Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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Loi sur l’asile et LSEE. Modification 1242 N 16 juin 1997<br />
Art. 61<br />
Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission<br />
Abs. 1<br />
Mehrheit<br />
Zustimmung zum Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />
(Steinemann)<br />
....<br />
a. .... während mehr als einem Jahr im Ausland ....<br />
....<br />
Abs. 2<br />
Zustimmung zum Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
Art. 61<br />
Proposition <strong>de</strong> la commission<br />
Al. 1<br />
Majorité<br />
Adhérer au projet du Conseil fédéral<br />
Minorité<br />
(Steinemann)<br />
....<br />
a. .... plus d’un an à l’étranger;<br />
....<br />
Al. 2<br />
Adhérer au projet du Conseil fédéral<br />
<strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l Jean-Nils (S, GE), porte-parole <strong>de</strong> la minorité:<br />
Avec cet article 60, nous avons une bonne illustration <strong>de</strong>s<br />
«Gummiparagraphen», <strong>de</strong>s articles caoutchoucs, que l’on<br />
peut étendre au bon plaisir du prince, étant précisé que le<br />
prince ici se trouve être l’administration.<br />
La formulation du Conseil fédéral et <strong>de</strong> la majorité <strong>de</strong> la commission<br />
est au surplus un peu malheureuse: elle parle <strong>de</strong> porter<br />
«atteinte à la sécurité intérieure ou extérieure» et puis<br />
ajoute, comme une circonstance supplémentaire, que le requérant<br />
pourrait compromettre la sécurité intérieure ou extérieure.<br />
Je dois dire que je ne vois pas comment on peut compromettre<br />
la sécurité simultanément à <strong>de</strong>s circonstances où<br />
l’on ne porterait pas atteinte à ladite sécurité. Donc, il y a là<br />
une formulation qui est manifestement extrêmement maladroite.<br />
Ceci dit, la majorité <strong>de</strong> la commission a raison contre le Conseil<br />
fédéral et contre la minorité II (Fehr Hans) quand elle estime<br />
que «s’il a commis <strong>de</strong>s actes répréhensibles» constitue<br />
une formulation beaucoup trop large qui autoriserait <strong>de</strong>s décisions<br />
arbitraires <strong>de</strong> l’administration, en matière <strong>de</strong> révocation<br />
<strong>de</strong> l’asile.<br />
En définitive et tout bien réfléchi, je pense que la proposition<br />
<strong>de</strong> la minorité I (<strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l) ne s’éloigne pas suffisamment <strong>de</strong><br />
la proposition <strong>de</strong> la majorité et qu’il ne vaut pas la peine <strong>de</strong><br />
trancher entre les <strong>de</strong>ux.<br />
Pour cette raison, je retire la proposition <strong>de</strong> la minorité I en faveur<br />
<strong>de</strong> la proposition <strong>de</strong> la majorité <strong>de</strong> la commission.<br />
Fehr Hans (V, ZH), Sprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Herr <strong>de</strong> Dar<strong>de</strong>l<br />
hat mir mit <strong>de</strong>m Rückzug seines Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrages ein<br />
bisschen das Wasser abgegraben, aber das ist weiter nicht<br />
tragisch.<br />
Sie sehen, es geht um <strong>de</strong>n Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>ruf <strong>de</strong>s Asyls, und das<br />
scheint mir eine wichtige Bestimmung zu sein. Die Formulierung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates ist absolut klar. Er sagt: «.... wenn<br />
Flüchtlinge die innere o<strong><strong>de</strong>r</strong> die äussere Sicherheit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schweiz verletzt haben, gefähr<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> verwerfliche Handlungen<br />
begangen haben.» Ich meine, dass die Mehrheit –<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit I gar nicht zu sprechen! – mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kann-<br />
Formel, mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Abschwächung, mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Relativierung, wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um<br />
eine Verwässerung <strong>de</strong>s Asylrechtes betreibt; sie<br />
spricht von «beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s verwerflichen strafbaren Handlungen».<br />
Herr David, diese Formulierung stammt von Ihnen,<br />
wenn ich mich recht entsinne: Wenn es beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s verwerfliche<br />
Handlungen sind, dann ist es logisch, dass sie auch<br />
strafbar sind; für mich ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Oberbegriff klar.<br />
Zusammengefasst bitte ich Sie, die klare Fassung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates<br />
gutzuheissen und <strong>de</strong>n Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit – weil er<br />
unklar ist – abzulehnen.<br />
Steinemann Walter (F, SG), Sprecher <strong><strong>de</strong>r</strong> Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heit: Ich<br />
bitte Sie, meinen Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag zu unterstützen, mit <strong>de</strong>m<br />
die Dauer reduziert wer<strong>de</strong>n soll, während <strong><strong>de</strong>r</strong> eine Person,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz Asyl gewährt wur<strong>de</strong>, sich andauernd ausserhalb<br />
unseres Lan<strong>de</strong>s aufhalten kann. Es ist nicht einzusehen,<br />
warum sich jemand, <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz Asyl beantragt<br />
und bekommen hat, jahrelang ausserhalb unseres Lan<strong>de</strong>s<br />
aufhalten können soll. Eine Frist von einem Jahr für <strong>de</strong>n dauern<strong>de</strong>n<br />
Aufenthalt ausserhalb unseres Lan<strong>de</strong>s heisst nämlich<br />
konkret «Wohnsitz in einem Drittstaat», das muss doch genügen,<br />
insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e dann, wenn gemäss Artikel 61 Absatz<br />
2 noch die Möglichkeit besteht, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat<br />
diese Frist verlängern kann, «wenn beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Umstän<strong>de</strong><br />
vorliegen». Oft wer<strong>de</strong>n zwei Grün<strong>de</strong> für eine Möglichkeit eines<br />
langen Wohnsitzes im Ausland aufgeführt:<br />
1. Es wird vorgebracht, diese Frist hänge mit einer europäischen<br />
Vereinbarung aus <strong>de</strong>m Jahre 1980 zusammen. Allerdings<br />
sieht jenes Übereinkommen vor, dass ein europäischer<br />
Vertragsstaat einen Flüchtling übernimmt, wenn dieser anerkannte<br />
Flüchtling während min<strong>de</strong>stens zwei Jahren in diesem<br />
Land lebt; dass er also dort Asyl erhält. Die Dreijahresfrist<br />
in Artikel 61 Absatz 1 richtet sich nach diesem Abkommen<br />
und gewährt noch zusätzlich eine Übergangsfrist.<br />
2. Es wird behauptet, dass sich diese Bestimmung bewähre,<br />
weil beispielsweise ein Monteur, <strong><strong>de</strong>r</strong> zweieinhalb Jahre im<br />
Ausland gearbeitet habe, noch zurückkommen könne. Diese<br />
Begründung scheint mir doch sehr weit hergeholt. Da es sich<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> umstrittenen Frist um einen dauern<strong>de</strong>n Aufenthalt mit<br />
Wohnsitz in einem Drittstaat han<strong>de</strong>lt, können wir diese Frist<br />
ganz ruhig gemäss <strong>de</strong>n vorher aufgeführten Grün<strong>de</strong>n auf ein<br />
Jahr reduzieren.<br />
Ich bitte Sie, meinen Min<strong><strong>de</strong>r</strong>heitsantrag zu unterstützen.<br />
Fankhauser Angeline (S, BL), Berichterstatterin: Ich kann<br />
mich kurz fassen: Die Kann-Bestimmung in Artikel 60 ist von<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission in Analogie zum Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>recht<br />
in das Gesetz aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Man wollte nicht<br />
verschie<strong>de</strong>ne Bestimmungen für die Leute schaffen, die von<br />
uns aufgefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n könnten, das Land zu verlassen, ob<br />
es sich nun um Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> um Flüchtlinge han<strong>de</strong>lt.<br />
Zu Herrn Steinemann muss ich sagen, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufenthalt<br />
<strong>de</strong>s anerkannten Flüchtlings im Ausland sehr wohl mit <strong>de</strong>n<br />
Arbeitsverhältnissen zu tun hat. Die Arbeitsverhältnisse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Leute, die bei uns ein Bleiberecht haben, begrün<strong>de</strong>n solche<br />
längeren Aufenthalte. Es gibt beispielsweise Ingenieure,<br />
hochqualifizierte Leute in <strong><strong>de</strong>r</strong> Chemiebranche in Basel, die<br />
für ihre Firma auch einmal einen Aufenthalt im Ausland absolvieren<br />
müssen, und es wäre für die Wirtschaft und für<br />
diese Leute ein Scha<strong>de</strong>n, wenn man diesen Aufenthalt zeitlich<br />
begrenzen o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Leute zwingen müsste, woan<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
das Asylgesuch einzureichen, nur weil wir diese kurze Frist<br />
haben. Es geht gar nicht um Leute, die nur vorübergehend<br />
hier sind, es geht tatsächlich um anerkannte Flüchtlinge. Dieses<br />
Argument sollte uns, glaube ich, überzeugen.<br />
Ich bitte Sie, in bei<strong>de</strong>n Fällen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission<br />
zuzustimmen.<br />
Koller Arnold, Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt: Artikel 50 regelt, dass<br />
Flüchtlingen kein Asyl gewährt wird, wenn sie verwerfliche<br />
Handlungen begangen o<strong><strong>de</strong>r</strong> wenn sie die innere o<strong><strong>de</strong>r</strong> äussere<br />
Sicherheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz verletzt haben o<strong><strong>de</strong>r</strong> gefähr<strong>de</strong>n.<br />
Wird eine ausländische Person jedoch als Sicherheitsrisiko<br />
im Sinne von Artikel 50 erkannt, nach<strong>de</strong>m ihr bereits Asyl gewährt<br />
wur<strong>de</strong>, so ist nach bisherigem Recht ein Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>ruf nicht<br />
möglich. Das gelten<strong>de</strong> Recht enthält daher eine Lücke, die<br />
hier geschlossen wer<strong>de</strong>n muss. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits ergibt sich aus<br />
<strong>de</strong>m Zusammenhang von Artikel 50 und Artikel 60, dass sie<br />
inhaltlich übereinstimmen müssen. Deshalb möchte ich hier<br />
einfach zuhan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Zweitrates angemel<strong>de</strong>t haben, dass<br />
ich zwar mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kann-Bestimmung durchaus leben könnte,<br />
dass zugleich aber die «beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s verwerfliche strafbare<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale