Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...
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OSCE/Conseil <strong>de</strong> l’Europe. Rapports 866 N 2 juin 1997<br />
Ein Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> russischen Delegation, für die Staaten einen<br />
Verhaltensko<strong>de</strong>x zur Terrorismusbekämpfung auszuarbeiten,<br />
wur<strong>de</strong> mit 35 zu 24 Stimmen abgelehnt. Die meisten<br />
Staaten sind <strong><strong>de</strong>r</strong> Auffassung, dass hier die rechtlichen Mittel<br />
vorhan<strong>de</strong>n seien, dass es aber am politischen Willen für <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Durchsetzung fehle.<br />
Die von <strong><strong>de</strong>r</strong> belgischen Delegation beantragte Aufhebung<br />
<strong>de</strong>s Wirtschaftsforums wur<strong>de</strong> mit 25 zu 23 Stimmen abgelehnt.<br />
Im Plenum wur<strong>de</strong> Paragraph 26n mit 82 zu 27 Stimmen<br />
angenommen. Ein Paragraph zum Bergkarabach-Konflikt<br />
wur<strong>de</strong> auf Anregung <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation Aserbaidschans mit 49<br />
zu 9 Stimmen angenommen.<br />
Paragraph 26t über die Nato-Erweiterung wur<strong>de</strong>, bei 31 Gegenstimmen<br />
und 15 Enthaltungen, angenommen.<br />
Der Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung gegenüber Albanien, Neuwahlen durchzuführen,<br />
wur<strong>de</strong> im Ausschuss mit einem Mehr von 3 Stimmen<br />
und danach im Plenum mit 77 zu 54 Stimmen bei 18 Enthaltungen<br />
zugestimmt.<br />
Die Schweizer Delegation setzte sich für die Einfügung folgen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Texte ein:<br />
1. Die Parlamentarische Versammlung ruft die OSZE und die<br />
Teilnehmerstaaten auf:<br />
– das Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> sich gegenseitig stärken<strong>de</strong>n Organisationen<br />
weiter zu konkretisieren, in<strong>de</strong>m zur Vermeidung von<br />
Doppelspurigkeiten, zur Schaffung von Synergien und zur<br />
wirksamen Nutzung <strong><strong>de</strong>r</strong> beschränkten Mittel politisch verbindliche<br />
Absprachen über die Aufgabenteilung und Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>de</strong>n Organisationen getroffen wer<strong>de</strong>n<br />
(unser Text wur<strong>de</strong> mit 26 zu 19 Stimmen abgelehnt; angenommen<br />
wur<strong>de</strong> ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>er mit <strong><strong>de</strong>r</strong> gleichen Stossrichtung);<br />
– beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Massnahmen zur besseren Integration Russlands<br />
in die europäische Sicherheitsarchitektur zu treffen,<br />
beispielsweise die Schaffung eines Sicherheitsrates für Europa<br />
im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE (dieser Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsantrag wur<strong>de</strong><br />
im Ausschuss angenommen, im Plenum aber mit 70 zu<br />
66 Stimmen abgelehnt, nach<strong>de</strong>m er von <strong><strong>de</strong>r</strong> Ukraine bekämpft<br />
wor<strong>de</strong>n war; zur Ablehnung dieses Antrages beigetragen<br />
hatte u. a., dass die Rolle und die Zusammensetzung<br />
<strong>de</strong>s im Antrag erwähnten europäischen Sicherheitsrates<br />
nicht präzisiert waren; dies war <strong><strong>de</strong>r</strong> einzige Paragraph <strong>de</strong>s<br />
vom Ausschuss vorgelegten Entschliessungsentwurfes, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
im Plenum keine Zustimmung fand);<br />
2. Die Paragraphen zu Tschetschenien (28 bis 30).<br />
Das Büro <strong>de</strong>s Ausschusses setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Bruce George (GB, Labour); Vizepräsi<strong>de</strong>nt:<br />
Kimmo Kiljunen (Finnland), <strong><strong>de</strong>r</strong> sich gegen Anatoly Kotkov<br />
(Russland) durchsetzen konnte; Berichterstatter: Anton Buteiko<br />
(Ukraine), gewählt vor Jean <strong>de</strong> Lipkowski (F, RPR).<br />
