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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Loi sur la Banque nationale. Révision 1156 N 12 juin 1997<br />

Aber noch einmal: Ich bin dankbar dafür, dass sich wenigstens<br />

einmal jemand klar zur I<strong>de</strong>e dieser Stiftung bekennt,<br />

und hier – so wür<strong>de</strong> ich meinen – sollten Sie sich alle Herrn<br />

Stucky zum Vorbild nehmen.<br />

Stucky Georg (R, ZG): Vielen Dank für die Blumen, Herr<br />

Bun<strong>de</strong>srat!<br />

Ich stelle fest, dass die I<strong>de</strong>e in diesem Rat doch Anhänger<br />

hat. Man fin<strong>de</strong>t, man könne sie prüfen. Ich bin Ihnen dankbar<br />

dafür. Sicher sollte sie von <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsgruppe Bremi geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n. Ich nehme auch an, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat sie noch<br />

einmal prüft. Ich hoffe auch auf <strong>de</strong>n Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at – wir sind ja<br />

Erstrat – und darauf, dass er die Details auch ansieht; das ist<br />

für mich klar. Ich bin offenbar einfach zu früh mit diesem Anliegen<br />

gekommen.<br />

Aber ich will die I<strong>de</strong>e nicht torpedieren, und <strong>de</strong>shalb ziehe ich<br />

meinen Antrag zurück. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie wenigstens<br />

die I<strong>de</strong>e als solche akzeptabel fin<strong>de</strong>n.<br />

Präsi<strong>de</strong>ntin: Herr Stucky hat seinen Antrag zurückgezogen.<br />

Damit fällt auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückweisungsantrag <strong><strong>de</strong>r</strong> grünen Fraktion<br />

dahin.<br />

Schmid Samuel (V, BE): Ich mache Ihnen beliebt, bei Ziffer II<br />

<strong>de</strong>m Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates zuzustimmen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorlage<br />

die Dringlichkeit zu versagen.<br />

Es geht hier um eine Teilrevision, die, wie bereits mehrfach<br />

ausgeführt, eine weit kompliziertere und folgenschwerere<br />

Hauptrevision nach sich ziehen wird. Die Frage ist nun, ob<br />

diese Teilrevision – um so mehr, als sie jetzt nicht mit zusätzlichen<br />

Problemen belastet ist, wie sie soeben mit <strong>de</strong>m Antrag<br />

Stucky hier zur Diskussion gestan<strong>de</strong>n haben – sofort in Kraft<br />

zu setzen ist, damit die besseren Erträge <strong><strong>de</strong>r</strong> Notenbank<br />

auch rascher in die öffentlichen Kassen fliessen können.<br />

Die Problematik hat Herr Bun<strong>de</strong>srat Villiger in seinem Eintretensreferat<br />

bereits dargestellt: Dem Vorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> rascheren<br />

Wirksamkeit steht das Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> Befristung entgegen.<br />

Denn Dringlichkeit ist das eine, die Befristung eines <strong><strong>de</strong>r</strong>artigen<br />

Erlasses, die damit zwingend wird, das an<strong><strong>de</strong>r</strong>e. Dem<br />

Vorteil einer allfälligen früheren Umschichtungsmöglichkeit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Notenbank – wenn kein Referendum möglich ist – steht<br />

damit <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachteil <strong><strong>de</strong>r</strong> kürzeren Laufzeiten gegenüber. Denn<br />

die Notenbank muss sich, selbst wenn das Gesetz geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

ist, darauf einrichten, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptrevision die Zustimmung<br />

versagt wird. Dem muss sie Rechnung tragen. Sie<br />

kann keine längerfristigen Anlagen tätigen.<br />

Diese zweite Revision, die Hauptrevision, wird, wie bereits<br />

mehrfach ausgeführt, weit komplexer sein; es wird dort um<br />

die grundsätzliche Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Gold<strong>de</strong>ckung gehen. Es wird<br />

darum gehen, die Unabhängigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank zu garantieren<br />

und festzuschreiben. Bei<strong>de</strong>s sind politisch offensichtlich<br />

nicht unbestrittene Punkte. Nicht zuletzt mache ich<br />

darauf aufmerksam, dass wir auch noch gewisse Verfahrensprobleme<br />

haben wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Totalrevision <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Bun<strong>de</strong>sverfassung hat man sich bisher nicht dafür ausgesprochen,<br />

im ersten Paket <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachführung bereits materielle<br />

Verfassungsän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen zu behan<strong>de</strong>ln. Das wür<strong>de</strong> heissen,<br />

dass parallel zur Hauptrevision <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassung – o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

zum ersten Paket in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassung – eine Teilrevision <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verfassung in bezug auf die Notenbank beschlossen wer<strong>de</strong>n<br />

müsste. Schliesslich kommt dazu, dass dieses zweite Paket<br />

mit hochsensiblen Problemen gespickt ist, wie sie teilweise<br />

auch hier in dieser Diskussion – zu Unrecht allerdings – aufgebrochen<br />

sind.<br />

Das heisst mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Worten, dass diese Befristung ihre<br />

Probleme hat und sich die Notenbank nicht wird darauf verlassen<br />

können, hier effektiv aus <strong><strong>de</strong>r</strong> jetzigen Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung einen<br />

Dauerzustand zu konstruieren. Das heisst auch, dass wir<br />

besser daran täten, auf die Befristung zu verzichten. Was allerdings<br />

seinen Preis hat, das gebe ich durchaus zu; es<br />

hiesse auch Verzicht auf die Dringlichkeit.<br />

Ich bitte Sie, bei Ziffer II <strong>de</strong>m Entwurf <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates zuzustimmen.<br />

Steiner Rudolf (R, SO): Namens <strong><strong>de</strong>r</strong> FDP-Fraktion möchte<br />

ich – Herr Tschopp, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n Antrag namens unserer Fraktion<br />

gestellt hat, ist lei<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht anwesend – folgen<strong>de</strong> Erklärung<br />

abgeben: Wir ziehen unseren Antrag zurück, weil <strong><strong>de</strong>r</strong> Antrag<br />

Schmid Samuel vorliegt, <strong>de</strong>n wir unterstützen.<br />

Präsi<strong>de</strong>ntin: Die SP-Fraktion teilt mit, dass sie <strong>de</strong>n Antrag<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommission unterstützt.<br />

Le<strong><strong>de</strong>r</strong>gerber Elmar (S, ZH), Berichterstatter: Diese Schlussbestimmungen<br />

in Ziffer II beinhalten zwei Elemente. Das<br />

eine ist die Befristung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gültigkeit auf drei Jahre, und das<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>e ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Umstand, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschluss allgemeinverbindlich<br />

und dringlich erklärt wer<strong>de</strong>n soll. Das heisst, dass er<br />

am Tag nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Verabschiedung durch das Parlament in<br />

Kraft treten kann.<br />

Dieses zweite Element hat zur Folge, dass wir nicht nochmals<br />

drei bis sechs Monate verlieren, bis <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschluss in<br />

Kraft treten kann, und dass die Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrerträge durch<br />

die Nationalbank also sofort angegangen wer<strong>de</strong>n kann; das<br />

be<strong>de</strong>utet für Bund und Kantone Einnahmen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Höhe von<br />

100 bis 200 Millionen Franken. Das ist doch eine Grössenordnung,<br />

die nicht zu verachten ist und die ein gewisses Interesse<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> so Begünstigten beanspruchen dürfte.<br />

Nun sind bestimmte Argumente gekommen. Der Bun<strong>de</strong>srat<br />

sagte, die Befristung habe zur Folge, dass möglicherweise<br />

die Nationalbank bereits zwei Jahre vor <strong>de</strong>m Auslaufen <strong>de</strong>s<br />

