Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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4. Juni 1997 N 963 Energiegesetz<br />
meintliche. Wir wür<strong>de</strong>n völlig falsch han<strong>de</strong>ln, wenn wir heute<br />
Elektroheizungen einfach freigäben. Zu agieren gilt es mit<br />
Fingerspitzengefühl und nicht mit <strong>de</strong>m Vorschlaghammer. Insofern<br />
müssen Elektroheizungen nach wie vor einer Bewilligungspflicht<br />
unterstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Herr Comby hat es bestens ausgedrückt. Ich empfehle Ihnen,<br />
<strong>de</strong>n Antrag Comby anzunehmen, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Antrag Rechsteiner<br />
ersetzt und ergänzt.<br />
Philipona Jean-Nicolas (R, FR): A l’alinéa 4 <strong>de</strong> l’article 10, le<br />
groupe radical soutiendra la solution <strong>de</strong> la majorité.<br />
Rappelons-nous tout d’abord que le chauffage électrique a<br />
été encouragé durant un certain temps. Faut-il maintenant le<br />
condamner totalement? Nous ne le pensons pas et préférons<br />
plutôt un libre choix.<br />
Il n’y a en effet pas <strong>de</strong> raison suffisante pour pénaliser à tout<br />
prix ce type <strong>de</strong> chauffage. D’ailleurs les prix du marché <strong>de</strong><br />
l’énergie ont déjà dissuadé presque tout le mon<strong>de</strong> d’utiliser<br />
maintenant le chauffage électrique, sauf dans quelques cas,<br />
par exemple dans <strong>de</strong>s bâtiments anciens où il est nécessaire<br />
<strong>de</strong> sauvegar<strong><strong>de</strong>r</strong> une richesse architecturale. Il ne faut pas<br />
oublier non plus que les sociétés d’électricité connaissent<br />
<strong>de</strong>s situations très différentes. Le courant <strong>de</strong> nuit est parfois<br />
perdu et peut servir <strong>de</strong> façon économe pour certains types <strong>de</strong><br />
chauffage électrique. Il serait vraiment dommage d’écarter<br />
cette possibilité ou <strong>de</strong> bloquer d’éventuelles évolutions dans<br />
ce secteur.<br />
Le groupe radical rejettera donc les trois propositions <strong>de</strong> minorité.<br />
Speck Christian (V, AG): Die SVP-Fraktion unterstützt <strong>de</strong>n<br />
Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> UREK auf Streichung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewilligungspflicht<br />
für Elektroheizungen. Dieser Entscheid <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kommission ist aus unserer Sicht aus energiewirtschaftlichen,<br />
aber auch aus ökologischen Grün<strong>de</strong>n zu begrüssen.<br />
Die elektrische Erzeugung von Wärme entspricht in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schweiz dank <strong><strong>de</strong>r</strong> praktisch CO 2 -freien Stromerzeugung <strong>de</strong>n<br />
ökologischen For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen. Aus energiewirtschaftlicher Sicht<br />
trägt die Elektrospeicherheizung zu einer verbesserten Ausnutzung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Netzinfrastruktur bei. Es braucht keine neuen<br />
Netze. Aus Konkurrenzgrün<strong>de</strong>n ist die gegenwärtige Nachfrage<br />
nach Elektrospeicherheizungen eher beschei<strong>de</strong>n. Hingegen<br />
besteht ein guter Markt für Elektrowärmepumpen, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
auch von <strong><strong>de</strong>r</strong> Elektrizitätswirtschaft geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t wird.<br />
Eine Bewilligungspflicht entspricht im umkämpften Wärmemarkt<br />
einer klaren Diskriminierung und ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz einzigartig.<br />
Für die Elektroheizungen wer<strong>de</strong>n nach Zahlen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Elektrizitätswirtschaft 8 Prozent (im Winter rund 12 Prozent)<br />
für das Heizen benötigt. Damit kann in unserem Land jährlich<br />
eine CO 2 -Belastung von 1,3 Millionen Tonnen vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Den Gegnern einer Aufhebung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewilligungspflicht gebe<br />
ich in einem Punkte recht: Elektroheizungen brauchen tatsächlich<br />
Strom. Das allein ist ihrer Ansicht nach schon<br />
schlecht; man könnte fast sagen, es sei vom Teufel. Dass damit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> CO 2 -Ausstoss verringert wird, interessiert für einmal<br />
in diesem Zusammenhang wenig.<br />
Über die Zahlen <strong>de</strong>s Stromverbrauchs herrscht Unsicherheit.<br />
Sie haben von mir diejenigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Elektrizitätswirtschaft gehört;<br />
Sie haben von Herrn Strahm die Zahlen <strong><strong>de</strong>r</strong> neuesten<br />
Studien gehört. Herr Rechsteiner und sein verlängerter Arm<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonntagspresse wollen mit ihren Zahlen beweisen,<br />
dass dafür sogar neue Kraftwerke, wenn möglich KKW, erstellt<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Ich halte mich an die Erhebungen <strong>de</strong>s<br />
VSE, die vom Bun<strong>de</strong>samt im wesentlichen bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Wichtig aber ist, dass im Wärmemarkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Wettbewerb schon<br />
lange spielt. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Liberalisierung wird er noch verstärkt<br />
spielen. Es wird <strong>de</strong>shalb so sein, dass auch hier <strong><strong>de</strong>r</strong> Markt<br />
entschei<strong>de</strong>n soll und muss. So haben wir in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
erlebt, dass aus Konkurrenzgrün<strong>de</strong>n die Nachfrage<br />
schwach war. Das ist darum <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall, weil Elektroheizungen<br />
im Vergleich mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en, mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Heizungen zu teuer waren.<br />
Ich bin überzeugt, dass auch auf diesem Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Eingriff<br />
in <strong>de</strong>n Markt überflüssig ist. Ich glaube auch nicht an Sach-<br />
<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />
zwänge, die von Herrn Strahm aufgeführt wur<strong>de</strong>n. Schaffen<br />
wir diese Bewilligungspflicht, die kein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Land kennt,<br />
ab. Der energiepolitische Sün<strong>de</strong>nfall, wie von <strong>de</strong>n Gegnern<br />
so gern verkün<strong>de</strong>t, ist nicht die Abschaffung dieser Vorschrift,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n die Beibehaltung. Sie war <strong>de</strong>nn auch im ersten Entwurf<br />
<strong>de</strong>s Energiegesetzes nicht mehr enthalten.<br />
Ich bitte Sie <strong>de</strong>shalb, <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission zuzustimmen.<br />
Präsi<strong>de</strong>ntin: Die liberale Fraktion sowie die CVP-Fraktion<br />
lassen mitteilen, dass sie <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit unterstützen.<br />
Dettling Toni (R, SZ), Berichterstatter: Zunächst noch eine<br />
kurze Bemerkung zur Frage von Herrn Strahm über die vorhergehen<strong>de</strong><br />
Abstimmung betreffend verbrauchsabhängige<br />
Heizkostenabrechnung: Es mag hier tatsächlich Probleme<br />
gegeben haben, weil zwei Fassungen vorhan<strong>de</strong>n waren und<br />
zu<strong>de</strong>m eine Kaska<strong>de</strong>nabstimmung erfolgte. Trotz<strong>de</strong>m gehe<br />
ich davon aus, dass die korrigierte Fassung angenommen<br />
wor<strong>de</strong>n ist. Wie Herr Strahm auch festgestellt hat, wird es<br />
dann Sache <strong>de</strong>s Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>ates sein, die Version, die jetzt beschlossen<br />
wor<strong>de</strong>n ist, als Zweitrat noch einmal zu überprüfen.<br />
Das meine Bemerkung zur Frage von Herrn Strahm.<br />
Es geht um Artikel 10 Absatz 4. Hier han<strong>de</strong>lt es sich wohl um<br />
die umstrittenste Bestimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorlage, meines Erachtens<br />
aber nicht um die wichtigste. Die ganze Angelegenheit<br />
ist doch eher etwas i<strong>de</strong>ologisch gefärbt; offensichtlich will die<br />
