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Amtliches Bulletin der Bundesversammlung Bulletin officiel de l ...

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Heure <strong>de</strong>s questions 1044 N 9 juin 1997<br />

97.5065<br />

Frage Engelberger<br />

Verschärfung <strong><strong>de</strong>r</strong> Verordnung<br />

zum revidierten Kriegsmaterialgesetz<br />

Question Engelberger<br />

Loi sur le matériel <strong>de</strong> guerre.<br />

Renforcement <strong>de</strong> l’ordonnance<br />

__________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage vom 9. Juni 1997<br />

1. Stimmt es, dass in Artikel 14 <strong><strong>de</strong>r</strong> Verordnung zusätzliche<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen aufgenommen wur<strong>de</strong>n, die durch das Parlament<br />

grossmehrheitlich abgelehnt wor<strong>de</strong>n waren?<br />

2. Ist man sich bewusst, dass man – wenn <strong>de</strong>m so ist – <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wirtschaft die Handhabung massiv erschwert und aufs neue<br />

ungleich lange Spiesse schafft?<br />

3. Wie lässt sich eine solche Missachtung <strong>de</strong>s Willens <strong>de</strong>s<br />

Parlamentes noch glaubwürdig begrün<strong>de</strong>n?<br />

Texte <strong>de</strong> la question du 9 juin 1997<br />

1. Est-il exact que <strong>de</strong>s exigences supplémentaires, refusées<br />

par le Parlement à une forte majorité, ont été inscrites dans<br />

l’article 14 <strong>de</strong> l’ordonnance?<br />

2. Se rend-on compte du fait que, si tel est le cas, l’application<br />

<strong>de</strong> l’ordonnance par l’économie est rendue beaucoup<br />

plus difficile et que l’on crée <strong>de</strong> nouvelles inégalités?<br />

3. Quelle justification sérieuse peut-on donner à une décision<br />

qui ignore ainsi la volonté du Parlement?<br />

Ogi Adolf, Bun<strong>de</strong>srat: Gestatten Sie <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srat zunächst<br />

eine Einleitung: Es fällt auf, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwurf zur Verordnung<br />

über das Kriegsmaterial von allen politischen Lagern kritisiert<br />

wird. Das zeigt uns, dass wir uns damit auf einem pragmatischen<br />

Mittelweg befin<strong>de</strong>n. Dieser Mittelweg, <strong><strong>de</strong>r</strong> auch vom<br />

Bun<strong>de</strong>srat in diesem Bereich verfolgt wird, vermag <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Interessen am besten Rechnung zu tragen.<br />

Nun zu <strong>de</strong>n Fragen von Herrn Engelberger:<br />

1. Es trifft nicht zu, Herr Engelberger, dass in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verordnung<br />

über das Kriegsmaterial Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen aufgenommen wor<strong>de</strong>n<br />

sind, die das Parlament abgelehnt hat. Der Entwurf zur<br />

Verordnung über das Kriegsmaterial wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt in Artikel 14<br />

Absatz 1 die vom Parlament in Artikel 22 <strong>de</strong>s Kriegsmaterialgesetzes<br />

vom 13. Dezember 1996 verankerten Bewilligungskriterien.<br />

Artikel 14 Absatz 2 nimmt diese gesetzlichen Kriterien<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auf und präzisiert sie. Dass diese Präzisierung im<br />

Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kriterien <strong>de</strong>s Gesetzes erfolgt, wird durch <strong>de</strong>n<br />

Einleitungssatz in Absatz 2 von Artikel 14 <strong>de</strong>s Entwurfes zur<br />

Verordnung ver<strong>de</strong>utlicht. Neue Kriterien sind im Entwurf nicht<br />

aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Dies wäre mit <strong>de</strong>m Gebot <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesetzesentsprechung<br />

nicht vereinbar.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Formulierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewilligungskriterien liess sich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Bun<strong>de</strong>srat vom Ziel einer möglichst weitgehen<strong>de</strong>n internationalen<br />

Harmonisierung leiten. Er berücksichtigte vor allem<br />

die am 30. November 1993 von <strong><strong>de</strong>r</strong> damaligen KSZE und<br />

heutigen OSZE verabschie<strong>de</strong>ten Prinzipien zur Regelung<br />

<strong>de</strong>s Transfers konventioneller Waffen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Umsetzung für<br />

die Schweiz ein politisches Gebot darstellt. Zusätzlich schlug<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat als weiteres Kriterium vor, die Haltung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Län<strong><strong>de</strong>r</strong> zu berücksichtigen, die sich zusammen mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schweiz an internationalen Exportkontrollregimes beteiligen.<br />

Dieser Punkt kommt <strong>de</strong>m Anliegen <strong><strong>de</strong>r</strong> betroffenen Industrie<br />

entgegen, eine möglichst gleiche Ausgangslage wie ihre<br />

ausländischen Konkurrenten zu erhalten.<br />

2. Die Präzisierung und Ausführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kriterien von<br />

Artikel 22 <strong>de</strong>s Kriegsmaterialgesetzes schafft Transparenz<br />

und Klarheit, aber keine zusätzlichen Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ungleichen Spiesse.<br />

3. Der Wille <strong>de</strong>s Parlamentes wird daher in keiner Weise<br />

missachtet.<br />

Engelberger Edi (R, NW): Es trifft zu, wie Herr Bun<strong>de</strong>srat<br />

Ogi erläutert hat, dass die Formulierungen <strong>de</strong>s Gesetzes in<br />

