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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Transport public. NLFA 1330 N 18 juin 1997<br />

tion so eine «heimliche Liebe zu Europa» signalisieren, dann<br />

leuchtet bei mir irgendwo die Warnlampe auf. Ich frage mich:<br />

Was ist jetzt da passiert? Die SVP steht bis jetzt nicht gera<strong>de</strong><br />

im Ruf, allzusehr Fan <strong><strong>de</strong>r</strong> EU o<strong><strong>de</strong>r</strong> von Europa überhaupt zu<br />

sein.<br />

Herr Giezendanner, wenn Sie jetzt zu diesem Verfassungsartikel<br />

einen Antrag stellen und im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m<br />

Ertrag eine «eurokompatible» LSVA in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassung aufnehmen<br />

wollen, hat das natürlich – nehme ich an – an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

Grün<strong>de</strong>, als dass Sie plötzlich die «Liebe zu Brüssel» ent<strong>de</strong>ckt<br />

hätten. Damit möchten Sie warten, bis ganz Europa,<br />

bis die EU soweit sein wür<strong>de</strong>, wie die Schweiz es jetzt zu sein<br />

hat. Herr Giezendanner, man kann keine Europapolitik betreiben,<br />

die darauf hinausläuft, die Schweiz zu isolieren, und<br />

wenn es einem dann passt, kommen Sie plötzlich und wollen<br />

uns wie<strong><strong>de</strong>r</strong> Schwierigkeiten machen, in<strong>de</strong>m Europa bestimmt,<br />

was wir hier beschliessen können.<br />

Soweit ich die Politik Ihres ganz grossen Vor<strong>de</strong>nkers begriffen<br />

habe, erklärt er ja immer, wir wollten unabhängig, selbständig,<br />

freiheitlich entschei<strong>de</strong>n, wir wollten uns nicht dies<br />

und jenes und das vorschreiben lassen. Von daher ist dies<br />

schon eine Falle, die Sie da einbauen möchten.<br />

Ich bitte <strong>de</strong>n Rat, diesen Antrag abzulehnen. Das Gesetz<br />

über die LSVA ist zurzeit im Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at in Beratung. Es wird<br />

zu uns kommen; wir bestimmen dann im Gesetz, was wir formulieren<br />

wollen. Aber hier einen <strong><strong>de</strong>r</strong>artigen Stolperdraht einbauen<br />

zu wollen, um etwas zu verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, solange Brüssel<br />

da nicht vorangeht, das kann ich von SVP-Seite am wenigsten<br />

akzeptieren. Die Kommission hat eine solche Auflage zu<br />

Recht nicht in ihre Formulierung aufgenommen.<br />

Zum Antrag Bin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Artikel 23 Absatz 2 Litera eter, eine<br />

Bahnabgabe auf <strong>de</strong>n Tarifen <strong>de</strong>s Personenfern- und <strong>de</strong>s Güterverkehrs<br />

zur Finanzierung mit einzubeziehen: Herr Bin<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />

das war ursprünglich ein Vorschlag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates. Er ist<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernehmlassung unisono schlecht weggekommen,<br />

weil wir alle wissen, dass die Tarife <strong><strong>de</strong>r</strong> Bahnen an sich schon<br />

am Limit angelangt sind. Die SBB sind relativ teuer. Es ist<br />

nicht so, dass ein, zwei Franken, wie Sie gesagt haben, gar<br />

nichts ausmachen. Es ist auch beim Güterverkehr nicht so,<br />

dass 20 Franken mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger keine Rolle spielen.<br />

