Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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2. Juni 1997 N 893 OSZE/Europarat. Berichte<br />
que dans ces pays, car la culture démocratique est finalement<br />
le plus grand facteur <strong>de</strong> stabilité et <strong>de</strong> sécurité.<br />
A cet égard, après avoir, nous aussi, discuté et réfléchi,<br />
nous croyons que ç’a été une bonne chose que d’accepter<br />
la Russie au sein du Conseil <strong>de</strong> l’Europe et nous pensons<br />
que la délégation suisse, dans sa majorité, a bien fait <strong>de</strong><br />
promouvoir cela. Mais naturellement, nous nous rendons<br />
compte qu’il ne suffit pas d’accepter un pays dont la culture<br />
démocratique reste tout <strong>de</strong> même problématique. Il faut ensuite<br />
que le Conseil <strong>de</strong> l’Europe accompagne ce nouveau<br />
pays et ne cesse <strong>de</strong> tout mettre en oeuvre pour que cette<br />
culture démocratique s’implante réellement dans ces pays.<br />
En ce qui concerne la Russie, tout comme la Bosnie par<br />
ailleurs, le moins que l’on puisse dire, c’est que le <strong><strong>de</strong>r</strong>nier<br />
mot n’est pas dit.<br />
Monsieur le Conseiller fédéral, en matière européenne<br />
aujourd’hui – et nous aurons l’occasion peut-être durant cette<br />
session <strong>de</strong> le redire –, nous sommes assez perplexes, notamment<br />
après la rupture <strong>de</strong>s négociations avec l’Union<br />
européenne. Nous avons l’impression que, dans cette construction<br />
européenne, qui a <strong>de</strong> multiples facettes et <strong>de</strong> multiples<br />
réseaux, la Suisse court le risque d’être marginalisée –<br />
et nous aurons d’ailleurs besoin d’explications <strong>de</strong> la part du<br />
Conseil fédéral à cet égard. Mais, au moins, nous sommes<br />
satisfaits <strong>de</strong> nous rendre compte que, là où c’est possible, là<br />
où le Conseil fédéral n’a pas été stoppé, la Suisse s’engage<br />
autant qu’elle le peut, et elle s’engage vraiment bien dans ces<br />
organisations qui sont précieuses pour le <strong>de</strong>stin <strong>de</strong> l’Europe<br />
précisément.<br />
C’est dans cet esprit que le groupe libéral a pris connaissance<br />
<strong>de</strong> ces rapports, en les approuvant et en félicitant tant<br />
le Conseil fédéral que les membres <strong>de</strong> nos délégations parlementaires<br />
à l’OSCE et au Conseil <strong>de</strong> l’Europe.<br />
Columberg Dumeni (C, GR): Seit 1949 bzw. seit <strong>de</strong>m Beitritt<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz im Jahre 1963 hat sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Europarat grundlegend<br />
verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> erfolgreichen För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit<br />
in Europa ist die Europäische Menschenrechtskonvention<br />
eine <strong><strong>de</strong>r</strong> grossen Errungenschaften. In diesem<br />
Bereich war <strong><strong>de</strong>r</strong> Europarat <strong><strong>de</strong>r</strong>art erfolgreich, dass er<br />
das Opfer <strong>de</strong>s eigenen Erfolges wur<strong>de</strong>. Bei<strong>de</strong> Institutionen,<br />
die Menschenrechtskommission und <strong><strong>de</strong>r</strong> Gerichtshof, wur<strong>de</strong>n<br />
nämlich mit Beschwer<strong>de</strong>n überschwemmt. Deshalb ist<br />
die beschlossene grundlegen<strong>de</strong> Reorganisation sehr zu begrüssen.<br />
Wir hoffen, dass die neue, einheitliche und vollamtliche<br />
Kontrollinstanz ihre Tätigkeit noch im Jahre 1998 aufnehmen<br />
kann. Die Beachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschenrechte, <strong><strong>de</strong>r</strong> Prinzipien<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> pluralistischen Demokratie und <strong>de</strong>s Rechtsstaates<br />
muss auch bei <strong>de</strong>n Aktivitäten <strong><strong>de</strong>r</strong> Parlamentarischen Versammlung<br />
