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Mo. 10.09.| Symposium 8 | 16:15 Uhr – 16:55 Uhr | Raum T2 121<br />

Mona Granato<br />

(Re-)Produktion von Bildungsungleichheit? Die Bildungsetappe Berufliche<br />

Ausbildung<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn<br />

Individuelle Erfolge im Bildungssystem und bei den Bildungsübergängen werden, so empirische<br />

Studien, von Faktoren mitbestimmt, die jenseits individueller Einflussnahme liegen. Schwierige<br />

Übergänge in eine nichtakademische Ausbildung, haben gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund,<br />

angesichts des gesellschaftlichen Wandels der Statuspassage Schule – Beruf und<br />

eines schwankenden bzw. rückläufigen Ausbildungsplatzangebots deutlich zugenommen. Im<br />

Unterschied zum allgemeinbildenden Segment liegen zu Entstehung und Vertiefung sozial und<br />

ethnisch bedingter Schliessungsprozesse im Ausbildungsverlauf kaum Erkenntnisse vor.<br />

Der Beitrag untersucht daher, wie Ausbildungsbedingungen Verlauf und Erfolg dieser Bildungsetappe<br />

beeinflussen: Wie wirken sich ethnische und soziale Herkunft auf Ausbildungsverlauf,<br />

Ausbildungserfolg und berufliche Platzierung junger Menschen aus? Inwieweit wird Bildungsungleichheit<br />

beim Zugang und im Verlauf beruflicher Ausbildung verstärkt oder kompensiert?<br />

Ausgehend von Bourdieus Ansatz sozialer bzw. personaler Ressourcen wird auf der Grundlage<br />

einer repräsentativen Untersuchung von Jugendlichen (n= 5.500) zu ihrer Bildungs- und Berufsbiographie<br />

mittels Regressionsanalysen der Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen der<br />

Ausbildung (u.a. betriebliche bzw. außerbetriebliche Ausbildung, Merkmale des Ausbildungsberufs)<br />

sowie individueller Ressourcen - mit einem besonderen Augenmerk auf die soziale und<br />

ethnische Herkunft- auf Ausbildungsverlauf und -erfolg (u.a. Abschlussnote, berufliche Platzierung)<br />

analysiert.<br />

Es zeigt sich: Jugendliche mit Migrationshintergrund finden in der Ausbildung ungünstigere Bedingungen<br />

vor, die sich auf Verlauf, Erfolg und berufliche Verwertung der Ausbildung negativ<br />

auswirken. Die Verwerfungen, die beim Eintritt in berufliche Ausbildung entstehen, lassen sich<br />

im Ausbildungsverlauf nicht kompensieren. Im Zuge beruflicher Ausbildung kann die in der Schule<br />

entstandene Bildungsungleichheit nicht spürbar verringert werden. Dies bedeutet: Gerade<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund benötigen pädagogische Unterstützung im Vorfeld der<br />

Ausbildung, um einen Ausbildungsplatz zu finden und im Verlauf der Ausbildung, um die ungünstigeren<br />

Ausbildungsbedingungen zu kompensieren.<br />

Bourdieu, P. (1983). Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital In Soziale Ungleichheiten, Hrsg. R.<br />

Kreckel, (S. 183-198) Göttingen: Schwartz.<br />

Beicht, U., Granato, M. & Ulrich, J. G. (2011). Mindert Berufsausbildung die soziale Ungleichheit von Jugendlichen<br />

mit und ohne Migrationshintergrund? In M. Granato, D. Münk & R. Weiß (Hrsg.), Migra-tion als Chance (S.<br />

177-208). <strong>Bielefeld</strong>: W. Bertelsmann.<br />

Hillmert, S. (2010). Betriebliche Ausbildung und soziale Ungleichheit. In Sozialer Fortschritt, (6 -7), (S. 167-174).<br />

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