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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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9. Juni 1997 N 1043 Fragestun<strong>de</strong><br />

die Bun<strong>de</strong>sverwaltung vertreten sind, haben einen Projektvorschlag<br />

ausgearbeitet, <strong><strong>de</strong>r</strong> eine Parkanlage im Gebiet<br />

Kleine Schanze–Bernerhof–Bun<strong>de</strong>shaus West–Parlamentsgebäu<strong>de</strong>–Bun<strong>de</strong>shaus<br />

Ost vorsieht.<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat verfolgt mit seinem Vorschlag an <strong>de</strong>n Gemein<strong><strong>de</strong>r</strong>at<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Bern in erster Linie das Ziel, die Missstän<strong>de</strong><br />

um das Parlamentsgebäu<strong>de</strong> und die Bun<strong>de</strong>shäuser<br />

zu beseitigen und die Sicherheit <strong><strong>de</strong>r</strong> davon betroffenen Menschen<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herzustellen. Bis anhin war es <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Bern<br />

offensichtlich nicht möglich, dieses Ziel mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Mitteln<br />

zu erreichen. Falls die Stadt Bern gewillt und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage ist,<br />

das Ziel mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Mitteln zu erreichen, verschliesst sich<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat <strong>de</strong>m nicht. In<strong>de</strong>ssen steht für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat<br />

fest, dass es heute wirklich höchste Zeit zum Han<strong>de</strong>ln ist.<br />

Teuscher Franziska (G, BE): Herr Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt Koller,<br />

Sie haben gesagt, dass viele Besucher und Besucherinnen<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>shauses durch diese Szene gestört wür<strong>de</strong>n. Ich<br />

<strong>de</strong>nke: Mit einem «Zaun» wer<strong>de</strong>n die Leute genauso gestört.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n dann in <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Stadt «gestört», und auch<br />

das Gewerbe wird durch diese Szene «gestört».<br />

Aber jetzt zur Zusatzfrage: Letzten Donnerstag hat sich das<br />

Stadtberner Parlament durch alle Parteien hindurch ganz klar<br />

gegen die Massnahme eines «Zaunes» ausgesprochen. Das<br />

sollte eigentlich Grund genug sein, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat jetzt<br />

gegen aussen klar <strong>de</strong>klariert, dass er diesen «Zaun» nicht<br />

mehr weiterverfolgt. Das Interview, das ich letzten Samstag<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> «Berner Zeitung» gelesen habe, hat nicht so recht Vertrauen<br />

erweckt.<br />

Ich frage Sie noch einmal: Ist es für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat nicht<br />

Grund genug zu erklären, dass er dieses Projekt nicht mehr<br />

weiterverfolgt, wenn sich die gewählte Vertretung <strong>de</strong>s Stadtparlamentes<br />

durch alle Parteien hindurch ganz klar gegen<br />

dieses Projekt wen<strong>de</strong>t?<br />

Koller Arnold, Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt: Zunächst verdient festgehalten<br />

zu wer<strong>de</strong>n, dass es bei diesem Vorschlag <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsgruppe<br />

Bund/Stadt Bern nicht um eine Umzäunung, nicht um<br />

eine Vergitterung und auch nicht um Stacheldraht o<strong><strong>de</strong>r</strong> ähnliche<br />

Dinge geht. Das waren alles Verzerrungen in <strong>de</strong>n Medien.<br />

Der Vorschlag, <strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat übernommen hat, sieht lediglich<br />

vor, die Durchgänge zwischen Bernerhof und Bun<strong>de</strong>shaus<br />

West sowie beim Parlamentsgebäu<strong>de</strong> bzw. beim Hotel<br />

Bellevue mit Toren zu versehen. Der teilweise bereits bestehen<strong>de</strong><br />

Zaun auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Kleinen Schanze soll auf zwei Seiten ergänzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Aareseite sind überhaupt keine baulichen<br />

Vorrichtungen vorgesehen. Das noch zur Klärung <strong>de</strong>s<br />

Sachverhaltes.<br />

Ich kann Ihnen einmal mehr sagen, dass es <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat –<br />

wir haben übrigens immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> vor allem auf Reklamationen<br />

<strong>de</strong>s Parlamentes hin gehan<strong>de</strong>lt – in keiner Weise um das<br />

Mittel geht. Uns geht es alleine um das Ziel, und das Ziel ist<br />

die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Sicherheit in diesem Bereich, vor<br />

allem auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über<br />

dieses Ziel diskutieren wir seit 1991 mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Bern.<br />

Ich wie<strong><strong>de</strong>r</strong>hole: Das Mittel ist uns egal. Wenn die Sicherheit<br />

mit zusätzlicher Polizeipräsenz tatsächlich bewerkstelligt<br />

wer<strong>de</strong>n kann, sind wir offen; aber wir sind nicht bereit, diese<br />

Zustän<strong>de</strong> weiterhin zu dul<strong>de</strong>n.<br />

97.5064<br />

Frage Hollenstein<br />

Verteilungskampf um Kasernenbelegung<br />

Question Hollenstein<br />

Occupation <strong>de</strong>s casernes. Tiraillements<br />

___________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage vom 9. Juni 1997<br />

Aus <strong>de</strong>n Medien war kürzlich zu erfahren, dass um die Belegung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> verschie<strong>de</strong>nen Kasernen wegen Rekrutenmangels<br />

