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Mi. 12.09.| Einzelbeiträge 38 | 12:45 Uhr – 13:25 Uhr | Raum T2 226
Mirjam Steffensky 1 , Nicola Meschede 1 , Marco Wolters², Kornelia Möller²
Validierung eines Diagnoseinstruments zur Erfassung der
Analysekompetenz (angehender) Lehrkräfte hinsichtlich der Dimension
Lernunterstützung
1 Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, ²Westfälische
Wilhelms-Universität Münster
steffensky@ipn.uni-kiel.de
Die Kompetenz, Unterrichtssituationen auf ihre Lernwirksamkeit hin analysieren zu können, gilt
als ein wichtiger Bestandteil von Lehrerexpertise. In Anlehnung an Sherin (2007) umfasst diese
Kompetenz von Lehrkräften (1) das theoriegeleitete Erkennen lernrelevanter Unterrichtsereignisse
(noticing), also solcher Ereignisse, die das Lernen der Schülerinnen und Schüler
erleichtern oder erschweren und (2) die Interpretation dieser Ereignisse (knowledge-based
reasoning). Es wird angenommen, dass diese Kompetenz zentral für das (spätere) Handeln im
Unterricht ist. Bisher ist allerdings wenig darüber bekannt, wie sich eine solche unterrichtsbezogene
Analysekompetenz entwickelt und wie sie gefördert werden kann.
In dem Projekt „ViU: Early Science“ wird Analysekompetenz in Bezug auf die Unterstützung des
Lernens im naturwissenschaftlichen Grundschulunterricht untersucht. Bedeutsam für die
Lernunterstützung sind die beiden Unterrichtsqualitätsmerkmale kognitive Aktivierung sowie
inhaltliche Strukturierung (Rakoczy, Klieme, Lipowsky & Drollinger-Vetter, 2010).
In der ersten Projektphase wurde ein videobasiertes Instrument mit Rating-Items entwickelt, mit
dem die Analysekompetenz hinsichtlich der Lernunterstützung erfasst werden soll. Dieses wurde
mit Studierenden und Lehrkräften pilotiert; zusätzlich wurde ein externes Expertenrating
durchgeführt. Um Hinweise auf die Reliabilität und Konstruktvalidität des videobasierten
Instruments zu erhalten, wurde ein Bi-Faktoren-Modell berechnet, das eine zufriedenstellende
Anpassungsgüte aufweist. In einem zweiten Schritt wurde das Instrument mit 209 Bachelor-, 114
Master-Studierenden des Grundschullehramtes und 125 Grundschullehrkräften kreuzvalidiert.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass das Instrument sensitiv für Expertiseunterschiede ist; so
schneiden Lehrkräfte und Masterstudierende besser ab als die Bachelor-Studierenden. Im
Vortrag werden die Anlage des Projekts, die Konstruktion des videobasierten Instruments und
Ergebnisse der Pilotierung sowie erste Ergebnisse der Hauptstudie berichtet.
Rakoczy, K., Klieme, E., Lipowsky, F. & Drollinger-Vetter, B. (2010). Strukturierung, kognitive Aktivität und
Leistungsentwicklung im Unterricht. Unterrichtswissenschaft, 38, 194-209.
Sherin, M. G. (2007). The development of teachers’ professional vision in video clubs. In R. Goldman, R. Pea, B.
Barron & S. Derry (Hrsg.), Video research in the learning sciences (S. 383-395). Hillsdale, NJ: Lawrence
Erlbaum.
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