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Di. 11.09.| Einzelbeiträge 17 | 14:45 Uhr – 15:25 Uhr | Raum S2 121<br />

Michaela Katstaller, Tina Hascher<br />

Prädiktoren prokrastinierenden Lernverhaltens in der Schule<br />

<strong>Universität</strong> Salzburg<br />

michaela.katstaller@sbg.ac.at<br />

Schulisches Aufschiebeverhalten ist unter 10- bis 14-jährigen Schüler/inne/n ein weit<br />

verbreitetes Phänomen. Gesellschaftlich wird Prokrastination vorwiegend negativ bewertet, da<br />

die Gründe für Aufschiebeverhalten mit Faulheit, Arbeitsscheu oder mangelndem Ehrgeiz<br />

assoziiert werden. Simpson und Pychyl (2009, S. 906) definieren Prokrastination „as the<br />

voluntary, irrational postponement of an intended course of action despite the knowledge that<br />

this delay will have a negative effect on the individual“. Die Erklärungen für Prokrastination sind<br />

vielfältig, und es gibt bisher kaum Studien, die mehrere Einflussfaktoren systematisch testen. In<br />

einer Studie von Ferrari, Johnson und McCown (1995) wird darüber berichtet, dass Lernende mit<br />

Misserfolgserfahrungen signifikant höhere Ausprägungen von Prokrastination aufweisen. Ellis<br />

und Knaus (2002) wiederum postulieren, dass stark ausgeprägtes Aufschiebeverhalten die<br />

Funktion hat, ein negatives Selbstwertgefühl zu schützen. Für Steel (2007) ist eine<br />

beeinträchtigte Selbstregulation der Hauptgrund für aufschiebendes Lernverhalten. Gemäß Rist,<br />

Engberding, Patzelt und Beißner (2006) hängt das Aufschieben schulischer Aktivitäten auch mit<br />

dem subjektive Wohlbefinden zusammen.<br />

In unserer Studie wird schulische Prokrastination anhand folgender Faktoren spezifiziert: (F1)<br />

schulische Misserfolgserfahrungen, (F2) Selbstkonzept der/des Lernenden, (F3) schulische<br />

Selbstregulation sowie (F4) Wohlbefinden in der Schule. Ziel der Studie ist es, die Prävalenz von<br />

schulischem Aufschiebeverhalten in wohnortnahen Sekundarschulen mit unterschiedlichem<br />

Anspruchsniveau bei einer Gesamtstichprobe von 950 Schüler/inne/n zu vergleichen. Die Daten<br />

wurden im Frühjahr 2012 mittels schriftlicher Befragung der Schulstufen 5-8 erhoben. Anhand<br />

des Datenmaterials wird auch gezeigt, inwiefern Bildungsungleichheiten auf Grund sozialer<br />

Herkunft Prokrastination erklären. Strukturgleichungs- und Mehrebenenanalysen auf Schul- und<br />

Klassenebene werden gegenwärtig geprüft. Da in bisherigen Untersuchungen noch nicht<br />

eindeutig geklärt werden konnte, ob es sich bei Prokrastination um ein Trait- bzw. State-<br />

Merkmal (habituell bzw. aktuell) handelt, werden beide Ausprägungen berücksichtigt und die<br />

Ergebnisse entsprechend getrennt dargestellt.<br />

Ellis, A. & Knaus, W. J. (2002) Overcoming procrastination. New York: New American Library.<br />

Ferrari, J. R., Johnson, J. L. & McCown, W. G. (1995). Procrastination and task-avoidance. Theory, research, and<br />

treatment. New York: Plenum.<br />

Steel, P. (2007). The Nature of Procrastination: A Meta-Analytic and Theoretical Review of Quinntessential Self-<br />

Regulatory Failure. Psychological Bulletin, 133(1), 65-94.<br />

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