Ich erinnere Sie daran: Die SBB haben die grosse Krux mitzutragen,<br />

dass sie im Jahre 1997 Güter zu Tarifen von ungefähr<br />

1972 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 1975 beför<strong><strong>de</strong>r</strong>n – also einen Kaufkraftverlust<br />

erlei<strong>de</strong>n. Weil sie die Tarife nicht anpassen können, weil auf<br />

diesem Sektor – Sie können <strong>de</strong>n Kopf lange schütteln, Herr<br />

Bin<strong><strong>de</strong>r</strong>, fragen Sie Herrn Weibel – ein irrsinniger Verdrängungswettbewerb<br />

herrscht, kann man jetzt nachträglich diesen<br />

alten Hut nicht noch bringen. Zu<strong>de</strong>m sind die SBB und<br />

die Privatbahnen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrwertsteuer zusätzlich belastet<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Ich bitte Sie, auch im Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission, diesen Antrag<br />

abzulehnen.<br />

Zum letzten Antrag, zu <strong>de</strong>m ich etwas zu bemerken habe, zum<br />

Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Fischer-Seengen: Dieser Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag<br />

will mit Buchstabe ebis <strong>de</strong>n Ertrag einer um 0,1 Prozent<br />

erhöhten Mehrwertsteuer in die Finanzierung aufnehmen. Die<br />

Begründung, dass die Automobilisten ihre Autobahnen mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mineralölsteuer selber bezahlen, haben wir heute schon mehrere<br />

Male gehört; sie ist so nur scheinbar richtig. Ich darf Sie<br />

daran erinnern, dass beispielsweise im Ausland, konkret in<br />

Deutschland, die Mineralölsteuer überhaupt nicht zweckbestimmt<br />

ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n in <strong>de</strong>n allgemeinen Finanzhaushalt eingeht<br />

und beispielsweise für die grossen Kosten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen<br />

Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>vereinigung mit eingesetzt wor<strong>de</strong>n ist o<strong><strong>de</strong>r</strong> wird. Das<br />

heisst, man könnte auch die Mehrwertsteuer – das ist eine<br />

Konsumsteuer – zweckbestimmt erheben und sagen: Kategorie<br />

sowieso bezahlt ihre Auslagen selber.<br />

Von daher gesehen ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Finanzierungsmodus für die Autobahnen<br />

an sich eine praktische Lösung; sie hat garantiert,<br />

dass für die Finanzierung keine grossen Probleme entstan<strong>de</strong>n<br />

sind und wir trotz<strong>de</strong>m – das ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Glücksfall – europäisch<br />

gesehen einen sehr günstigen Benzinpreis beibehalten<br />

haben. Die Höhe <strong>de</strong>s Benzinpreises ist min<strong>de</strong>stens nicht irgendwo<br />

an <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze in Europa, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wir sind in dieser<br />

Hinsicht immer noch ein billiges Land.<br />

Von daher gesehen gibt es eigentlich keinen Grund, jetzt die<br />

Mehrwertsteuer für die Finanzierung dieses Bauwerkes heranzuziehen,<br />

weil die Konsumenten an sich mehr belastet<br />

wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m, was sie kaufen, als beispielsweise die Automobilisten<br />

für etwas, das nicht nur – zum Teil schon, für<br />

<strong>de</strong>n Werkverkehr, aber nicht nur – zum Zwangsbedarf zu<br />

zählen ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n zum Teil auch zum persönlichen Hobby.<br />

Dieses wird allerdings von beinahe 100 Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwachsenen,<br />

soweit sie fahrtüchtig sind, betrieben.<br />

Umgekehrt glaube ich aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Erklärungen <strong><strong>de</strong>r</strong> CVP-<br />

Fraktion und an<strong><strong>de</strong>r</strong>er, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Fischer-Seengen<br />

durchaus Chancen hat, angenommen zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Ich habe vorhin privat gesagt, ich wür<strong>de</strong> da nicht das<br />