eine zentrale, dominante Rolle spielen, <strong>de</strong>nn<br />
diese Grundwerte bil<strong>de</strong>n die Markenzeichen <strong>de</strong>s Europarates.<br />
Sie sind letztlich die einzige Legitimation für die Existenzberechtigung<br />
<strong>de</strong>s Europarates. Deshalb müssen diese Prinzipien<br />
mit aller Konsequenz und Hartnäckigkeit durchgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufnahme neuer Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> hatten wir gelegentlich<br />
grosse Probleme, weil verschie<strong>de</strong>ne Län<strong><strong>de</strong>r</strong> die rechtsstaatlichen<br />
und <strong>de</strong>mokratischen Voraussetzungen noch nicht erfüllten.<br />
Ich erwähne lediglich zwei Fälle – sie wur<strong>de</strong>n bereits<br />
genannt –, Kroatien und Russland. Ohne nochmals auf diese<br />
Fälle – die man vielleicht auch als «Betriebsunfälle» bezeichnen<br />
könnte – einzugehen, möchte ich doch sagen, dass <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Bun<strong>de</strong>srat in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beurteilung dieser Angelegenheit etwas<br />
einseitig nur die positiven Aspekte erwähnt. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation<br />
und auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Parlamentarischen Versammlung waren die<br />
Meinungen geteilt.<br />
Die neuesten Berichte über die schrecklichen Zustän<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>n russischen Gefängnissen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Umstand, dass nach<br />
wie vor und in grosser Zahl To<strong>de</strong>surteile vollstreckt wer<strong>de</strong>n,<br />
zeigen ein sehr düsteres Bild. Im Augenblick, das müssen wir<br />
klar und <strong>de</strong>utlich sagen, hält Russland die eingegangenen<br />
Verpflichtungen nicht ein. Aus diesem Grun<strong>de</strong> ist es ausseror<strong>de</strong>ntlich<br />
wichtig, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Europarat die Einhaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> eingegangenen<br />
Verpflichtungen periodisch kontrolliert.<br />
<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />
Dieses Überwachungssystem hat eigentlich recht gut funktioniert,<br />
und ab April ist ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Ausschuss dafür zuständig.<br />
Herr Mühlemann hat davon gesprochen.<br />
Bei aller Freu<strong>de</strong> über die hoffnungsvolle Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> jungen<br />
Demokratien in Ost- und Mitteleuropa müssen wir uns<br />
aber bewusst sein, wie zerbrechlich diese neuen Staatsstrukturen<br />
sind. Ich <strong>de</strong>nke beispielsweise an Albanien. Anfang<br />
Jahr haben wir uns über die beachtlichen Fortschritte im Bereich<br />
von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gefreut, und<br />
bereits einige Tage später brach alles zusammen. Nun hoffen<br />
wir, dass die Regierung <strong><strong>de</strong>r</strong> nationalen Verständigung<br />
Ruhe und Ordnung herstellen kann und dass es mit Hilfe von<br />
OSZE und Europarat gelingt, am 29. Juni 1997 korrekte und<br />
faire Parlamentswahlen durchzuführen. Auf dieser Grundlage<br />
und mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitwirkung aller wichtigen politischen Strömungen<br />
in diesem Lan<strong>de</strong> sollte es möglich sein, die begonnene<br />
Aufbauarbeit fortzusetzen. Ich hoffe, dass auch die<br />
Schweiz diese Bestrebungen tatkräftig unterstützt.<br />
Zum Schluss möchte ich auf einige Probleme bzw. gefährliche<br />
Ten<strong>de</strong>nzen hinweisen, nämlich erstens auf die zunehmen<strong>de</strong><br />
Verpolitisierung im Europarat, zweitens auf die Ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Nivellierung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufweichung <strong>de</strong>s hohen Standards<br />
<strong>de</strong>s Menschenrechtsschutzes, und drittens auf <strong>de</strong>n<br />
