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Di. 11.09.| Symposium 15 | 13:15 Uhr – 13:55 Uhr | H 14<br />

Marko Neumann 1 , Kai Maaz 1 , Ulrich Trautwein 2<br />

Anstrengungsbereitschaft und Gewissenhaftigkeit: Die Bedeutung<br />

motivationaler Merkmale für familiäre Herkunftseffekte bei der<br />

Leistungsbewertung<br />

1 <strong>Universität</strong> Potsdam, 2 Eberhard Karls <strong>Universität</strong> Tübingen<br />

Es gilt mittlerweile als gut abgesicherter Befund, dass bei der schulischen Leistungsbewertung<br />

neben objektiven Leistungskriterien auch Merkmale der familiären Herkunft von Bedeutung<br />

sind. So zeigte sich in einer Reihe von Studien, in denen die Schulnoten durch leistungsbezogene<br />

und familiäre Schülermerkmale vorhergesagt wurden, dass auch nach Kontrolle der in Form<br />

standardisierter Leistungstests erfassten Fachleistungen Effekte des sozioökonomischen Status<br />

und des elterlichen Bildungsniveaus auftraten (z.B. Maaz & Nagy, 2009; Stubbe & Bos, 2008).<br />

Vergleichsweise wenig ist bislang über die vermittelnden Prozesse der herkunftsabhängigen<br />

Leistungsbewertung bekannt.<br />

Dieser Beitrag geht der Frage nach, in welchem Maß sich die beschriebenen Effekte der familiären<br />

Herkunft auf die Notenvergabe auf herkunftsbezogene Unterschiede in motivationalen Schülermerkmalen<br />

(selbstberichtete Anstrengungsbereitschaft und Gewissenhaftigkeit im Unterricht)<br />

zurückführen lassen.<br />

Die Datengrundlage bildet die am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung durchgeführte<br />

TIMSS-Übergangsstudie (Maaz, Baumert, Gresch & McElvany, 2010), in der der Übergang von<br />

der Grundschule in die weiterführenden Schulen am Ende der vierten Klasse untersucht wird.<br />

Die Analysen bestätigen zunächst den Einfluss der familiären Herkunft auf die Notenvergabe.<br />

Zudem zeigten sich Effekte der selbstberichteten Anstrengungsbereitschaft und Gewissenhaftigkeit<br />

der Schülerinnen und Schüler auf die Schulnoten, die jedoch nicht mit einer Verringerung<br />

der familiären Herkunftseffekte auf die Leistungsbewertung einhergingen. Allerdings ließen sich<br />

die motivationalen Schülermerkmale teilweise zur Erklärung ebenfalls vorhandener Geschlechtsunterschiede<br />

bei der Notenvergabe heranziehen.<br />

Stubbe, T. & Bos, W. (2008). Schullaufbahnempfehlungen von Lehrkräften und Schullaufbahnentscheidungen von<br />

Eltern am Ende der vierten Jahrgangsstufe. Empirische Pädagogik, 22 (1), 49-63.<br />

Maaz, K., Baumert, J., Gresch, C. & McElvany, M. (Hrsg.). (2010). Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende<br />

Schule – Leistungsgerechtigkeit und regionale, soziale und ethnisch-kulturelle Disparitäten. Bonn &<br />

Berlin: BMBF.<br />

Maaz, K., & Nagy, G. (2009). Der Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen des Sekundarschulsystems:<br />

Definition, Spezifikation und Quantifizierung primärer und sekundärer Herkunftseffekte. Zeitschrift<br />

für Erziehungswissenschaft, Sonderheft 12-2009 (Bildungsentscheidungen), 153-182.<br />

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