Absatz 1 übernommen wur<strong>de</strong>n. Aber was mich und uns stört,<br />

ist die Formulierung in Absatz 2 mit <strong>de</strong>n neu formulierten<br />

Buchstaben a bis e. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass<br />

diese Präzisierung, wie sie hier vorgenommen wird, über <strong>de</strong>n<br />

Gesetzestext und auch über das hinausgeht, was das Parlament<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Detailberatung beschlossen hat. Deshalb meine<br />

ich, dass man diese Artikel noch einmal relativieren muss,<br />

vor allem nach <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s gestrigen Volksentschei<strong>de</strong>s.<br />

Meine Zusatzfrage, Herr Bun<strong>de</strong>srat: Ich möchte von Ihnen<br />

wissen, ob Sie bereit sind, diesen Artikel zu hinterfragen, zu<br />

überarbeiten und neu zu formulieren, wobei wir gegen eine<br />

klare Aussage betreffend die Menschenrechte nichts einzuwen<strong>de</strong>n<br />

hätten. Ich möchte keine weiteren Äusserungen<br />

mehr, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n mir genügt ein Ja o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Nein, damit wir wissen,<br />

was wir zu tun haben.<br />

Ogi Adolf, Bun<strong>de</strong>srat: Es wäre etwas verfänglich, hier mit einem<br />

Ja o<strong><strong>de</strong>r</strong> Nein zu antworten. Ich halte lediglich fest, dass<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verordnungsentwurf in <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernehmlassung ist, dass es<br />

sich um einen Entwurf han<strong>de</strong>lt und dass wir in <strong><strong>de</strong>r</strong> Verordnung<br />

das realisieren wer<strong>de</strong>n, was wir während <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommissionssitzung<br />

und auch gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit in Aussicht<br />

gestellt haben.<br />

97.5089<br />

Frage Hollenstein<br />

Menschenrechtskriterium in <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung<br />

<strong>de</strong>s Kriegsmaterialgesetzes<br />

Question Hollenstein<br />

Ordonnance sur le matériel <strong>de</strong> guerre.<br />

Critère <strong>de</strong>s droits <strong>de</strong> l’homme<br />

___________________________________________________________<br />

Wortlaut <strong><strong>de</strong>r</strong> Frage vom 9. Juni 1997<br />

Der Bun<strong>de</strong>srat behauptet in seinen Erläuterungen zur Volksabstimmung<br />

vom 8. Juni 1997, das neue Kriegsmaterialgesetz<br />

(KMG) erlaube Ausfuhren nur, «wenn das Empfängerland<br />

die Menschenrechte achtet». Artikel 22 KMG sieht in<strong>de</strong>s<br />

allein vor, Auslandgeschäfte wür<strong>de</strong>n «bewilligt, wenn dies<br />

<strong>de</strong>m Völkerrecht, <strong>de</strong>n internationalen Verpflichtungen und<br />

<strong>de</strong>n Grundsätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Aussenpolitik nicht wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spricht».<br />

Wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Bun<strong>de</strong>srat das Menschenrechtskriterium in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kriegsmaterialverordnung verankern, damit er sich nicht <strong>de</strong>m<br />

Vorwurf <strong><strong>de</strong>r</strong> Manipulation einer Volksabstimmung ausgesetzt<br />

sieht?<br />

Texte <strong>de</strong> la question du 9 juin 1997<br />

Le Conseil fédéral affirme, dans ses explications relatives à<br />

la votation populaire du 8 juin 1997, que la nouvelle loi sur le<br />

matériel <strong>de</strong> guerre (LMG) autorise les exportations uniquement<br />

si les droits fondamentaux sont respectés dans le pays<br />

acquéreur. Pourtant, l’article 22 LMG énonce seulement que<br />

le trafic avec l’étranger est autorisé «si ces activités ne contreviennent<br />

pas au droit international et ne sont pas contraires<br />

aux principes <strong>de</strong> la politique étrangère <strong>de</strong> la Suisse et à<br />

ses obligations internationales».<br />

Le Conseil fédéral inscrira-t-il le critère <strong>de</strong>s droits <strong>de</strong> l’homme<br />

dans l’ordonnance sur le matériel <strong>de</strong> guerre, afin <strong>de</strong> ne pas<br />

se voir reprocher d’avoir manipulé l’opinion lors d’une votation<br />

populaire?<br />

Ogi Adolf, Bun<strong>de</strong>srat: Ich weiss, Frau Hollenstein, dass es<br />

schwierig ist, Sie zufrie<strong>de</strong>nzustellen. Was Ihre Frage 97.5064<br />

anbetrifft, wäre ich aber doch froh, wenn Sie etwas Verständnis<br />

hätten, nach<strong>de</strong>m wir wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Tatsache, dass wir be<strong>de</strong>utend<br />

weniger Rekruten haben als geplant, alles neu über<strong>de</strong>nken<br />

müssen.<br />

Zu Frage 97.5089: Die generellen gesetzlichen Kriterien in<br />

Artikel 22 <strong>de</strong>s Kriegsmaterialgesetzes müssen aus Grün<strong>de</strong>n<br />

<strong>Bulletin</strong> <strong>officiel</strong> <strong>de</strong> l’Assemblée fédérale

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