mangeln<strong>de</strong>n Willen zur Durchführung einer grundlegen<strong>de</strong>n<br />
strukturellen und organisatorischen Reform <strong><strong>de</strong>r</strong> Institution.<br />
Der heutige Europarat ist nämlich nicht für 40 Mitgliedstaaten<br />
geschaffen wor<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n für eine viel kleinere Zahl. Deshalb<br />
ist ein Reformbedarf vorhan<strong>de</strong>n, und es wäre erwünscht,<br />
wenn die Mitgliedstaaten sich für diese Reform einsetzen<br />
wür<strong>de</strong>n.<br />
Wichtig ist ferner eine Koordination <strong><strong>de</strong>r</strong> Aktivitäten auf europäischer<br />
Ebene, damit unnötige Doppelspurigkeiten beseitigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Ich <strong>de</strong>nke insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e an die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen OSZE und Europarat. Da haben wir einige<br />
Fortschritte erzielt, nicht zuletzt dank <strong>de</strong>m erfolgreichen Einsatz<br />
unseres Aussenministers Flavio Cotti.<br />
Ich glaube, dass wir mit Überzeugung weiterhin in diesen europäischen<br />
Institutionen mitmachen und unsere Chancen in<br />
diesem Rahmen wahrnehmen müssen.<br />
In diesem Sinne beantragt die CVP-Fraktion, von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Berichten in zustimmen<strong>de</strong>m Sinne Kenntnis zu<br />
nehmen.<br />
Präsi<strong>de</strong>ntin: Die Fraktion <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiheits-Partei lässt mitteilen,<br />
dass sie von <strong>de</strong>n Berichten Kenntnis nimmt.<br />
Thür Hanspeter (G, AG): Ich äussere mich hauptsächlich<br />
zum Bericht <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE-Delegation.<br />
1996 war für die OSZE ein wichtiges Jahr, ein Jahr <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewährung.<br />
Sie übernahm die Verantwortung für die Umsetzung<br />
<strong>de</strong>s Dayton-Abkommens in Bosnien und stellte ihre<br />
Dienste auch im Tschetschenienkonflikt zur Verfügung. In<br />
bei<strong>de</strong>n Fällen agierte die OSZE sehr erfolgreich und stärkte<br />
damit ihre Rolle in Europa als Organisatorin von Sicherheit<br />
und Zusammenarbeit. Dieser Prestigegewinn, <strong>de</strong>n sich die<br />
OSZE gera<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m Schweizer Präsidium verschaffen<br />
konnte, kann nicht hoch genug eingeschätzt wer<strong>de</strong>n. Nach<br />
<strong>de</strong>m Fall <strong><strong>de</strong>r</strong> Berliner Mauer wur<strong>de</strong>n in Europa Konfliktfel<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
sichtbar, die man längst überwun<strong>de</strong>n glaubte, und gera<strong>de</strong> auf<br />
<strong>de</strong>m Balkan drohten alte Rivalitäten wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zum Vorschein<br />
zu kommen. Wichtigen Regionen in Europa drohte das<br />
Chaos.<br />
Ähnlich präsentiert sich die Situation heute noch auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ehemaligen UdSSR. In Tschetschenien bekamen wir<br />
einen Vorgeschmack davon, mit welcher Brutalität dort abgerechnet<br />
wird und wie vor allem hegemoniale Ansprüche<br />
durchgesetzt wer<strong>de</strong>n. In bei<strong>de</strong>n Fällen hat die OSZE ausseror<strong>de</strong>ntlich<br />
erfolgreich agiert, wobei Schweizer Diplomaten<br />
und unser Aussenminister eine beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Rolle spielten.<br />
Solche aussenpolitischen Aktivitäten prägen das Image <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schweiz nachhaltiger als Goodwilltouren, die zu spät erfolgen<br />
und nur <strong>de</strong>shalb durchgeführt wer<strong>de</strong>n müssen, weil man<br />
zu lange passiv geblieben ist.<br />
Für die grüne Fraktion ist unbestritten, dass die Schweiz<br />
auch künftig in <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE einen Schwerpunkt ihrer aussenpo-