Erlasses nicht mehr mit einer längeren Frist anlegen könne,<br />

weil sie nicht vorwegnehmen könne, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>sbeschluss<br />

verlängert wür<strong>de</strong>. Rein formell hat diese Begründung<br />

tatsächlich einiges für sich. Ich meine aber, dass wir davon<br />

ausgehen können und davon ausgehen müssen, dass das<br />

Parlament – wenn die grosse Revision aus Grün<strong>de</strong>n, die<br />

nicht bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank und beim Finanz<strong>de</strong>partement liegen,<br />

verzögert wür<strong>de</strong> – diesen Bun<strong>de</strong>sbeschluss selbstverständlich<br />

verlängern wür<strong>de</strong>.<br />

Der weiterer Punkt: Es kommt mir schon ein bisschen so vor,<br />

als ob jetzt die Handhabung <strong>de</strong>s Nationalbankgesetzes – erfreulicherweise<br />

natürlich – legalistisch gemacht wird, aber<br />

doch in einem Ausmass skrupulös, dass es etwas komisch<br />

anmutet. Dies vor allem, wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat<br />

und die Nationalbank in einer Art Gentlemen’s Agreement<br />

Bestimmungen <strong>de</strong>s Gesetzes zwar nicht ausser Kraft<br />

gesetzt haben, aber doch soweit uminterpretiert haben, dass<br />

sie viel weiter gehen als diese Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Anlagepolitik: Etwa<br />

bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gewinnausschüttung besteht ein solches Gentlemen’s<br />

Agreement.<br />

Die Kommission hat mit 19 zu 2 Stimmen entschie<strong>de</strong>n, es sei<br />

richtig und wichtig, jetzt schnell zu han<strong>de</strong>ln, diese 100 bis<br />

200 Millionen zusätzlich hereinzuholen und mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Befristung<br />

ein <strong>de</strong>utliches Zeichen an die Adresse <strong><strong>de</strong>r</strong> Nationalbank<br />

und <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>srates zu setzen, dass wir nicht nochmals<br />

25 Jahre auf eine Revision warten wollen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n dass<br />

diese grosse Revision dringlich ist und wirklich in <strong>de</strong>n nächsten<br />

drei Jahren über die Bühne gehen muss.<br />

Deshalb bitte ich Sie im Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> grossen Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kommission, ihrem Antrag zu folgen.<br />

Couchepin Pascal (R, VS), rapporteur: La commission a décidé,<br />

à une gran<strong>de</strong> majorité, par 19 voix contre 2, <strong>de</strong> vous<br />

proposer l’urgence. Le but <strong>de</strong> cette décision était <strong>de</strong> poser un<br />

signal clair en direction <strong>de</strong> la Banque nationale, pour l’inviter<br />

à agir et à assurer, le plus rapi<strong>de</strong>ment possible, <strong>de</strong>s revenus<br />

supplémentaires sur ses <strong>de</strong>vises et ses actifs.<br />

Entre-temps, le Conseil fédéral, par M. Villiger, conseiller fédéral,<br />

a fait valoir – comme il l’a fait lors du débat d’entrée en<br />

matière – <strong>de</strong>s arguments disant que si l’on votait dans le sens<br />

<strong>de</strong> la commission, on risquait <strong>de</strong> prendre une décision qui<br />

créerait une certaine insécurité au sein <strong>de</strong> la Banque nationale:<br />

en effet, notre arrêté aurait une validité limitée à trois<br />

ans et la Banque nationale aurait quelques inquiétu<strong>de</strong>s à<br />

faire <strong>de</strong>s placements pour une durée plus longue, puisqu’elle<br />

ne saurait pas à l’avance si, parvenu à son échéance, notre<br />

arrêté serait renouvelé. Par conséquent, nous risquerions <strong>de</strong><br />

ne pas atteindre du tout le but que nous poursuivons.<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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