<strong>Amtliches</strong> <strong>Bulletin</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bun<strong>de</strong>sversammlung</strong><br />

ein eigentlicher Verteilungskampf um die Kasernenbelegung<br />

stattfin<strong>de</strong>t. Ich frage <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>srat:<br />

1. Wie ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Auslastungsgrad <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaserne Neuchlen-Anschwilen?<br />

2. Mit welchen Truppengattungen wird Neuchlen-Anschwilen<br />

belegt?<br />

3. Welche Auswirkungen hat die Inbetriebnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaserne<br />

Neuchlen-Anschwilen auf die Kaserne in Herisau?<br />

Texte <strong>de</strong> la question du 9 juin 1997<br />

On vient <strong>de</strong> lire récemment dans la presse que, du fait d’une<br />

pénurie <strong>de</strong> recrues, l’affectation <strong>de</strong>s contingents aux différentes<br />

casernes du pays donne lieu à une véritable foire d’empoigne.<br />

Je <strong>de</strong>man<strong>de</strong> au Conseil fédéral:<br />

1. Quel est le taux d’occupation <strong>de</strong> la caserne <strong>de</strong> Neuchlen-<br />

Anschwilen?<br />

2. Quelle arme occupe la caserne <strong>de</strong> Neuchlen-Anschwilen?<br />

3. Quelles sont les répercussions <strong>de</strong> la mise en activité <strong>de</strong> la<br />

caserne <strong>de</strong> Neuchlen-Anschwilen sur la caserne <strong>de</strong> Herisau?<br />

Ogi Adolf, Bun<strong>de</strong>srat: Vorauszuschicken ist, dass die Rekrutenbestän<strong>de</strong><br />

kleiner sind als erwartet, und aus diesem<br />

Grun<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n einzelne Kasernen in Zukunft unterbelegt<br />

sein. Das EMD trägt dieser Entwicklung Rechnung und hat<br />

zusätzliche Massnahmen eingeleitet, um die Qualität <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Ausbildung zu verbessern, <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Lehrpersonals zu<br />

optimieren und die Ausbildungsinfrastruktur effizienter zu<br />

nutzen.<br />

Zu <strong>de</strong>n drei Fragen von Frau Hollenstein nimmt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat<br />

wie folgt Stellung:<br />

1. Die Kaserne Neuchlen-Anschwilen ist für drei Kompanien<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Infanterierekrutenschulen 7 und 207 gebaut wor<strong>de</strong>n. Sie<br />

wird bereits ab Sommer dieses Jahres ausgelastet sein.<br />

2. Ab 1. Januar 1998 wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaserne Neuchlen-Anschwilen<br />

Rekruten <strong><strong>de</strong>r</strong> Kampfinfanterie, vor allem aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Ostschweiz, ausgebil<strong>de</strong>t.<br />

3. Der Waffenplatz Herisau-Gossau besteht aus <strong>de</strong>n Kasernen<br />

Neuchlen-Anschwilen und Herisau. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaserne<br />

Herisau sollen inskünftig die Berufsunteroffiziersschule <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Armee, die Infanterie-Unteroffiziersschulen 7 und 207, eine<br />

Kompanie Schwere Minenwerfer <strong><strong>de</strong>r</strong> Infanterierekrutenschulen<br />

7 und 207, das Schulkommando sowie Organe <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildungsregion<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> Betriebsabteilung <strong>de</strong>s zum Waffenplatz<br />

gehören<strong>de</strong>n Zeughauses untergebracht wer<strong>de</strong>n. Weil<br />

für die Sommerrekrutenschule 207 ab 1998 fünf Kompanien<br />

vorgesehen sind, muss auch in Zukunft eine Kompanie dieser<br />

Schule an einem Aussenstandort, d. h. in Urnäsch, untergebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Hollenstein Pia (G, SG): Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage nach <strong>de</strong>n Auswirkungen,<br />

z. B. auch auf Herisau, habe ich auch die Frage bezüglich<br />

<strong>de</strong>s Ausbaus angesprochen. Im Abstimmungskampf<br />

wur<strong>de</strong> damals versprochen, dass es sich in Herisau klar um<br />

eine Sanierung handle. Jetzt frage ich Sie: Bleibt es bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Sanierung, o<strong><strong>de</strong>r</strong> ist entgegen <strong>de</strong>n damaligen Versprechungen<br />

ein Ausbau <strong><strong>de</strong>r</strong> Kaserne Herisau vorgesehen?<br />

Ogi Adolf, Bun<strong>de</strong>srat: Ich möchte noch einmal wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen,<br />

Frau Hollenstein, dass die Rekrutenbestän<strong>de</strong> uns zwingen,<br />

alle Planungen und Dispositionen neu zu überarbeiten und<br />

zu prüfen. Zu diesem Zweck haben wir die kantonalen Militärdirektoren<br />

En<strong>de</strong> Mai in Genf orientiert. Das Gespräch ist mit<br />

allen aufgenommen wor<strong>de</strong>n, um für die Zukunft die richtigen<br />

Entschei<strong>de</strong> zu treffen.

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