Herzblut ausgiessen und diesen Antrag mit allen Fasern eines<br />

verpflichteten Kommissionsreferenten bekämpfen. Die<br />

Kommission hat diesen Antrag abgelehnt. Sie haben die Begründung<br />

gehört. Es wäre allerdings Bedingung, dass Sie,<br />

wenn Sie <strong>de</strong>m Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Fischer-Seengen zustimmen,<br />

auch <strong>de</strong>m Antrag Bezzola zustimmen, damit nicht<br />

die Mehrwertsteuer einerseits und die Mineralölsteuer an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />

als Eventualität im Gesetz bleiben, sonst haben Sie<br />

die oppositionelle Seite nur noch vermehrt.<br />

Von daher gesehen bin ich persönlich etwas im Clinch mit<br />

<strong>de</strong>m Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit Fischer-Seengen. Die Kommission<br />

hat <strong>de</strong>n gleichlauten<strong>de</strong>n Antrag abgelehnt. Aber ich<br />

meine: Wenn das <strong><strong>de</strong>r</strong> einzige Punkt sein sollte, wo die Kommission<br />

nicht obsiegt, dann kann die Kommission immer<br />

noch zufrie<strong>de</strong>n sein.<br />

Giezendanner Ulrich (V, AG): Ich habe selbstverständlich in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> KVF auch Herrn Hubacher als Berichterstatter gewählt,<br />

da ich glaubte, mit ihm einen pragmatischen und erfahrenen<br />

Politiker als Kommissionssprecher zu haben. Aber es geht<br />

doch nicht an, dass Herr Hubacher diesen Posten missbraucht,<br />

um die Europapolitik von mir o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> SVP-Fraktion<br />

zu kommentieren und seine persönlichen Ansichten zum besten<br />

zu geben. Sie sind Kommissionssprecher und haben die<br />

Kommission zu vertreten und nicht Ihre persönlichen Angriffe<br />

hier in <strong>de</strong>n Raum zu stellen!<br />

Hubacher Helmut (S, BS), Berichterstatter: Einerseits bin ich<br />

Berichterstatter, und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits bin ich einfach ein Mensch,<br />

und ich meine, dass man hie und da auch eine persönliche<br />

Note hineinbringen darf.<br />

Ich bin auch nicht so sicher, Herr Giezendanner, ob ich da<br />

völlig daneben bin. Es fällt auf, dass die SVP-Fraktion immer<br />

dann zum Rettungsring Europa greift, wenn es ihr nützt. Und<br />

wenn es ihr nichts nützt, will sie davon nichts wissen. Das ist<br />

nicht nur für mich eine Frage, das ist für das ganze Land, für<br />

unsere Regierung, für die Bun<strong>de</strong>sratsparteien eine Frage:<br />

Wir wissen nicht mehr, woran wir mit Ihrer Partei sind. Das<br />

habe ich mich zu sagen getraut, und ich wür<strong>de</strong> es auch das<br />

nächste Mal wie<strong><strong>de</strong>r</strong> tun.<br />

Vogel Daniel (R, NE), rapporteur: Je répondrai aux propositions<br />

Schmied Walter, Ratti, Cavadini Adriano et Bin<strong><strong>de</strong>r</strong> concernant<br />

la taxe sur le transit.<br />

En ce qui concerne la proposition Schmied Walter, qui nous<br />

a fait une démonstration assez difficile à comprendre dans<br />

cet hémicycle, il a fait appel à un échelon supérieur <strong>de</strong>s dispositions<br />

constitutionnelles pour nous démontrer en tout cas<br />

une chose, c’est que sa proposition réduit <strong>de</strong> 150 millions <strong>de</strong><br />

francs les fonds disponibles pour le fonds routier. Cela me<br />

paraît incontestable. Après avoir entendu tout ce qui a été dit<br />

quant à la mise à contribution <strong>de</strong>s utilisateurs <strong>de</strong> la route pour<br />

financer la NLFA, il me paraît objectivement, sans vouloir<br />

prendre une position partisane, que là on ajoute encore un<br />

certain poids à cette considération. Monsieur Schmied, vous<br />

faites voyager 300 millions <strong>de</strong> francs au travers <strong>de</strong> vos propositions,<br />

vous ne changez pas le poids du financement, si<br />

ce n’est, encore une fois, au détriment du compte routier. Dès<br />

lors, je vous prie <strong>de</strong> ne pas entrer en matière sur la proposition<br />

Schmied Walter.<br />

J’en viens maintenant à la proposition Ratti. Il n’est pas là,<br />

c’est dommage, mais j’espère qu’il m’entend. Nous n’avons<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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