linke Ratsseite die im Energienutzungsbeschluss errungene<br />
Position einer Bewilligungspflicht nicht mehr preisgeben,<br />
während <strong><strong>de</strong>r</strong> grosse Teil <strong>de</strong>s bürgerlichen Lagers angesichts<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> entspannten Verhältnisse eine völlige Freigabe erreichen<br />
möchte. Nach Meinung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission ist allerdings<br />
das Problem nicht <strong><strong>de</strong>r</strong>art gravierend und fällt vom Ergebnis<br />
her nicht <strong><strong>de</strong>r</strong>art ins Gewicht, wie es nun als Gespenst<br />
an die Wand gemalt wird.<br />
Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Fahne haben wir eine Vielzahl von Anträgen. Es sind<br />
zunächst zwei konträre Standpunkte auszumachen, nämlich<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong>jenige <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommissionsmehrheit auf völlige Freigabe einerseits<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong>jenige <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit I (Teuscher) auf Einführung<br />
einer obligatorischen Bewilligungspflicht an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits.<br />
Dazwischen steht <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit III (Strahm) aufgenommen wor<strong>de</strong>n ist,<br />
welcher in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n kantonalen Energiedirektoren<br />
<strong>de</strong>n Kantonen weiterhin die Möglichkeit einräumt,<br />
für die Installation neuer ortsfester Elektroheizungen eine Bewilligungspflicht<br />
einzuführen.<br />
Die Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit II (Rechsteiner Rudolf) – o<strong><strong>de</strong>r</strong> neu jetzt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Antrag Comby – konkretisiert diese kantonale Bewilligungspflicht<br />
näher und stellt in einem umfangreichen Katalog fest,<br />
wann die Kantone die Bewilligung zu erteilen haben.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission wur<strong>de</strong> dieses Thema sehr eingehend diskutiert.<br />
Die Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Antrag ich hier<br />
zu vertreten habe, hat sich durchwegs mit 13 zu 10 Stimmen<br />
sowohl gegen die generelle Bewilligungspflicht als auch gegen<br />
die Kann-Formel <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates und letztlich für die<br />
Freigabe ausgesprochen.<br />
Leitmotiv für die Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission zur Freigabe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Elektroheizungen war folgen<strong>de</strong>s: Zunächst wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> ordnungspolitische<br />
Aspekt ins Feld geführt, wonach nur dort<br />
eine Bewilligungspflicht vorzusehen ist, wo sich diese aufdrängt.<br />
Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> heute gegebenen Verhältnisse steht<br />
nach Meinung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission diese Bewilligungspflicht<br />
quer in <strong><strong>de</strong>r</strong> Landschaft. Die Elektrizitätswirtschaft<br />
hat kaum ein Interesse daran, Elektroheizungen einrichten<br />
zu lassen und zu beliefern, nach<strong>de</strong>m die Verteilnetze<br />
an die Grenze ihrer Kapazität gelangt sind. Elektroheizungen<br />
sind aber auch teurer gewor<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n heute kaum<br />
mehr einen Boom auslösen. Es ist ein allgemeiner Rückgang<br />
zu verzeichnen, was notabene in <strong><strong>de</strong>r</strong> bun<strong>de</strong>srätlichen Botschaft,<br />
Seite 45, zumin<strong>de</strong>st indirekt bestätigt wird. Überdies<br />
stellt die Bewilligungspflicht ein Unikat in <strong><strong>de</strong>r</strong> EU dar und ist<br />
daher nicht eurokompatibel. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewilligungspflicht für<br />
Elektroheizungen besteht auch eine Diskriminierung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Elektrizität gegenüber <strong>de</strong>n fossilen Brennstoffen in einem