Frankreich hatte die Präsi<strong>de</strong>ntschaftskandidatur von Arthur<br />
Paecht (UDF) und die Vizepräsi<strong>de</strong>ntschaftskandidatur von<br />
Yves Guena (RPR) zurückgezogen.<br />
Ausschuss für wirtschaftliche Angelegenheiten, Wissenschaft,<br />
Technologie und Umwelt<br />
Dieser Ausschuss prüfte unter <strong>de</strong>m Vorsitz von Jacques<br />
Floch (F) <strong>de</strong>n Bericht von Senator William Kelly (Kanada)<br />
über die Entwicklung von Wirtschaft und Umwelt in Osteuropa<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> GUS und ihre Auswirkungen auf die Sicherheit<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE-Region. Dem Ausschuss gehören die bei<strong>de</strong>n<br />
Ratspräsi<strong>de</strong>nten Schoch und Leuba an; sie wur<strong>de</strong>n von<br />
Herrn Onken begleitet. Jean-François Leuba ergriff an dieser<br />
Sitzung das Wort.<br />
Der Antrag Frankreichs, Norwegen aufzufor<strong><strong>de</strong>r</strong>n, <strong>de</strong>n Walfang<br />
einzustellen, wur<strong>de</strong> mit 17 zu 14 Stimmen bei 9 Enthaltungen<br />
abgelehnt.<br />
Ein Antrag von Rita Süssmuth, <strong><strong>de</strong>r</strong> Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />
Bun<strong>de</strong>stages, eine «Wirtschaftscharta <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE»<br />
auszuarbeiten, wur<strong>de</strong> an einen engeren Ausschuss, <strong>de</strong>m<br />
Stän<strong><strong>de</strong>r</strong>at Onken angehört, verwiesen.<br />
Das neue Büro <strong>de</strong>s Ausschusses setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Jacques Floch (F, Sozialist); Vizepräsi<strong>de</strong>ntin: Helena<br />
Nillson (S, Centern), gewählt mit 36 Stimmen (die vier<br />
weiteren Kandidaten erhielten insgesamt 28 Stimmen); Berichterstatter:<br />
William Kelly (Kanada, konservativ)<br />
Ausschuss für Demokratie, Menschenrechte und humanitäre<br />
Fragen<br />
Dieser Ausschuss prüfte unter <strong>de</strong>m Vorsitz von Freimut Duve<br />
(D) <strong>de</strong>n Bericht von Jerzy Ciéslak (Polen) über die Anpassungsschwierigkeiten<br />
von Flüchtlingen, Vertriebenen und<br />
Einwan<strong><strong>de</strong>r</strong>ern in ihren festen und vorübergehen<strong>de</strong>n Aufenthaltslän<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Zuvor hatte er sich von <strong><strong>de</strong>r</strong> Ombudsperson für<br />
Menschenrechte in Bosnien-Herzegowina (Gret Haller) über<br />
ihre Tätigkeit orientieren lassen. Dem Ausschuss gehören<br />
Barbara Haering Bin<strong><strong>de</strong>r</strong> und René Rhinow an; sie wur<strong>de</strong>n<br />
von Ruth Grossenbacher begleitet.<br />
Die Schweizer Delegation setzte sich für die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s<br />
humanitären Völkerrechtes ein, ein Thema, das traditionellerweise<br />
<strong>de</strong>m dritten «Korb» zugehört. Dieser Antrag konnte lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im dritten Ausschuss ebenfalls nicht behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />
konnte <strong><strong>de</strong>r</strong> Antrag betreffend die Revision <strong>de</strong>s Protokolls von<br />
1980 über die Personenminen. In<strong>de</strong>ssen bil<strong>de</strong>te dieses<br />
Thema Gegenstand eines Antrages <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländischen<br />
Delegation, <strong><strong>de</strong>r</strong> im ersten Ausschuss angenommen wur<strong>de</strong>.<br />
Auf Antrag <strong><strong>de</strong>r</strong> amerikanischen Abgeordneten wur<strong>de</strong> über<br />
eine Entschliessung über die Türkei abgestimmt. Sie wur<strong>de</strong><br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schlussabstimmung – bei 1 Gegenstimme und 3 Enthaltungen<br />
– angenommen. Die türkische Delegation nahm<br />
an dieser Abstimmung nicht teil, weil sie nach Ankara zurückgekehrt<br />
war, um sich an <strong>de</strong>n Regierungsbestätigungswahlen<br />
