empirical results. Oxford Review of Education, 33(3), 379-396.<br />

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