zu beteiligen. Der Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s türkischen Parlamentes<br />
erklärte sich bereit, eine Delegation <strong><strong>de</strong>r</strong> Parlamentarischen<br />
Versammlung in die Türkei einzula<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Auftrag, sich<br />
ein Bild von <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschenrechtssituation<br />
seit <strong>de</strong>m Besuch <strong><strong>de</strong>r</strong> Delegation Wimmer im Mai 1995 zu machen.<br />
Das neue Büro <strong>de</strong>s Ausschusses setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Freimut Duve (D, SPD); Vizepräsi<strong>de</strong>ntin:<br />
Dorata Simoni<strong>de</strong>s (Polen, Partei Mazowiecki), die sich gegen<br />
die russische Kandidatin, Frau Mizulina, durchsetzen konnte;<br />
Berichterstatterin: Guikje Roethof (NL, Arbeitspartei).<br />
«Erklärung von Stockholm»<br />
Die von <strong>de</strong>n drei Ausschüssen erarbeiteten Kapitel bil<strong>de</strong>n zusammen<br />
die Erklärung von Stockholm, welche – unter <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Opposition von 17 Abgeordneten – von <strong><strong>de</strong>r</strong> Versammlung<br />
angenommen wur<strong>de</strong>. Herr Rybkin (Russland) stimmte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erklärung grundsätzlich zu, wandte sich aber gegen Paragraph<br />
11, <strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong>de</strong>n Konflikten han<strong>de</strong>lt, in die ehemalige<br />
Sowjetstaaten verwickelt sind, sowie gegen Paragraph 26t<br />
(Nato-Erweiterung). Herr Schirinowski (Russland, liberal)<br />
lehnte alle drei Teile <strong><strong>de</strong>r</strong> Erklärung ab mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Begründung,<br />
die eine sei «antirussisch», die an<strong><strong>de</strong>r</strong>e «antiserbisch» und<br />
die dritte «antitürkisch».<br />
Entschliessung über Ex-Jugoslawien<br />
Auf Anregung <strong><strong>de</strong>r</strong> Abgeordneten <strong>de</strong>s US-Kongresses wur<strong>de</strong><br />
eine Entschliessung über Ex-Jugoslawien mit 129 zu<br />
12 Stimmen und 4 Enthaltungen angenommen. Paragraph<br />
4, in <strong>de</strong>m Karadzic und Mladic namentlich erwähnt wer<strong>de</strong>n,<br />
wur<strong>de</strong> – bei rund zehn Gegenstimmen – angenommen.<br />
Paragraph 11, in welchem Milosevic und nicht das serbische<br />
Volk für die Verletzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschenrechte in Jugoslawien<br />
verantwortlich gemacht wird, wur<strong>de</strong> mit 92 zu 42 Stimmen<br />
angenommen. Die Gegner waren <strong><strong>de</strong>r</strong> Meinung, dass diese<br />
Ausdrucksweise kontraproduktiv sei und dass vielmehr die<br />
Behör<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srepublik Jugoslawien aufgefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />
sollten, die Grundsätze <strong><strong>de</strong>r</strong> OSZE zu befolgen und somit<br />
die Voraussetzungen für eine rasche Rückkehr Serbien-<br />
Montenegros in die OSZE zu schaffen.<br />
Paragraph 18, in welchem die internationale Staatengemeinschaft<br />
und die Ifor ersucht wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>s Kriegsverbrechens<br />
beschuldigten Personen zu verhaften und an das Haager<br />
Kriegsverbrechertribunal auszuliefern, wur<strong>de</strong> bei je<br />
11 Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Vollversammlung wur<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n von <strong><strong>de</strong>r</strong> Schweiz<br />
und Belgien eingebrachten Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsanträge angenommen,<br />
die auf die Wahlen in Bosnien und auf <strong>de</strong>n wirtschaftlichen<br />
Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufbau dieses Lan<strong>de</strong>s Bezug nehmen.<br />
<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale